30. Oktober 2020

'Riptide Park: High-School-Krimi' von Lynn J. Moran

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Elmquist-Editions | Facebook
Ein Jahr nach der High School
Eine Verbrechensserie erschüttert die Stadt
Nur vier Teenager kennen die Wahrheit


Nach dem Abschluss der High School und betäubt vom ersten großen Liebeskummer verbringt der Freerunner Marc seine Zeit ohne Sinn und Ziel über den Dächern der trostlosen Küstenstadt Jezebel Point. Das ändert sich schlagartig, als drei ehemalige Schulkameraden ihn mitten in der Nacht bei der Suche nach einem entführten Mädchen um Hilfe bitten. Ohne es zu ahnen, stolpern die Jugendlichen in ein tödliches Fangnetz, dessen blutige Spur direkt zu ihrer alten Schule führt ...

Nach PINE WHITE LAKE und AMBASSADOR CROWN CLUB kehrt Thriller-Autorin Lynn J. Moran zu ihren literarischen Wurzeln zurück und legt mit RIPTIDE PARK endlich wieder einen spannenden, amerikanischen Coming-of-Age-Roman vor.

Buchtrailer:


Anleser:
Im Sommer trafen wir uns im Riptide Park. Es war der einzige Ort in der Stadt, an dem wir wirklich unter uns waren. Der Park lag auf einem betonierten Landvorsprung mitten im großen Rochester-Kanal direkt unter einer rauschenden Autobahnbrücke und war Anziehungspunkt für viele junge Leute aus der Stadt.
Im Kanal herrschten aufgrund der Gezeiten in der Flussmündung damals starke Strömungen, was angeblich dem Park seinen Namen eingebracht hatte. Aus irgendeinem Grund verirrte sich die Polizei kaum in die schäbigen Grünanlagen. Nachdem irgendwann einmal ein Lokalpolitiker auf einer Pressekonferenz gesagt hatte, dass die Skater und Kiffer im Riptide wilde Tiere wären und man deswegen die Anlage einebnen sollte, hatten wir für das verwahrloste Gelände noch einen anderen Namen: Anstelle von Riptide sagten wir Reptile Park, weil es so ähnlich klang und weil es zu dem idiotischen Politikerspruch passte.
Wenn man eine Geschichte wie diese erlebt hat, weiß man nie genau, wo man anfangen soll. Jezebel Point, die Stadt, in der wir lebten, war genau genommen keine Stadt. Es war eher das Anti-Märchen eines Küstenorts. Alles in allem brachten wir es auf knapp dreihunderttausend Einwohner. Wir hatten eine hässliche Ringautobahn mit ein paar riesenhaften Supermärkten und den Rochester-Kanal, einen gewaltigen Fluss, der die Stadt wie ein schnurgerader Rinnstein teilte. Es gab keine touristischen Attraktionen. Wir hatten nicht einmal eine Skyline. Jezebel Point war kein Ort, an den man fuhr, um auf Partys zu gehen. Es regnete viel, der Wind war schneidend und die Brandung rau. Oft war der Himmel verhangen und hatte eine zinngraue Färbung, was ziemlich auf die Stimmung drückte.
Als sich das Ganze abgespielt hat, war ich gerade 19. Es waren die späten Nullerjahre. Ich hatte die Schule beendet und arbeitete seitdem tagsüber in den Hallen des Steinmetz-Betriebs meines Onkels, einer Marmorfabrik, in der es von morgens bis abends staubte wie in einer Geröllwüste. Die Fabrik trug den Namen Barber, Brothers & Sons, obwohl mein Onkel Raymond weder einen Bruder noch irgendwelche Söhne hatte. Einmal nahm er mich während eines Ferienjobs beiseite und sagte in bierernstem Ton: »Marquis, du bist der erste, den ich in deinem Alter hier habe, der keine verdammten zwei linken Hände hat. Geh und frag deine Mom, ob du hier für ’ne Weile anfangen darfst.«
Seit ich denken konnte, nannte mich alle Welt anstelle meines Vornamens Marc immer nur Marquis. Es ist das französische Wort für Graf, was daher kam, dass sich die Nachbarsfamilien im französischen Viertel, wo ich aufwuchs, immer über die übertrieben aufrechte Körperhaltung lustig machten, die mir wohl als Kind eigen war. Irgendwann begannen sogar meine Eltern, mich Marquis zu nennen. Die meisten meiner Freunde und auch Onkel Raymond verschliffen den Namen allerdings zu etwas, das sich wie Maki anhörte, was dazu führte, dass meinem Namen etwas Lächerliches von einer Sushi-Rolle anhaftete. Es machte mir nichts aus. Ich gewöhnte mich daran, so wie man sich an ein Muttermal unter der Achsel gewöhnt, das man eines Tages im Spiegel entdeckt.
Ich lebte damals in der obersten Etage eines heruntergekommen Bürokomplexes am Stadtrand. Der dreistöckige Bau hatte der Firma meines Vaters, der Duchamp Seafood Company gehört, bevor er mit Mitte fünfzig an einem Herzinfarkt gestorben war.
Zusammen mit ein paar Freunden und einer Handvoll Arbeitern aus dem Betrieb von Onkel Raymond hatten wir kurz nach Dads Tod ein komplettes Stockwerk zu einem Appartement umfunktioniert. Es war nicht hübsch, aber es war bewohnbar. Bei Lichte besehen war es sogar der Traum eines jeden Teenagers: Ein eigenes Loft mit verkommenem Industrie-Charme inmitten eines wild umwucherten Grundstücks, auf dem man tun und lassen konnte, was man wollte.
Während das Loft mein Dach über dem Kopf war, war Riptide Park meine zweite Heimat. Es gab einen Skateplatz, Streetballfelder, einen Kiosk und einige verfallene Pavillons. Überall standen uralte Bäume herum, die im Küstenwind rauschten, und jeden Tag in der Abenddämmerung gab es einen magischen Moment, wenn die Sonne sich zwischen der grauen Wolkenkuppel und dem Horizont zeigte und alles für etwa zwanzig Minuten in goldenes Licht tauchte wie in einer Cornflakes- Werbung.

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'Bittersüß und Rosenrot: Laura & Cathy' von Cathy White

Kindle (unlimited)
Cathy White auf Facebook
Laura & Cathy, a bittersweet Love.

Laura steht vor dem finanziellen Ruin. Sie weiß nicht mehr weiter. Als sie unvermutet ein neues, interessantes Jobangebot erhält, scheint sich alles zum Guten für sie zu wenden. Sie lernt dabei die junge Künstlerin Cathy kennen. Ihr Leben wird jedoch noch turbulenter, da sie plötzlich Gefühle für die Malerin entwickelt. Als sie aber von einem dubiosen Verehrer verfolgt wird, den sie aus der Bar kennt, in der sie zuvor gearbeitet hat, gerät sie in eine ganz andere Art von Notlage. Zu allem Übel gesteht auch noch ein Mitbewohner aus der Wohngemeinschaft Laura seine Liebe. Es wird immer komplizierter, und ohne es zu wollen, befindet sich Laura mitten in einem Gefühlschaos, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt.

Wird sie letztlich aber zu ihrer Entscheidung, die für sie eine enorme Herausforderung bedeutet, stehen, um somit langfristig glücklich sein zu können?

Eine lesbische Liebesgeschichte mit Happy End.

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29. Oktober 2020

'Drei Freundinnen – Drei Wünsche' von Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website | Autorenseite
Lachen, Leben, Lieben

Die restlichen Urlaubstage der Mädels stehen ganz im Fokus von Mariella und ihrer anstehenden Operation. In Marten hat sie die große Liebe gefunden – leider weigert sich ihr rücksichtloser amerikanischer Ehemann, einer Scheidung zuzustimmen.

Die schwangere Josy erlebt eine Bomben-Überraschung, die ihre Zukunft entscheidend beeinflusst und Liane muss schmerzhaft erkennen, dass Alex sich ein neues Leben ohne sie aufbaut. Sie möchte ihn zurückgewinnen, aber die Vorzeichen stehen schlecht, denn sie erfährt, dass er sich mit einer gewissen Katrin trifft. Ihre Eifersucht schlägt Wellen. Jetzt heißt es, die Konkurrenz geschickt auszubooten!

Band 2 der Reihe "Nordseefeeling".

Anleser:
Was für eine eiskalte Stimmung! So kannte Bastian weder seinen Vater noch seine Mutter. Sie waren seit einer Stunde in der bequemen, nahezu geräuschlosen, dunkelblauen Limousine der Luxusklasse unterwegs, München hatten sie bereits hinter sich gelassen. Bisher war kein einziges Wort gefallen. Bastian wurde es von Minute zu Minute unangenehmer, er konnte kaum die Füße ruhig halten. Ab und zu traf ihn der kritische Blick seines Vaters im Rückspiegel, und der verhieß gewiss nichts Gutes.
Die vergangenen Stunden waren die Hölle gewesen, dabei hatte eigentlich alles harmlos begonnen.

