'Herzmord: Bodensee-Krimi' von Janette John
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»Wer liebt, verzeiht. Wer es nicht tut, wird es ein Leben lang bedauern.« Janette John
Wie würdest DU antworten,
wenn man DICH fragt,
wie definierst DU Glück?
Als am 14. Februar in Konstanz eine junge Frau unerwartet stirbt, geraten die Bewohner der Stadt in Panik, weil ihr Tod in einem der sozialen Netzwerke angekündigt worden ist. Schon wenig später liest man von einem weiteren Opfer. Allzu schnell ist ein Verdächtiger gefasst. Doch ein Motiv lässt sich nicht finden. Nachdem sich die Nachricht bewahrheitet und man seltsame Zeichnungen an den vorausgesagten Toten findet, beginnt die Jagd nach einem Phantom. Die Konstanzer Polizei steht vor einem Rätsel. Wer steckt hinter den Morden, die scheinbar miteinander verflochten sind?
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Leseprobe:
Jahre zuvor
Treten Sie bitte beiseite! Ich bin von der Zeitung und möchte ein paar Fotos schießen. Hat jemand etwas gesehen?«, schimpfte der blonde hagere Kerl mit blassem Gesicht der Menge entgegen und hielt die Kamera auf das schreckliche Geschehen gerichtet.
Eine korpulente Dame dicht neben ihm schaute missmutig und ließ sich unsanft wegdrängen, indes eine Stimme aus der hinteren Reihe rief: »Das Motorrad hat sie einfach überrollt.«
Überall klebte Blut.
Auf dem Asphalt, an den Fahrrädern, selbst an einem Pkw.
Die Sirenen vom Rettungswagen rückten unaufhaltsam näher, sie kamen zum Erliegen und man wusste, Hilfe eilte herbei. Unweigerlich und mit Schaulust ausgestattet bildeten die Leute eine Schneise, damit die beiden Notärzte in ihren roten Anzügen zu den Verunfallten vordringen konnten.
»Machen Sie bitte Platz, damit wir unsere Arbeit tun können!«, schimpfte einer der Ärzte, während der andere sich ein erstes Bild von den Angefahrenen verschaffte. Vermutlich Mutter mit Kind, dachte er.
Durch die Wucht des Aufpralls war das Fahrrad der Frau auf einen nahe gelegenen Rasen geschleudert worden, derweil sie am Straßenrand regungslos liegen geblieben war. Das kleine Mädchen lag ein paar Meter von ihr entfernt und wimmerte leise. Wie es schien, hatte sie es weniger schwer getroffen.
Nachdem der Arzt nur noch den Tod der Frau feststellen konnte, legte er eine Plane über sie und kümmerte sich um das verunfallte Kind.
»Gott, wie furchtbar«, rief eine ältere Dame in die Menge und hielt sich vor Schreck die Hand vor den Mund. »Diese Raser heutzutage. Verbieten müsste man die, verbieten.« Unterdessen eine andere fragte: »Haben Sie gesehen, wie das passiert ist?«
Die Ältere schüttelte den Kopf, derweil sich ein Jugendlicher mit Igelschnitt und Piercing in Nase und Mund in das Gespräch drängte. »Aber ich habe alles gesehen«, tat er wichtig.
»Wie? Sie haben alles gesehen?«, mischte sich der Reporter ein. »Dann erzählen Sie mal!«
Der junge Kerl schaute ihn trotzig an. »Mhm, das kostet aber was.«
Die ältere Dame war entsetzt und konnte nicht glauben, was sie gerade hörte. »Sie sollten sich was schämen. Wenn es der Wahrheitsfindung dient, müssen Sie ihm alles sagen«, rief sie empört und schüttelte den Kopf.
»Dem? Wer sagt Ihnen, dass der von der Zeitung ist? Wenn die Polizei kommt, erzähle ich denen schon, was ich gesehen habe. Keine Sorge.« Die kann mich mal kreuzweise.
»Junger Mann, Sie haben recht«, drängte sich eine tiefe Stimme von hinten in die Auseinandersetzung. »Dennoch missbillige ich Ihre Haltung, aus einer solchen Katastrophe Nutzen zu ziehen.«
Doch den Tadel ignorierte er genau wie das Geschwätz der alten Dame, welches er ohnehin nicht ernst zu nehmen schien. Stattdessen drehte er sich trotzig weg und lief ein paar Schritte, die Hände in seine Bomberjacke verschanzt, weiter. Wenig später blieb er stehen, derweil ein paar Meter entfernt ein leises Flehen zu hören war. »Mama, Mama«, stöhnte mit schwacher Stimme das verunglückte Mädchen, dessen Kopf seitlich auf dem blutverschmierten Asphalt lag.
Der Notarzt, der sich inzwischen über sie gebeugt und mit der Untersuchung begonnen hatte, streichelte vorsichtig ihren Kopf und sprach beruhigend auf die Kleine ein. Im gleichen Moment näherte sich von hinten ein uniformierter Polizist, der mit seiner Kollegin am Unfallort eingetroffen war. Nachdem man sich mit der Lage vertraut gemacht hatte, begab man sich an die Absperrung der Unglücksstelle. In der Zwischenzeit hatte sich ein gutes Dutzend Schaulustiger eingefunden, welche die Situation auszunutzen versuchten und damit begonnen hatten, das Ereignis zu filmen.
»Stellen Sie sofort die Geräte aus!«, ertönte es strafend von der Uniformierten. »Und löschen Sie die Aufnahmen, sonst machen Sie sich strafbar.«
Der Februarmorgen war grau und bitterkalt und suggerierte ein Bild vom nahenden Tod, den man diesem Monat nicht zuzuschreiben vermochte.
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Labels: Bücherbord, Janette John, Krimi
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