2. Juli 2021

'Beim kleinen Volk' von Gerda Greschke-Begemann

Kindle (unlimited) | Hardcover | Taschenbuch
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Vor den Menschen verborgen lebt ein kleines Volk im Wald. Beim Pilzesammeln hat Frau Gerda den Großvater einer Wichtelfamilie, den klugen Ingbert, vor seinem Wurzelhaus entdeckt. Es gelingt ihr, das Vertrauen der scheuen Waldbewohner zu gewinnen, und ihr wird es als einzigem Menschen erlaubt, am Leben der kleinen Leute teilzunehmen.

Auch ihre freundliche Bulldoggendame Peaches wird von der Familie akzeptiert. Die Menschenfrau und ihre Hündin erleben mit dem kleinen Volk und den Tieren des Waldes die Jahreszeiten mit ihren Wandlungen, feiern gemeinsame Feste und lernen die uralten Traditionen und Bräuche der Waldwichtel kennen. Bei manchen Abenteuern oder Sorgen nehmen die Leute vom kleinen Volk auch gerne menschliche Hilfe an.

Dieses Buch erzählt anschaulich die Geschichten der Besuche beim kleinen Volk; der Blick wird geöffnet für wunderbare Natur- und verborgene Zauberwelten. Besonders amüsant sind die Gespräche zwischen Frau Gerda und Ingbert, dem pfiffigen kleinen Großvater. Menschen, die sich Mitgefühl und Liebe zur Natur erhalten haben, werden die Begegnungen mit dem kleinen Volk lieben!

Anleser:
Heute hatte es ein wenig zu regnen begonnen, als ich zu der Buche kam, wo die Zwergenfamilie wohnt. Dass ich den Zwergengroßvater bei diesem Wetter nicht in seinem Liegestuhl vorfinden würde, war mir klar, aber immerhin hatte meine Peaches-Bulldogge Freude am Spaziergang. Sie lief laut schnüffelnd durch das Unterholz, gerade so, als ob sie mir helfen wollte, noch ein paar Goldröhrlinge zu finden. Hier bei der großen Buche bekam ich Gewissensbisse. Dem kleinen Volk oder anderen Tieren wollte ich doch keine Nahrung stehlen! Während ich unschlüssig hinübersah zu zwei orange leuchtenden Reizkern, hörte ich ein leises Kichern.
„Die kannst du dir nehmen, alte Menschenfrau, davon haben wir längst genug geerntet!“
Etwas empört, weil er mich als alte Frau bezeichnet hatte, starrte ich den Zwerg an, der zwischen den Wurzeln aus dem Eingang getreten war und sich genüsslich reckte.
„Hey, ruf mal deinen dicken Hund zurück, sonst trampelt der noch meinen Schwiegersohn und die Enkel tot“, forderte er mich jetzt auf.
Ich schaute mich um, konnte aber niemanden entdecken – immerhin kam Peaches sofort zu mir, als ich ein Leckerli zückte und ihr gab.
„Das riecht interessant, was dein Hund da bekommen hat. Lass mich auch mal probieren!“
Ich musste grinsen, dieser Zwergenopa litt jedenfalls nicht an Schüchternheit. Ich bückte mich und reichte ihm ein Stückchen, meine Bulldogge konnte ich eben noch am Halsband packen, denn natürlich wollte sie das Leckerli haben. Den kleinen Mann beschnüffelte sie nur kurz, er war tapfer stehen geblieben; offensichtlich vertraute er mir, was mir natürlich gefiel. Zwar verlor der winzige Kerl fast das Gleichgewicht, als Peaches ihn zum Abschluss anschnaubte, doch nachdem er an dem kleinen Stück Hundefutter geschnuppert hatte, sagte er: „Das wird eine hervorragende Suppe! Riecht sehr lecker nach Fleisch. Besser als jeder getrocknete Wurm oder Käfer.“
Er wandte sich einem Loch unter der Baumwurzel zu und ich hatte schon Sorge, dass unser Treffen damit beendet wäre.
Doch dann winkte der Zwergenopa plötzlich und rief: „Da seid ihr ja endlich! Traut euch ruhig heran, diese Menschin ist harmlos.“

Blick ins Buch (Leseprobe)

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