Bastian kehrte an einem Spätnachmittag von seiner Nordtour zurück und stürmte gleich in das Büro seines Vaters.
»Gute Neuigkeiten, Papa!« Er stellte seinen Aktenkoffer mit Schwung auf einen der beiden Lederstühle, die vor dem breiten Holzschreibtisch standen, in den anderen ließ er sich gutgelaunt fallen. »Ich habe Aufträge eingefangen, und ein ganz besonders lukrativer ist auch dabei.«
Sein Vater verzog erstaunlicherweise keine Miene und nickte nur.
»Der Deal wird dir bestens gefallen«, schwärmte Bastian. »Wir können mit einer Restaurantkette kooperieren, wenn wir ...«
Er konnte jedoch nicht ausreden, denn sein Vater reichte ihm wortlos ein Schreiben. Etwas irritiert griff Bastian zu. Sein Lächeln fror unverzüglich ein, als seine Augen über das Dokument glitten.
»Hast du mir diesbezüglich etwas zu sagen?« Der Ton war unüblich sachlich und kalt.
»Ich ... wir haben uns getrennt. Es lief nicht mehr richtig. Das wisst ihr doch ...«
»Du weißt, wir haben es sehr bedauert. Aber deshalb kündigt Josy? Sie ist eine vernünftige junge Frau. Sie kann sicherlich privat und beruflich trennen.«
Während sein Vater sprach, jagten die Gedanken durch Bastians Kopf. Josy hatte tatsächlich gekündigt! Er war betroffen. Sie verbrachte ihren Jahresurlaub mit alten Studienfreundinnen, das wusste er natürlich. Aber nun so? Demnach würde er sie bald nicht mehr sehen ... das Ausmaß dieser Entscheidung konnte er noch gar nicht realisieren. Ohne Frage war es die logische Folge seines Verhaltens. War das jetzt gut oder nicht? Er trat eine schwammige Flucht nach vorn an. »Ich kann dir dazu nichts weiter sagen.«
»Aha. Du weißt demnach keine Gründe, weshalb genau ...« Die Worte seines Vaters waberten fast bedrohlich durch den Raum.
»Nein.« Bastian schüttelte wie erstaunt den Kopf, legte die Kündigung auf dem Schreibtisch ab und schob sie wieder zu seinem alten Herrn hin. Er wollte dieses für ihn überraschend gefahrenträchtige Thema schnellstens verlassen und begann erneut, über die erfolgreiche Akquise zu sprechen, allerdings wurde er abgewürgt.
»Ich habe im Moment wenig Zeit, Bastian, komm bitte nachher zu uns raus.«
»Ach Papa«, maulte Bastian, »ich habe eine lange Fahrt hinter mir. Lass uns morgen hier im Büro das Geschäftliche besprechen.«
Er bekam jedoch eine klare Ansage. »Wir erwarten dich um sieben.« Sein Vater griff den Kugelschreiber auf und Bastian wusste, damit war das Gespräch beendet. Es war zwar ärgerlich, den Abend nicht auf dem Sofa liegend und einen Blogbuster schauend verbringen zu können, aber er beabsichtigte, die Zusammenkunft mit seinen Eltern kurz zu halten. Es kam vor, dass sein Vater geschäftliche Aktivitäten in die Abendstunden verlegte, wenn noch eine dringende Entscheidung getroffen werden musste, somit dachte er sich nichts weiter dabei. Sicherlich sollte in diesem Fall seine Mutter ebenfalls die Einzelheiten der Nordtour erfahren. Er würde sich ein gedankliches Konzept machen, wie er das möglichst effizient vortragen könnte.

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'Deutschland in der Corona-Krise: Corona Helau!' von Stefan Burek

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Wenn Pappnasen und Narren Menschenleben und Milliarden verspielen

Die Corona-Pandemie traf die ganze Welt mit voller Härte, auch Deutschland blieb nicht verschont. COVID-19 wurde zur größten Krise der deutschen Nachkriegsgeschichte. Trotz tausender Opfer und unvorstellbarer wirtschaftlicher Schäden - Deutschland hat es gut gemacht, so die überwiegende Meinung.

Doch stimmt das wirklich? Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass unser Krisenmanagement keineswegs so gut war, wie wir gern glauben würden - und dass die Wahrheit manchmal nicht so schwer zu finden ist, wie wir häufig denken. Ein Plädoyer für gesunden Menschenverstand.

Anleser:
Wie alles begann
Es begann in China. Weit, weit weg. Wir kennen das schon, denken wir. China, mittlerer Osten, Afrika – SARS, MERS, Ebola – was haben wir damit zu tun? Ein kurzer Bericht in den Nachrichten oder eben auch nicht, je nachdem, wie viele wichtige Fußballergebnisse, Sport- oder Wirtschaftsnachrichten es gerade gibt. Ach ja, die Asiaten mal wieder, war ja klar. Unsere Anteilnahme hält sich in Grenzen.
Es ist nicht unser Problem, konnte man denken. Und genau mit dieser Denkweise beginnt das Problem. Ja, es stimmt, „den Deutschen“ gibt es nicht. Ich werde diesen Begriff vielleicht dennoch hin und wieder verwenden, um unsere Gesellschaft zu beschreiben. Sehen Sie es mir nach, wenn ich hier alle über einen Kamm zu scheren scheine. Mir ist natürlich bewusst, dass es viele sehr verantwortungsvolle Bürger gibt, die Mitgefühl mit anderen haben, ganz gleich, wo auf der Welt Menschen Leid widerfährt. Wenn Sie zu diesen Menschen gehören, dann bleiben Sie bitte, wie Sie sind. Aber: Sie gehören nicht mehr zur Mehrheit. Schon lange nicht mehr. „Der Deutsche“ kümmert sich wenig um den Rest der Welt. Er merkt nicht mehr, wie gut er es eigentlich hat, er fühlt sich jeden Tag mehr bedroht, bestohlen und ausgebeutet. Ja, uns geht es ja so schlecht. So viele Menschen sind von viel zu niedrigen Sozialleistungen abhängig, so viele Menschen arbeiten für ausbeuterisch schlechte Löhne, so viele kleine Rentner stehen nach einer ganzen Lebensleistung mit leeren Händen da. Ja, das alles ist richtig. Die Gerechtigkeit in unserem Land lässt zu wünschen übrig. Massiv. Eine Schweinerei jagt die nächste und die Ungerechtigkeiten treffen immer wieder dieselben Leidtragenden. Das alles stimmt. Im Innenverhältnis.
Was viele von uns jedoch übersehen, ist die Tatsache, auf welch hohem Niveau wir uns global gesehen befinden. Die Mehrzahl der Menschen auf der Welt verfügt nicht ansatzweise über das in unserer Top-Wirtschaftsnation festgelegte Existenzminimum. Um das erkennen und wertschätzen zu können, müssen wir jedoch ein wenig über den sprichwörtlichen Tellerrand hinausschauen. Nur dann können wir sehen, welches große Glück damit verbunden ist, hier geboren zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet in Deutschland geboren zu werden, liegt bei gut einem Prozent. Wir haben in dieser Lotterie also sozusagen mächtig Schwein gehabt. Wenn wir das aber nicht verstehen, dann verstehen wir auch nicht, dass wir diejenigen sind, die auch am meisten zu verlieren haben. Und wir verstehen nicht, welche Verantwortung wir in der Welt tragen. In einer globalisierten Welt, in der die Wege und Reaktionszeiten kurz geworden sind. Die Probleme anderer Länder und Menschen auf der Welt, die wir ignorieren, bleiben nicht in der Ferne. Sie kommen nicht vielleicht irgendwann in abgeschwächter Form auch auf uns zu, wie wir es aus der Vergangenheit gewohnt sind. Sie stehen in Windeseile vor unserer eigenen Tür. Wenn wir unsere Verantwortung verleugnen, uns weigern, uns des Leids anderer Menschen in anderen Teilen der Welt anzunehmen, dann holt uns diese Denkweise mittlerweile mit rasender Geschwindigkeit ein. Ungelöste Probleme kommen schneller auf uns zu, als uns lieb ist. Krieg, Not, Armut und Krankheit sind nicht mehr auf kleine Bereiche der Welt beschränkbar. Nein, sie sind globale Herausforderungen, die wir alle ernst nehmen müssen. Die Flüchtlingskrise hat dies bereits bewiesen. Und die Corona-Krise beweist es uns aufs Neue. Wir können diese Dinge nicht mehr einfach aussitzen und hoffen, dass sie schadlos an uns vorüberziehen werden – diese Zeiten sind vorbei. Mangelnde Empathie und Anteilnahme werden zum Bumerang.

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27. Oktober 2020

'Bruna-Brunhilde' von Uschi Meinhold

E-Book | Taschenbuch | handsigniertes TB
Website
Bruna-Brunhilde: Westgotische Prinzessin - Merowingische Königin - Nibelungentochter

Eine vermeintlich zeitlich ferne Geschichte - die auch im spanischen Westgotenreich mit der Hauptstadt Toledo spielt - wird im Roman über Bruna-Brunhilde als Kind, Herangewachsene, Liebhaberin, Leidende, Mutter und Herrscherin erzählt. So steht eine Frau des 6. Jahrhunderts, eine westgotische Prinzessin, eine merowingische Königin, eine Nibelungentochter im Mittelpunkt. Das Leben Bruna-Brunhildes ist zwar zeitlich fern, in manchem uns aber ganz nah.

Warum? Das Buch findet Antworten.
Außer dieser westgotischen, gebildeten Prinzessin Bruna, die fern ihrer Heimat - die sie nie wiedersehen wird - im Frankenreich ihres merowingischen Mannes nach dessen Ermordung als Herrscher in seiner Nachfolge versucht, gerecht zu handeln, wird die politische Geschichte dieser Zeit erzählt. Dies am Beispiel handelnder Menschen, die, wie Bruna-Brunhilde, im Mittelpunkt im Roman stehen. Denn Menschen machen Geschichte.

Wir können von Ereignissen im spanischen Westgotenreich – in Toledo, in Valencia -,im Merowingerreich der Franken: in Renève sur Vingeanne, in Chalon, in Metz, in Worms und Lorsch lesen. Das Nibelungenlied basiert auf dem glücklich-unglücklichen Leben dieser mächtigen Frau. Ähnlichkeiten zwischen dieser fernen Welt und unserer heute lassen sich entdecken. Aber auch das Andere, das Ferne, macht das Lesen ebenfalls interessant.

Über Frauen in der Geschichte sprechen - jetzt den Newsletter abonnieren - und einen Kurz-Krimi aus römischer Zeit als Geschenk erhalten.

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26. Oktober 2020

'Allegras Fluch' von Kerstin McNichol

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Autorin | Traum³ Verlag
Allegra lässt nichts unversucht, um ihren Vater vor einer Torheit zu bewahren. Die verzweifelte Tochter schreckt noch nicht einmal vor Hexerei zurück, damit die Verlobte aus ihrer Leben verschwindet. Allerdings läuft der Zauber schief und beide verschlägt es in eine andere Zeit.

Um eine Chance auf Rückkehr zu haben, müssen die beiden zusammenarbeiten und sich Verbündete suchen. Doch was tun, wenn auch die Helfer untereinander zerstritten sind?

Anleser:
„Wir sind verlobt“, quietschte Jasmin vergnügt während sie Allegra die Hand entgegenstreckte.
Den Ringfinger zierte ein zartes Band mit einem funkelnden Stein in der Mitte. Offensichtlich hatte sich ihr Vater nicht lumpen lassen. Allegra wusste nicht, was sie mehr verärgerte. Die Tatsache, dass er so viel Geld für eine Torheit ausgab, oder dass diese Hochstaplerin nun ihre Stiefmutter-in-Spee war.
„Gratuliere“, gab sie möglichst neutral von sich und blickte dabei Jasmin in die Augen. Jasmin sollte erkennen, dass sie ihr Spiel durchschaute. Die erhoffte Gegenreaktion blieb aus. Allegra hatte darauf gezählt, dass Jasmin die Beherrschung verlieren würde und sie anschrie. So hätte ihr Vater ihren wahren Charakter erkennen müssen. Doch stattdessen schmiegte sich Jasmin eng an Alexander und blickte ihn nicht nur verliebt an, sondern streichelte mit der linken Hand über seinen Brustkorb, sodass der Ring im Licht wie eine Trophäe glitzerte.
Selbstverständlich erwiderte er die Geste und zog seine junge Gefährtin noch enger an sich heran. Die jugendliche Verliebtheit, welche die beiden zur Schau stellten ärgerte Allegra maßlos. Es war ihr nicht nur unangenehm, dass ihr Vater von Jasmin nicht genug zu bekommen schien, sondern sie fand auch, dass er sich permanent wie ein dummer Schuljunge benahm und nicht wie der neunundvierzigjährige erfolgreiche Geschäftsmann, der er war. Angewidert wendete sie den Blick ab, wenn sich die beiden küssten. Allegra konnte und wollte sich einfach nicht daran gewöhnen, dass ihr Vater diese Frau liebte. Zum einen war er mehr als doppelt so alt wie sie, und zum anderen war Jasmin mit ihren vierundzwanzig Jahren lediglich neun Jahre älter als sie selbst.
Seit Anbeginn dieser unheilvollen Beziehung hatte für Allegra festgestanden, dass Jasmin ihren Vater lediglich ausnutzte. Außer dem Studium eines unbedeutenden Faches an der Uni, hatte sie nichts weiter vorzuweisen. Jasmin war pleite und das, was sie als Liebe darstellte, war nichts weiter als ein uralter Trick mit dem sich Weiber wie sie das Vermögen von verblendeten Männern in der Midlife Crisis aneigneten. Dieser Ring untermauerte Allegras Vorbehalte, zumal vor kurzem noch die Rede davon war, dass Jasmin das Studium aufgeben und sich von Alexander ein kleines Ladenlokal in der Stadt finanzieren lassen wollte.
Für Allegra war die Sache glasklar. Hier ging es nicht um Liebe, sondern lediglich darum, für die eigene Zukunft auszusorgen. Und dies schien Jasmin während des romantischen Wochenendes in den Bergen endgültig gelungen zu sein. Der Verlobungsring war der untrügliche Beweis dafür, dass Jasmin den Aufstieg von der Freundin zur Verlobten geschafft und sich dadurch den Platz in der Familienhierarchie gesichert hatte.
Dennoch war dies kein Grund, dass Allegra ihre Anstrengungen Jasmin loszuwerden einstellen würde. Im Gegenteil, sie würde ihre Bemühungen verdoppeln; Jasmin durfte nicht ihre Stiefmutter werden. Da Alexander altmodisch war würde er Jasmin so schnell wie möglich heiraten wollen. Allegra war der Meinung, die Verliebtheit ihres Vaters wäre nur der törichte Versuch, an seiner Jugend festzuhalten und sich so über die Scheidung hinwegzutrösten.
Jasmins albernes Gekicher riss sie aus den Gedanken und Allegra blickte zu den beiden herüber. Es machte sie wütend zu sehen, wie ihr Vater sanft den Hals seiner Verlobten küsste und sie sich dabei noch enger an ihn drückte.
Allegra platzte der Kragen.
„Verdammt noch mal, spart euch diese Liebelei für ein Publikum auf, das euch den Nonsens abnimmt“, keifte sie.
„Was erlaubst du dir?“, rief der Vater ebenso verwundert wie empört.
In seinem Blick lag eine Mischung aus Unglauben und Zorn.
Unwillkürlich senkte Allegra unter dem strengen Blick den Kopf. Seine heftige Reaktion hatte sie erschreckt. Sie hatte ihn auch nicht so anblaffen wollen und schaute ihn schüchtern an, um sich zu entschuldigen. Doch als Jasmin den Arm um seine Taille legte und sie vorwurfsvoll ansah, konnte sich Allegra nicht mehr beherrschen.
„Wie konntest du eine derartige Torheit begehen? Wieso begreifst du nicht, dass sie sich nur ins gemachte Nest setzen will?“, schleuderte sie ihm wütend entgegen.
„Ich warne dich, treib es nicht zu weit“, forderte er und hob mahnend den Zeigefinger, während er einen Schritt auf seine Tochter zuging.
„Papa, bist du echt so naiv zu glauben, dass diese Beziehung funktionieren würde? Für sie bist du nur ein alter Idiot, den sie ausnehmen kann“, rief Allegra und sah ihn mit fiebrigen Augen an.
„Allegra, das reicht! Du entschuldigst dich sofort bei Jasmin“, verlangte er streng.
Allegras Herz klopfte vor Aufregung als sie in die entschlossenen Augen ihres Vaters blickte, doch anstatt einzulenken kniff sie die Lippen zusammen und starrte ihn mit leicht nach vorn gesenktem Kopf angriffslustig an. Er hatte einen Nerv getroffen.
„Diese Verlobung ist lächerlich. Du steckst doch nur in der Midlife-Crises.“
„Das reicht, Allegra“, fuhr er ihr über den Mund. „Du gehst augenblicklich auf dein Zimmer, bevor ich mich vergesse.“
„Gewalt ist alles, was dir dazu einfällt? Die hat dich bereits auf ihr Niveau heruntergezogen?“ Allegras Mienenspiel sprach Bände.
„Verschwinde auf dein Zimmer“, kam es gepresst von Alexander.
Allegra glaubte zu sehen, wie sehr er unter dieser Auseinandersetzung litt und wertete dies als einen Schlachtsieg.

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23. Oktober 2020

'Das Spiel der Wächter' von Sabine Buxbaum

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Website | Autorenseite
2020. Die Menschen haben mit den Vampiren nach dem verheerenden Krieg einen Friedensvertrag geschlossen. Doch der Frieden droht zu zerbrechen, als mehrere Vampire von Menschen in einen Hinterhalt gelockt und brutal ermordet werden.

Schnell ist klar, dass ausgerechnet Wächter, diejenigen Menschen, die für den Frieden einstehen und ihn verteidigen sollen, an dem Attentat beteiligt waren. Fortan stehen die Wächter, allen voran Amy und ihre Brüder Daniel und Michael, unter Verdacht. Dabei ist bekannt, dass die Vampire und vor allem ihr neuer Anführer Jakob gnadenlos sind, wenn es darum geht, Morde an ihresgleichen zu rächen. Es beginnt ein gefährliches Spiel um Macht zwischen Menschen und Vampiren, bei dem sich Amy mehr als einmal entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht. Denn Jakob kommt ihr nicht nur im Verlies gefährlich nahe, sondern auch in ihrem Schlafzimmer …

Anleser:
Prolog
Seit es Menschen gibt, leben auch die Vampire unter ihnen. Obwohl nicht bekannt ist, wann und wie der erste Vampir geschaffen wurde. Alles, was man wusste, war, dass die Vampire ihren Ursprung in Europa haben und mit der Kolonisation nach Amerika auswanderten. Lange Zeit hielten sie sich im Verborgenen auf, aber als ihre Zahl zunahm, krochen sie aus dem Untergrund hervor. Sie erlebten die Entwicklungen der modernen Zeit mit und wollten ebenso daraus aus den Vollen schöpfen wie die Menschen.
Als die Vampire Länder und Eigentum für sich beanspruchten, kam es im Jahr 2000 zu einem Aufstand. Auch wenn es im weitläufigen Amerika genug Platz für die Vampire gegeben hätte, so wollten ihnen die Menschen keinen Raum gönnen. Es begann mit Unruhen und Streitigkeiten, aus denen sich schließlich der erste Krieg zwischen Menschen und Vampiren entwickelte – mit mehr Opfern auf der menschlichen Seite.
Im Anschluss verleibten sich die Vampire Gründe und Ländereien ein, denn sie fühlten sich in ihrer Überlegenheit den Menschen gegenüber sicher.
Die Menschen versuchten, den Vampiren auszuweichen. Aber der Hass gegen die Vampire wurde durch den ersten Krieg geschürt, und er wurde genährt durch verheerende Umweltkatastrophen und Anschläge in den folgenden Jahren. Die Gefahr einer dunklen Bedrohung machte sich unter den Menschen breit.
Als es im August 2005 zu massiven Überschwemmungen in Louisiana kam, ausgelöst durch einen der stärksten Hurrikane der damaligen Zeit, brach die Angst der Menschen völlig los.
Viele wurden in den Fluten vermisst und nie mehr gefunden. Die Menschen aber machten nicht die Katastrophe dafür verantwortlich. Sie verdächtigten die Vampire, mit dem Verschwinden der Vermissten in Verbindung zu stehen.
Die Ereignisse hatten die Menschen aufgestachelt. Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit mündeten in Schuldzuweisungen und Verdächtigungen. Am Anfang waren es nur kleine Kämpfe, doch diese breiteten sich wie ein Buschfeuer aus, und so kam es zum zweiten Krieg zwischen Menschen und Vampiren, der weit grausamer war als der erste.
Die Menschen hatten in der Zwischenzeit gelernt, sich zu verteidigen, indem sie sogenannte Wächter ausbildeten, geschult im Kampf gegen die Vampire. In fast allen Städten gab es sie und sie hatten nur eine Aufgabe: die Menschen vor den Vampiren zu schützen. Die Kombination aus alten Waffen und moderner Technik ermöglichte ihnen eine bestmögliche Verteidigung.
Während im ersten Krieg hauptsächlich die Menschen Verluste zu verzeichnen hatten, so fielen im zweiten Krieg auch massenweise Vampire im Kampf.
Doch als das Blutvergießen Ausmaße annahm, die von beiden Seiten nicht mehr zu ertragen waren, entschlossen sich Menschen und Vampire dazu, einen Friedensvertrag zu schließen. Die Verhandlungen waren zäh und dauerten lange, aber am Ende konnten die Vertreter beider Völker ein Ergebnis erzielen, das beide akzeptierten.
Es gab immer wieder Abtrünnige unter Menschen und Vampiren, die den Friedensvertrag gefährdeten. So übernahmen die Wächter die Aufgabe, die Erfüllung auf Seiten der Menschen sicherzustellen. Auch bei den Vampiren erkor man Anführer, die für Ordnung sorgten.
Doch in einigen Köpfen verhafteten die Grausamkeiten der Kriege und der Hass blieb. So stand der Friedensvertrag von Beginn an auf schwachen Säulen.

Kapitel 1 – Wächterzentrale Louisiana 2020
Amy saß im großen Foyer der Eingangshalle der Wächterzentrale und schärfte die eiserne Klinge ihres zweischneidigen Schwertes. Sie liebte diese alte Waffe. Schon früh wurde sie ausgebildet, mit ihr zu kämpfen, denn die Vampire konnten nicht mit Pistolen und Gewehren getötet werden. Ein Pfeil oder Dolch vermochte sie lediglich kurzfristig zu lähmen, was manchmal ganz nützlich war. Doch töten konnte man sie nur, wenn man sie enthauptete oder verbrannte. Beides war nicht leicht zu bewerkstelligen. Für das Feuer waren die Vampire oft zu schnell und für Schwerter und Hellebarden musste man sich ihnen im Zweikampf stellen. Hinzu kam, dass sie wesentlich stärker als die Menschen waren. Überhaupt waren sie nur besiegbar, wenn sich die Menschen zusammentaten und die Vampire einzeln in den Hinterhalt lockten. Mit einem gezielten und überlegten Angriff konnte man sie überwältigen.
Amy wurde schon in jungen Jahren für die Wächter rekrutiert. So wie ihre Brüder war sie Teil einer Armee, immer bereit, bei Gefahr auszurücken. Das geschah zum Glück nicht oft, denn meistens hielten sich alle an den Friedensvertrag. Der letzte Krieg hatte zu viele Opfer auf beiden Seiten gefordert. Gedanklich schweifte Amy zu ihrem Vater ab. Er war einst Oberhaupt der Wächter, stets um den Frieden bemüht, doch am Ende starb er im Kampf.
Amy hatte von Geburt an gelernt, neben den Vampiren zu existieren. Sie sah sie und kannte manche von ihnen. Ihr Vater hatte mit einigen eine gute Beziehung und ließ sie zu Verhandlungen auch sein Haus betreten. Er hatte Amy beigebracht, dass es bei allen Geschöpfen die Guten und die Bösen gab und so der Friede immer auf einem schwachen Gerüst stehen würde.
Das war auch jetzt in Dethmut Valley zu bemerken. Seit ein paar Monaten war die scheinbar friedliche Idylle getrübt, denn die ansässigen Vampire hatten ein neues Oberhaupt.
Keiner hatte je zuvor von ihm gehört. Den Wächtern war bewusst, dass er sehr mächtig sein würde, denn die alteingesessenen Vampire würden niemanden zu ihrem Oberhaupt küren, wenn er nicht außergewöhnlich wäre.
„Sie sagen, er sei böse“, unterbrach Marie Amy bei ihrer Arbeit. Marie war nur wenig jünger als Amy. Sie wurde ebenso in ihrer Jugend zur Wächterausbildung rekrutiert, nachdem sie wie Amy zur Waise wurde. Beide dienten nun schon fast fünfzehn Jahre den Wächtern.
„Wer sagt das?“ Amy unterbrach kurz ihre Arbeit. Vorsichtig fuhr sie zuvor noch mit ihrem Finger über die Klinge und beschloss, sie noch einmal nachzuschärfen.
„Alle! Warum sollten die anderen Vampire ihm sonst folgen? Ich mache mir Sorgen. Ich glaube, er führt nichts Gutes im Schilde“, fuhr Marie fort.
Amy zuckte mit den Schultern. Neue Vampire waren immer schwer einzuschätzen. Allerdings war ihr die Furcht der anderen schon aufgefallen.
„Man sagt, seine Verwandlung liegt noch nicht lange zurück“, wusste Marie.
Amy legte ihr Schwert zur Seite.
„Woher weißt du das alles?“, fragte sie und wunderte sich, dass sie weit weniger Information besaß.
„Ich habe die Männer belauscht. Sie wissen etwas, das sie uns vorenthalten. Warum haben sie uns sonst alle einberufen, hier ins Wächterhaus zu kommen? Sicher nicht zum Trainieren. Da liegt etwas in der Luft, ich schwöre es dir.“
Amy fand es auch merkwürdig, dass alle Wächter aufwarten mussten. „Möglicherweise hast du recht. Geh jetzt wieder auf deinen Posten. Ich sehe, was ich herausfinden kann.“ Amy stand auf und begab sich zum Büro des Anführers. Sie durchschritt die große Halle. Ihr fiel auf, dass mehr Wächter als sonst auf der umgebenden Balustrade Stellung bezogen hatten. Am Ende der Halle folgte sie einem der fünf Gänge, in die sich die Halle aufteilte. Sie alle führten zu Nebengebäuden. Von oben aus betrachtet, hatte die Wächterzentrale dadurch die Form eines Sterns.
George saß nicht hinter seinem Schreibtischpult, sondern stand am Fenster und blickte hinaus. Die Tür zu seinem Büro stand offen. Als Amy an den Türrahmen klopfte, drehte George sich um und lächelte ihr freundlich zu. Aber Amy entging nicht, dass sich eine Sorgenfalte auf seiner Stirn gebildet hatte. Er hatte sie und ihre Brüder in seine Obhut genommen, als ihr Vater starb.

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22. Oktober 2020

'Der Falkenmagier' von Jutta Schönberg

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Das Falkenweibchen Schi und der Falkner Matthias haben eine besondere Verbindung. Matthias und Schi können gegenseitig durch die Augen und in den Kopf des anderen sehen. Denn Matthias ist ein Falkenmagier.

In grauer Vorzeit gab es viele seiner Art. Doch sie missbrauchten ihre Macht. Sie ließen ihre Falken in Kriegen kämpfen. Die Strafe war der Verlust ihrer Fähigkeiten Seither gibt es alle Jahrhunderte nur einen Falkenmagier. Wie wird Matthias seine Magie benutzen?

Die Anthologie enthält acht Fantasy-Kurzgeschichten von Jutta Schönberg, davon drei Originalbeiträge.
Der Falkenmagier (Originalbeitrag) – Der Held – Die Statue – Geheimnisse im Mittelmeer – Am Strand – Schröder, Roberts und Müller (Originalbeitrag)– Der Uschebti – Die Larve (Originalbeitrag)

Anleser:
Schi schwang sich in die Lüfte. Höher und höher stieg sie, bis sie genug hatte. Dann legte sie sich in den Wind und schwebte dahin. Unter ihr glitt die herbstliche Landschaft vorbei. Sie segelte über Hügel, die aussahen, als ob Wogen über die Ebene rollten. Sie strich über abgeerntete Felder in ihren gelben, braunen und grünen Farben, den glitzernden Fluss, der sich in einiger Entfernung zu einem länglichen See formte, die Bäume mit ihren rot und golden schimmernden Blättern. All das bot sich ihrem scharfen Blick dar, als entstehe es eben in dem Augenblick des Überfliegens und nur zu ihrem Vergnügen. Einzig das Gebirge, am Rand des Auges mehr zu erahnen als zu erkennen, bildete eine Konstante.

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20. Oktober 2020

'CONNERS FARBEN' von K.M. Cloot

Kindle | Tolino
Amazon-Autorenseite
Conner ist der Besitzer eines Fitnessstudios in der Londoner City. Mit seinem zwei Meter großen muskulösen Körper, seinen scharfgeschnittenen männlichen Gesichtszügen und seiner bronzefarbenen Haut ist er höllisch heiß. Aber Conner will von der Liebe nichts wissen. Er steht darauf, Frauen beim Sex zu dominieren, und Küsse kommen für ihn nicht in Frage.

Als er die Tochter seines väterlichen Freundes trifft, kommt seine Welt ins Wanken. Jasmin beeindruckt ihn auf eine Weise, die er nicht für möglich gehalten hat. Aber Conner verbirgt ein brutales Geheimnis, dass sein Leben und Handeln bestimmt. Die Vergangenheit holt ihn ein, als er wieder gezwungen wird zu töten, um die Tochter seines Freundes zu retten.

Wird Jasmin es schaffen, ihn von seinen Dämonen zu befreien? Hat Conner die Kraft, den Panzer, mit dem er sich umgeben hat, zu sprengen und Jasmins Hingabe anzunehmen?

Buch 2 der PERFECT MATCH Reihe. Jedes Buch der Reihe ist abgeschlossen und hat ein Happy End.

Anleser:
Afghanistan
Conner lag bäuchlings auf dem Dach eines Hauses in einem Dorf in Afghanistan. Seine Ellbogen auf dem erhöhten Rand abgestützt, hielt er ein M16 Gewehr im Anschlag und beobachtete die Umgebung durch das Visier.
Von seinem Standort aus hatte er einen guten Blick auf den Platz, von dem sternenförmig mehrere Straßen abgingen. Die Hauptstraße, die den Platz kreuzte, wurde von den Versorgungskonvois der US Army täglich befahren.
Heute waren die Straßen wie ausgestorben, die Flachdächer der Häuser leer, wo sonst Kinder spielten und Wäsche zum Trocknen hing. Eine gespenstige Ruhe lag über den Dächern des Dorfes. Kein Laut war zu hören.
Er schwenkte sein Gewehr nach links und sah im Fadenkreuz seine Kameraden in ihren Tarnuniformen in einem Jeep sitzen. Sie schauten zu ihm hinauf, warteten wie er gespannt, was passieren würde.
Die Einheit hatte Gespräche der Taliban abgefangen, aus denen hervorging, dass ein Anschlag geplant war. Ob es nur ein gezielt gestreutes Gerücht war, konnte niemand sagen. Er schwenkte nach rechts und sah einen weiteren Teil seiner Einheit, die den angekündigten Terroranschlag erwartete.
Er sollte diesen verhindern. Das war seine Aufgabe. Als Elitesoldat der Navy Seals war er dafür ausgebildet. Er sollte die Terroristen kampfunfähig machen und wenn nötig töten.
Er war der Beste und ihm war noch nie ein Fehler unterlaufen. Er war präzise, wie eine gut geölte Maschine und seine Kameraden konnten sich auf ihn verlassen. Er hatte noch nie versagt. Er hatte bereits 143 Einsätze erfolgreich absolviert und seine Kameraden geschützt. Dass er dafür töten musste, lag in der Natur der Sache. Er war der beste Präzisionsschütze seiner Einheit. Er traf immer sein Ziel, wie die vielen Auszeichnungen bewiesen.
Seine Ausbildung war hart gewesen. Im Grunde genommen war er nur Soldat geworden, weil sein Vater einer war und er ihn bewunderte. Deshalb hatte er sich besonders angestrengt und sich mit Fleiß und Ausdauer nicht nur die Achtung seiner Ausbilder erworben, sondern was viel wichtiger war, den Stolz seines Vaters. Die riesige Statur von fast zwei Metern und sein eiserner Wille hatten ihm dabei geholfen.
Am liebsten wäre er aber Musiker geworden. Er hatte ausgesprochen gut Gitarre gespielt und mit seiner sonoren Stimme hatten ihn die Mädchen in Scharen angeschmachtet. Vorbei und passé. Das Leben war nun einmal kein Ponyhof. Das hatte er leider akzeptieren müssen.
Deshalb lag er jetzt auf dem Dach eines Hauses im afghanischen Nirgendwo und richtete seine Aufmerksamkeit auf eine Frau in einer Burka, die aus einem der Häuser trat. An einer Hand hielt sie einen kleinen Jungen in einem langen weißen Hemd, das ihm bis zu den Fußknöcheln reichte und in der anderen ein hölzernes Dreirad.
Sie stellte das Dreirad auf die Straße, beugte sich zu dem Jungen und redete auf ihn ein. Dann drehte sie sich um und ging wieder in das Haus. Der Junge setzte sich auf das Dreirad und fuhr eifrig Richtung Hauptstraße, wo sich Connors Kameraden positioniert hatten.
Er schaute durch das Visier, das Fadenkreuz auf den Kopf des Jungen gerichtet. Er hatte ein Gesicht wie ein Engel, umrahmt von dunkelbraunen Locken und ein glückliches Lächeln auf den Lippen.
Conner überkam ein seltsames Gefühl. Etwas stimmte nicht mit ihm. Er schwitzte, sein Finger am Abzug verkrampfte sich. Schweißperlen rollten von seiner Stirn in die Augen. Er schwitzte normalerweise nie. Niemals.
Er hatte schon oft töten müssen, aber etwas war anders heute. Er konnte nicht. Er konnte nicht den Abzug ziehen und dieses unschuldige Kind töten. Er wusste, dass er es tun musste. Der Junge bedeutete Gefahr für seine Kameraden und es war Conners Aufgabe, sie zu beschützen. Aber er konnte nicht.
Zu keiner Regung fähig starrte er durch das Fadenkreuz auf den sich schnell seinen Kameraden nähernden Jungen. Jetzt bog er in die Hauptstraße ein und fuhr auf seine Kameraden zu, die verblüfft dem sich nähernden Kind entgegenschauten.
Dann eine enorme Explosion, die Conner aus seiner unerklärlichen Starre löste. Das Gewehr entglitt seinen Händen und er ließ erschöpft den Kopf sinken. Er hatte versagt. Er hatte den Jungen nicht töten können und war schuld am Tod seiner Kameraden. Ohne nochmals den Blick auf die Straße zu richten, stand er auf und verließ das Dach. Das Gewehr ließ er liegen. Er hätte es nicht noch einmal in die Hände nehmen können.

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16. Oktober 2020

'PERFECT MATCH' von K.M. Cloot

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Amazon-Autorenseite
Cash MacFarlane ist der Erbe eines milliardenschweren Immobilienimperiums und wehrt sich gegen die von seiner Familie und der Gesellschaft auferlegten Schranken. Gutaussehend und reich lässt er keine Gelegenheit aus, die Frauenwelt zu verführen. Auch der eine oder andere Mann kann sich seiner maskulinen Ausstrahlung nicht entziehen. Als der Rebell mit dem heißen Body die betörende Beth Moore in einer New Yorker Bar trifft, fühlen sie beide unwiderstehlich zueinander hingezogen. Aber da gibt es noch den muskulösen und einfühlsamen Logan O´Neill. Der sexy Beschützer spielt eine wichtige Rolle in Cashs und bald auch in Beths Leben.

Hin- und hergerissen zwischen Vernunft und ungezügelter Hingabe beginnt sich das Karussell aus Leidenschaften, Begehren und Sehnsüchten zu drehen.

Welche Opfer muss Cash bringen, um seine Freiheit leben zu können? Wird Beth sich zwischen ihren heißen Bad Boys entscheiden müssen? Wird ihre Hoffnung an der brutalen Wirklichkeit und dem Stalker Paul scheitern? Oder wird sich der Traum von dieser ungewöhnlichen Liebe erfüllen, da das Leben manchmal ein Märchen sein kann?

Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte mit Drama, Erotik und unglaublichen Wendungen mit ungeahnter Intensität. Provokant. Gesellschaftskritisch.

Leseprobe:
Beth ... Vorher
Sinnlich bewegte Beth ihre Hüften zu den wummernden Bässen und warf die Arme ausgelassen in die Luft. Sie liebte die Neunziger-Jahre-Songs. Jasmin, ihre beste Freundin, hatte diesen Club für ihren letzten Abend in New York vorgeschlagen. Beide hatten einige Tequila Shots getrunken. Beth wurde zwar von Tequila schnell beschwipst, aber am nächsten Morgen würde sie früh in ihrem Flieger nach Hause sitzen und ihren Rausch ausschlafen.
Ihr langes gelocktes Haar schwang bei jeder Bewegung mit und kringelte sich an ihren feuchten Wangen und ihrem Hals. Sie trug einen engen schwarzen Rock, die weiße Bluse war unter ihrem Busen geknotet. Schweiß rann zwischen ihren vollen Brüsten, kitzelte ihre Haut. Ihre Füße in den hohen Pumps schmerzten, aber sie zauberten eine tolle Haltung und betonten ihren runden Hintern.
Sie fühlte sich sexy und verführerisch, gab sich mit geschlossenen Augen der Musik hin. Schlagartig kribbelte ihr ganzer Körper. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Unsicher öffnete sie ihre Augen, dann sah sie ihn. Er lehnte an der Wand zu den Toiletten und starrte sie unverwandt an. Seine Arme hatte er vor der Brust gekreuzt und sein linkes Bein war lässig gegen die Wand gestützt. Er trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und dunkler Krawatte. Er sah aus wie einer dieser New Yorker Geschäftsmänner, nur seine kinnlangen, dunkelbraunen, gewellten Haare gaben ihm etwas Verwegenes.
Aber das Auffallendste war sein stahlblauer Blick, der sie fixierte. Solche Augen hatte sie noch nie gesehen, sie durchdrangen sie, ließen ihren gesamten Körper wie verrückt kribbeln. Sie weiterhin fixierend, stieß er sich von der Wand ab und kam mit geschmeidigen Schritten auf sie zu. Beth riss ihre Augen auf. Er bewegte sich wie ein Panther, näherte sich ihr wie ein Jäger.
Er packte ihre Hüften und zog sie mit einem Ruck an sich, ehe sie reagieren konnte. Beth fühlte, wie ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde und ihr entwich aus Überraschung ein Keuchen. Mit glühendem und verlangendem Blick schob er seine große rechte Hand in ihr Haar und zog ihren Kopf zurück. Nervös leckte sie sich über die Lippen. Langsam näherte sich sein Mund und als er ihren traf, durchzuckte sie die Berührung. Lustblitze schossen durch ihren Körper. Sein Kuss war leidenschaftlich; er atmete so heftig wie sie.
Ein Gedanke fegte durch ihren Kopf: Warum wehre ich mich nicht, sondern lasse mich von einem Fremden so behandeln? Sie war taff und ließ sich nicht leicht von einem Mann aus dem Konzept bringen. Nicht mehr. Alles in ihr wehrte sich gegen diese Überrumpelung, aber stattdessen küsste sie ihn zurück. Ein knurrender Laut entkam seiner Kehle, ließ Hitze in ihre Mitte schießen. Ihre Brustwarzen wurden hart und sie schmiegte ihren Oberkörper an ihn. Sie genoss seine Nähe, saugte seinen männlichen Duft von Holz und Meer ein. Er schmeckte gut, leicht nach Whiskey. Dann unterbrach er den Kuss, schaute sie bewundernd an und drehte sie mit dem Rücken zu sich.
Seine großen Hände glitten über ihren Bauch, drückten sie an sich. Sie eng an sich haltend, bewegten sie sich im Takt der Musik. Erschrocken fühlte sie, wie sich sein großer harter Schwanz an ihren unteren Rücken schmiegte. Also lasse ich ihn auch nicht kalt, dachte sie schmunzelnd. Er war so erregt wie sie. Ihre Mitte flutete ihren String und ihre Nippel waren so hart, dass sie schmerzten.
Sie suchte Augenkontakt zu Jasmin, die mit einem Typen an der Bar saß. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Jasmin schaute in diesem Moment auf, zwinkerte ihr zu und hob beide Daumen.
„Alles gut?“, fragte dieser Mann hinter ihr.
Sie nickte leicht, denn sie konnte nichts sagen. Sie traute ihrer Stimme nicht. Ihr Blick auf seine Hände zeigte, dass er am linken Handgelenk eine goldene Rolex trug und an seinem rechten ein Haargummi. Sie lächelte selig, beschloss, ihm zu vertrauen. Sie gab nach, lehnte ihren Hinterkopf an seine Schulter und wiegte sich mit ihm zur Musik.
Er war mehr als einen Kopf größer als sie. Sie fühlte, wie er seine Nase in ihre Haare vergrub und ihren Duft tief einsog. Er seufzte zufrieden und schob ihre Mähne auf die rechte Seite. Er beugte den Kopf und ließ die Nase ihren gestreckten Hals entlanggleiten. Dann leckte seine Zunge über ihre vom Schweiß feuchte Haut, bis er ihr Ohrläppchen zwischen seine Lippen nahm und daran saugte.
Sein Tun begleitete er immer wieder mit genüsslichen Brummgeräuschen, die tief aus seiner Kehle stiegen, sie stärker erregten und erzittern ließen. Ihre Hände hatte sie in seine Unterarme gekrallt. Ihre Knie fühlten sich an wie Pudding und zitterten so sehr, dass sie hingefallen wäre, würde er sie nicht festhalten. Sie gab sich seinen Liebkosungen hin, ließ sich von ihm führen.
„Vertraust du mir?“, raunte er ihr rau ins Ohr. „Ich will dich so sehr. Willst Du mich auch?“
Sie nickte und hauchte: „Ja, ich will dich auch.“
Vorsichtig ließ er sie los, fasste ihre Hand und zog sie mit sich Richtung der Toilettenräume. Beth versteifte sich, er würde sie doch nicht auf einer öffentlichen Toilette vögeln wollen? Erleichtert stellte sie fest, dass er sie an den Toiletten vorbeiführte und hinten im Gang mit einer Karte eine Tür öffnete. Sie erreichten das Foyer eines Bürotrakts, welches sich in dem Gebäude befand. Schnell schob er sie in den bereitstehenden Aufzug und drückte den Knopf mit der Aufschrift DACH. Dann drehte er sich wieder zu ihr, pinnte sie gegen die Aufzugwand und küsste sie leidenschaftlich.
Oben angekommen, bog er um die Ecke und stürmte mit ihr die schmale Treppe hinauf. Eine graue Eisentür wurde von ihm grob aufgestoßen und schon standen sie auf dem Flachdach des Hochhauses. Trotz der lauen Sommernacht kühlte der leichte Wind ihre feuchte Haut, die sich sofort mit einer Gänsehaut überzog. Nicht nur der Wind ließ sie frösteln, sondern auch die Aufregung des so ungewohnten Augenblicks. Er zog sie weiter um die Ecke und drückte sie gegen die Steinwand. Er scheint es zu lieben, Frauen gegen Wände zu pinnen, dachte sie zittrig lächelnd.
Er legte beide Hände an ihre glühenden Wangen und strich mit einem Daumen sanft über ihre Unterlippe. Zaghaft wickelte sie ihre Arme um seinen Nacken. Sehr muskulös, dachte sie. Ob er überall so muskulös war? Sicherlich. Als ihre Hände begannen, mit seinen seidigen Haaren zu spielen, lachte er und das Vibrieren seiner tiefen Stimme ließ sie wohlig erschauern. Gierig küsste sie ihn. Er schmeckte so gut, fühlte sich muskulös und stark an. Er ging etwas in die Knie und sie spürte seine Finger an den Außenseiten ihrer Schenkel. Sie glitten über das seidige Material ihrer halterlosen Strümpfe und verschwanden unter ihrem Rock.


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13. Oktober 2020

'Hot Blood Halloween' von Detlev Klewer (Hrsg.)

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Blutwut-Verlag
Halloween … All Hallows Eve … der Abend vor Allerheiligen … die Nacht der Toten … die Zeit der Dämonen.

In diesen Stunden beginnen sich die Grenzen zwischen Realität und Phantasie aufzulösen. Was geschieht in diesem Zwischenreich von Lust und Schrecken? Ergründet das Geheimnis der "lachenden Kürbisse", begegnet "alten Seelen" oder nehmt teil an "Grabschändungen" und "Dead Bangs".

13 Autorinnen und Autoren erdachten für diese Horror-Anthologie grausige, erotische und blutige Geschichten zum Thema "Halloween". Lasst Euch von ihrer morbiden Phantasie überraschen und mit originellen Stories schockieren.

Beteiligte Autoren:
Florian Krenn
Nicole Renner
Baukowski
Isabell Hemmrich
M.W. Ludwig
Lu Sahnig
J. Mertens
Asmodina Tear
Florian Gerlach
Ute Zembsch
Christian Künne
Nele Sickel
Detlef Klewer

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10. Oktober 2020

'Milo und das Geheimnis von Polyrica' von Nicolas Mueller

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Nicolas Mueller
Würdest du dich trauen, in die fremde Welt eines Buches einzutauchen?

Am liebsten würde sich Milo in seine Bücher und Videospiele flüchten. In der Schule hat der Dreizehnjährige kaum Freunde und sein Vater kümmert sich fast nur noch um seine neue Familie. Als Milo eines seiner Lieblingsbücher liest, geschieht das Unglaubliche: Er taucht in die phantastische Welt des Buches ein. Auf einmal steht er vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe. Denn er ist der Einzige, der den Verlauf der Geschichte kennt. Und wenn er nicht eingreift, wird etwas Schreckliches passieren. Doch die Zeit läuft gegen ihn und eine Frage bleibt: Wer ist sein Gegenspieler?

Es beginnt das größte Abenteuer seines Lebens, in dem er auf dunkle Geheimnisse stößt, seine Ängste besiegen muss und selbst in höchste Gefahr gerät …

Anleser:
»Was mache ich hier?«, fragte er Saloquim.
»Dich entscheiden.«
»Wofür entscheiden?«
»Für das«, sagte Saloquim und zeigte auf das Büchlein auf dem Zylinder, »oder dagegen.«

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8. Oktober 2020

'Insel wider Willen: Nordseeglück 1' von Frida Luise Sommerkorn

Kindle | Tolino
Website | Autorenseite
Als Sibille gemeinsam mit ihrer Tochter Tuuli und ihrem Stiefvater Peter die Insel betritt, möchte sie am liebsten sofort wieder umkehren. Hat sie Langeoog doch vor langer Zeit verlassen und nie wieder zurückkommen wollen. Doch nun ist Oma Greta gestorben und Sibille will das Haus so schnell wie möglich verkaufen, das einst ihr Zuhause war.

Niemals hat sie damit gerechnet, dass ihr die Erinnerungen einen Streich spielen würden. Nicht nur, dass Oma Greta noch überall präsent scheint, auch das Haus und die Insel haben nichts von ihrer magischen Anziehungskraft von damals verloren. Und dann ist da noch Morten, der Nachbarsjunge, der sie nie interessiert hat und nun als gestandener Mann ihr Herz zum Schwingen bringt. Wohin mit diesen ganzen Gefühlen? Doch gerade als sie die Lösung all ihrer Probleme sieht, begegnet sie dem einzigen Menschen, der alles wieder ins Wanken bringt.

Anleser:
„Ich hab hier überhaupt kein Netz“, motzte Tuuli und hielt ihre Hand nebst Smartphone in die Luft, als ob es dort besser werden würde.
Wenn sie nicht aufpasste, würde das Ding gleich im Wasser landen, dachte Sibille. Auf solche Gefühlsausbrüche ihrer Tochter ging sie schon lange nicht mehr ein. Schließlich war es ihrer Meinung nach nicht so schlimm, wenn ihre Freundinnen die furchtbar wichtigen Nachrichten ein paar Minuten später erhielten. Spätestens am Hafen würde Tuuli wieder Empfang haben.
„Ich hole mir eine Wurst“, verkündete jetzt Sibilles Stiefvater. „Will noch jemand was?“
Sibille schüttelte den Kopf. Peter sah Tuuli an, aber die reagierte nicht. Achselzuckend machte er sich auf den Weg und kam kurz darauf mit einem Paar Wiener und einer Flasche Bier zurück.
„Peter, wir sind nicht stundenlang unterwegs“, sagte Sibille schmunzelnd. Sie hätte es sich denken können, dass der Hopfensaft nicht fehlen durfte. Peter war ein Genussmensch. Und wenn er sich hier auf der Fähre eine Wurst gönnte, dann gehörte das Bier eben dazu.
Sibille sah aus dem Fenster. Passend zu ihrer Stimmung lag die See in trübem Licht. Sie hatte ihre Tochter damit locken können, dass ein Kurzurlaub am Meer doch reizvoll sein konnte. Strahlender Sonnenschein, salziges Wasser, das in leichten Wellen heranrollte, wenn sie an der Wasserkante saß und den Weitblick über das Meer genoss. Bei so viel Pathetik hatte sogar Tuuli grinsen müssen. Natürlich hatte sie ihrer Tochter nicht sagen wollen, dass an einem Nordseestrand kein Südseefeeling aufkommen würde. So viel Wissen traute sie ihr zu. Aber nachdem sie heimlich Tuulis Reisetasche überflogen hatte, war sie sich nicht mehr so sicher. Schnell hatte sie ein paar von Tuulis Pullis und die Regenjacke in ihren eigenen Koffer gepackt. Auch wenn Tuuli diese nur unter Protest anziehen würde. Besser das Meckern ertragen, als das Kind frieren sehen.
Sibille schluckte. Den Kloß, den sie seit Tagen im Magen verspürte, versuchte sie zu ignorieren. Aber bald würden sie am Hafen von Langeoog anlegen und dann musste sie sich dem Ganzen stellen.
Sie konnte noch immer nicht fassen, dass Oma Greta tot war. Ihr Nachbar Herbert hatte sie vermeintlich schlafend auf dem Sofa gefunden. Die beiden waren unzertrennlich, seitdem Opa Gustav gestorben war. Das war schon fast zwanzig Jahre her. Und nun hatte es Oma Greta getroffen. Obwohl es überhaupt keinen Grund gab. Sie war fit, ging jeden Tag im Meer schwimmen. Selbst bei kalten Temperaturen. Nur wenn sich allmählich Eis bilden wollte, hielt Herbert sie zurück und überredete sie jedes Mal zu einem ausgiebigen Spaziergang mit Einkehr in der Bäckerei, um einen Kaffee zu genießen. Aber ihr Herz war einfach stehen geblieben.
Nun war sie die älteste der Lüders-Frauen. Ihre Mutter war vor sechs Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihren Vater hatte sie nie gekannt. Peter, ihr Stiefvater, lebte schon lange bei ihnen in einem Vorort von Mainz. Sie hatten vor einigen Jahren gemeinsam einen Dreiseitenhof gemietet und Sibille hatte daraus ein idyllisches Zuhause gezaubert. Da ihre Mutter beruflich bedingt viel unterwegs gewesen war, lebten sie die meiste Zeit zu dritt zusammen: Peter, Tuuli und sie. Was für ein Gespann.

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2. Oktober 2020

'Der Geschmack der Anderen' von Anita Seberg

Kindle (unlimited)
Amazon-Autorenseite
"Cézanne hat auch nur gesehen, was du gesehen hast. Ob im Licht oder im Schatten."
"Aber er war Cézanne!"
"Genau! Das ist die Lösung! Du bist John!"
John schaute sie ernst an.
"Nur du allein machst aus dem Gewöhnlichen etwas Besonderes, du selbst bringst die Magie in dein Leben! Das ist Kunst!"


Der zweite Roman von Anita Seberg erzählt die Geschichte der beiden, bereits aus "Karina Erwacht" bekannten, Figuren Ingrid und John. Sie entführt uns in das sommerliche Aix-en-Provence der 90er Jahre und bildet einen Reigen erotischer Erlebnisse, rätselhafter Begebenheiten und schicksalhafter Verknüpfungen, deren Mittelpunkt eine geheimnisvolle, üppige, junge Frau ist.

Während die Kunststudentin Ingrid als Volontärin eine prestigereiche Vernissage im Pavillon de Vendôme vorbereitet und nach einigen Enttäuschungen in der Liebe über mögliche falsche Abzweigungen im Leben nachdenkt, findet der Journalist John langsam zu sich selbst und erkennt schließlich, was er eigentlich will und kann.

Anleser:
John legte seine Zigarette auf die kleine blauweiß gemusterte Untertasse, die auf dem schäbigen Nachttisch des ohnehin heruntergekommenen Hotels stand. Er betrachtete Yvettes elegant geschwungene Rückseite. Sie saß nackt auf der Bettkante und stand jetzt auf, um ins Bad zu gehen. Er sah ihr nach bis sie die Badezimmertür geschlossen hatte, dann schaute er in die andere Richtung. Ein rötlich verblichener, leichter Vorhang bauschte sich sanft und glättete sich dann wieder. John seufzte tief, stand auf, nahm die Zigarette, zog an ihr, zog den Vorhang zur Seite und stellte sich ebenfalls nackt an das bis zum Boden reichende Fenster.
Nun war es also geschehen. Er hatte sich nicht zurückhalten können, er hatte sich illoyal seinem Kollegen gegenüber verhalten, er hatte Yvette keine Abfuhr erteilen können, sondern war im Gegenteil schon bei seiner Ankunft im Restaurant so scharf auf sie gewesen, dass, hätte sie ihn nicht sowieso von der ersten Minute an verführen wollen, er den ersten Schritt getan hätte. Er konnte sich nicht erinnern, je so schnell mit einer Frau überein gekommen zu sein. Schon als er sie am Tisch sitzen sah, mit unter einem Minirock nackten, übereinander geschlagenen Beinen, den hochhackigen Schuhen und dem blumig gemusterten Top, dessen Spaghettiträger so weit heruntergerutscht war, dass er sehen konnte: sie trug keinen BH, da schon war ihm klar geworden, dass es diesmal kein Zurück geben würde und das sein musste, was sein musste und zusammenfand was zusammengehörte. Jedenfalls für diesen einen staubigen späten Nachmittag in Aix-en-Provence zusammengehörte. Denn natürlich gehörte Yvette seinem Kollegen und keinesfalls würde sich das wiederholen. Noch konnte man sich auf einen Ausrutscher, ein kurzes, unerklärlich heftiges Verlangen in der Hitze des Sommers herausreden. Schon bald würde der Mistral über die Berge kommen und ein jeder wusste doch, dass man während dieser Zeit verrückt werden konnte. Ja, noch waren die Dinge zu klären, aber die Grenze lag hier eindeutig nach dem ersten Mal!
John warf seine Zigarette aus dem Fenster und scheinbar jemandem vor die Füße, denn es folgte ein wütender Fluch.
Mit einem Schritt nach hinten, entzog sich John den Blicken der Passanten auf der Straße unter ihm.
Heute war kein guter Tag für sein Karma! Was war nur aus dem zurückhaltenden, höflichen Mann geworden, der er noch vor kurzem gewesen war. Schwer ließ er sich auf das Bett fallen.
Yvette betrat das Zimmer. John sah zu ihr hinüber. Was würde sie nun tun? Wollte sie sich jetzt öfter treffen? Wollte sie eine Affäre? Wollte sie gar ihren Mann verlassen, seinen freundlichen Kollegen Jacques? Hoffentlich nicht! John merkte, wie Panik in ihm hochstieg. Keinesfalls wollte er mit Yvette eine Beziehung aufbauen. Sie war, abgesehen von ihrem Äußeren, überhaupt nicht die Art von Frau, in die er sich verlieben könnte. Sie war zu leicht zu haben gewesen und auch wenn es John schwer fiel, es zuzugeben, er konnte eine Frau nur schätzen, wenn sie schwer zu erreichen war. Er wollte abgewiesen werden, warten, umwerben, sich sehnen, sich verzehren, sich anstrengen, Strategien entwickeln, Spuren verfolgen, kurz er wollte Jäger und nicht Gejagter sein.
Was, wenn sie nun Ansprüche an ihn erhob? Immerhin war er eben noch in ihren Körper, in ihr Innerstes, eingedrungen. Er konnte sie nun nicht einfach wegschicken. Sie hatte jedes Recht, Ansprüche zu erheben. John schluckte.
Yvette begann zu kichern. "Einen Penny für deine Gedanken!"
John sah sie an und versuchte zu lächeln.
"Hast du Angst?" Sie kicherte weiter, legte ihre Handflächen zusammen und hob sie vor ihren Mund. "Du müsstest mal deinen Gesichtsausdruck sehen!" Yvette stieg auf das Bett und stellte sich breitbeinig über Johns Körpermitte.
Sie hat tatsächlich extrem wenig Schamgefühl, dachte John und betrachtete ihren schlanken Körper von unten. Fast intuitiv umfasste er ihre schmalen Fußgelenke und strich ihre glatten Waden zu den weichen Kniekehlen hinauf. Er bemerkte, wie sich Yvettes feine Härchen aufrichteten. Sie hatte am ganzen Körper Gänsehaut.

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1. Oktober 2020

'El Gustario de Mallorca und das tödliche Gemälde' von Brigitte Lamberts

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Website Brigitte Lamberts
Sven Ruge ist auf Mallorca endgültig angekommen. Es läuft gut bei ihm: Er macht sich als Gastrokritiker einen Namen und unterstützt seinen Freund Manuel bei der Führung von dessen Restaurants. Zufällig lernt er in den Markthallen von Santa Catalina die Schweizerin Sara Füssli kennen und verliebt sich in sie. Sven ist im Glück, denn sie erwidert seine Zuneigung. Gemeinsam erkunden sie die schönsten Orte der Insel und genießen die mallorquinische Küche.

Sara möchte mehr über die letzten Wochen ihrer jüdischen Urgroßeltern erfahren. Denn die haben sich 1940 auf der Insel das Leben genommen, um ihrer Deportation zu entgehen. Svens journalistische Neugierde ist geweckt. Doch in seine Verliebtheit mischt sich nach und nach Irritation. Irgendetwas stimmt mit Sara nicht. Sie ignoriert seine Unterstützung. Schließlich stößt Sven auf ein geheimnisvolles Gemälde und ihm wird klar, dass nichts so ist, wie es scheint. Doch die Zeit läuft ...

Anleser:
Cala Illetes. Gemeinde Calvià.
Der Himmel zeigt sich in einem satten Blau, das durch vereinzelte weiße Quellwolken noch intensiver leuchtet. Die Luft riecht nach Meer. Sven Ruge steht am Strand und betrachtet die neue Tapasbar seines Freundes Manuel Muñoz. Ein großes Schild mit der Aufschrift ‚Lucía’s‘ prangt über dem flachen Satteldach aus rötlichen Schindeln. Manuel und ihm war es wichtig gewesen, das neu erbaute Strandhaus genauso zu gestalten wie das nur einige Meter entfernt stehende Restaurant von Manuel: ein Holzhaus mit großen Fenstern und einer gemütlichen Terrasse. Sie haben es geschafft! Sven ballt die Hand zur Faust und ruft laut »Yeah!«.
Er strahlt. Endlich ist die Strandbar fertig. Der Weg bis dahin war anstrengend und lang. Er hält sein Gesicht in den Wind und genießt die Wärme der Sonne, dabei erinnert er sich: Nachdem Manuel ihm die geschäftliche Partnerschaft angeboten und das Grundstück oberhalb des Strandes erworben hatte, das an sein Restaurant grenzt, war es Svens Aufgabe, die Arbeiten am Neubau zu überwachen. Kein einfaches Unterfangen.
In Deutschland braucht es schon Geduld und Nerven für ein solches Projekt, aber auf Mallorca hat so etwas eine ganz andere Dimension – es geht viel schleppender voran. Schon die Baugenehmigung einzuholen war ein Abenteuer für sich, die Bürokratie auf der Insel ist unschlagbar langsam und zugleich so kreativ, dass man aufpassen muss, später nicht die Grundsteuer für ein benachbartes Grundstück zu zahlen. Doch die Gefahr besteht in diesem Fall nicht: Die zwei Restaurants sind die einzigen auf der kleinen felsigen Erhöhung vor dem Strand. Dem Besitzer einer nahegelegenen Imbissbude, einer chiringuito, hatte Manuel ein Angebot unterbreitet, das dieser nicht ablehnen konnte. Nun haben sie die Bucht zumindest gastronomisch ganz für sich.
Auch die Bauarbeiten waren ein Erlebnis. Wie oft war er allein auf der Baustelle – weit und breit kein Arbeiter in Sicht. Doch jetzt ist alles fertig, er ist glücklich und stolz. Morgen Abend steigt die große Eröffnungsparty. Und so wie es aussieht, wird es richtig voll.

Sven nimmt die Sonnenbrille ab und wischt sich über die Augen. Für Manuel war es selbstverständlich, ihn zum Kompagnon zu machen, nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten. Sein Freund würde ohne ihn wahrscheinlich nicht mehr leben und das Restaurant wäre schon längst geschlossen, hätten nicht so viele Menschen ihm und seiner Familie in der schlimmen Zeit beigestanden. Besonders freut es ihn, dass Lucía weiterhin mit dabei ist. Während Manuel im Krankenhaus lag, hatte sie die Küche übernommen und sich als exzellente Köchin erwiesen.
Nun führt Manuel sein Restaurant weiter und die neue Tapasbar hat er in Lucías Obhut gegeben. Sie kocht und Sven ist für das Marketing und die Events in beiden Häusern zuständig. Sie haben schon einige kulinarische Themenabende im ‚Manuel’s‘ veranstaltet, bei denen Sven als Gastrokritiker und mittlerweile sehr guter Kenner der typisch mallorquinischen Küche die Gäste erfolgreich unterhalten hat.

Sven lässt die frische Meeresluft bis tief in seine Lungenflügel gleiten. Dann marschiert er über den weißen Sand zu den kleinen Steinstufen, die ihn zur Terrasse von Lucías Bar führen.
Lucía steht mit Manuel in der Küche. Die beiden debattieren heftig. »Eine Auswahl von zehn unterschiedlichen tapas, zwei verschiedene Salatteller, zwei größere Gerichte und drei Nachspeisen reichen vollkommen aus«, sagt Lucía mit funkelnden Augen. Manuel ist damit nicht einverstanden. »Meine Gäste sind eine umfangreichere Karte gewöhnt«, entgegnet er aufgebracht.
»Mag sein, aber zu unserem Eröffnungsfest braucht es nicht mehr, es sind doch alles geladene Gäste und die wissen, dass ich nur mittags geöffnet haben werde.« Lucía tritt einen Schritt auf Manuel zu und bohrt ihm den Zeigefinger in die Brust. Bevor Sven, der gerade eintritt, ein Wort an sie richten kann, schiebt Lucía nach: »Wir waren uns einig. Du verantwortest deine Küche, ich meine.« Sie holt Luft und ergänzt: »Außerdem müssen wir uns voneinander abgrenzen. Es macht keinen Sinn, wenn beide Restaurants das Gleiche anbieten.«
»Das meine ich doch gar nicht.« Manuel legt ihr besänftigend seine Hand auf die Schulter.
Lucía verdreht die Augen. »Manuel, das hatten wir schon besprochen. Ich biete eine Vielzahl unterschiedlicher tapas an und immer eine Auswahl an Salaten und bei dir bekommen die Gäste ein ganzes Menü.«
»Ja, natürlich, so ist es geplant, aber gerade bei der Eröffnung …«
Sie unterbricht ihn. »Eben. Da biete ich zusätzlich zwei größere Gerichte an und fertig.«
»Nun beruhigt euch mal«, mischt sich Sven ein. Sofort drehen sich Lucía und Manuel zu ihm um und posaunen im Gleichklang heraus: »Du hältst dich da raus.« Als sie Svens erschrockenen Gesichtsausdruck sehen, müssen beide lachen.
»Okay, kommt, setzen wir uns und dann überlegen wir gemeinsam«, schlägt Manuel vor und zeigt zur Terrasse. Lucía greift nach einer Flasche palo und einem Teller mit Zitronenschnitzen, Sven bringt eine Flasche Soda und drei Gläser zum Tisch. Nachdem Lucía den Kräuterlikör in die Gläser gefüllt hat, prosten sie sich zu. Das, was sie gemeinsam durchgestanden haben, kann ihnen niemand nehmen. Nicht die Zuneigung zueinander, nicht das Verständnis füreinander und schon gar nicht das Vertrauen ineinander.

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