9. Dezember 2022

Das Buch-Sonar ist umgezogen

Das Buch-Sonar ist seit Anfang 2022 unter dieser neuen Adresse zu erreichen: www.buchsonar.de

Dieser Blog bei Blogspot dient nur noch der Archivierung der Beiträge aus den Vorjahren und wird nach einer Übergangszeit geschlossen.

Weil es nachdrückliche Hinweise auf Verstöße gegen die DSGVO gab und mir kurzfristig keine Möglichkeiten zur Verfügung stehen, den Blog rechtlich konform zu betreiben, habe ich mich entschieden, das älteste Blogger-Template zu aktivieren, das ich finden konnte. Die Funktionen zeitgemäßer Blogs sind hier nicht vorhanden, gleichzeitig jedoch fehlen auch die modernen Mechanismen zum Sammeln von Nutzerdaten durch Dritte.

22. August 2022

'Arthemos' Klagelied (Götterverse 1)' von Christina Krüger

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19. August 2022

'Kommune Bügowicz' von Christopher Well

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18. August 2022

'Keine Chance für Mr. Right' von Stina Milner

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17. August 2022

'Die Mädels von der Burg - Eine Bühne für die Liebe' von Nora Gold

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'Totschöne Ostsee: Küstenkrimi' von A. Collin

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16. August 2022

'Leonie: Männer und andere Pleiten' von Ulrike Parthen und Bernd Kiesewetter

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15. August 2022

'Hinter den Dünen' von K.M. Cloot

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14. August 2022

'Sommer mit Yashar' von Jana Maris

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8. August 2022

'Der letzte Zeitwächter: Das Spiel beginnt' von Eva Laspas

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'Für die richtige Frau würde ich töten' von Toni Tousensemble

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29. Juli 2022

'ANCOS: Die komplette Bilder der Apokalypse Trilogie' von Michael Hirtzy

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28. Juli 2022

'Herbstfrüchtchen (Herbstfrühling 3)' von Angelika Godau und Luise Klein

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22. Juli 2022

'Versprochen, zu dienen' von Lilly Schwarz

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21. Juli 2022

'Tatort Karlsfelder See' von Ruth M. Fuchs

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11. Juli 2022

'18 Tage: Die Tenkterer Legende' von Michael Reisinger

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8. Juli 2022

'Humboldt und der letzte Lauf' von Jana Thiem

Kindle | Tolino
Website | Autorenseite
Gerade hat Humboldt in der größten Hitze sein Rennen beim O-See-Triathlon beendet und sich mit einem Radler unter die verschwitzte Sportlermenge gemischt, da wird er zu einem Todesfall gerufen. Einer der Triathleten liegt am Rand der Mountainbike-Strecke, die über den Hochwald führt. Zunächst deutet alles darauf hin, dass er einfach gestürzt ist, aber schon bald finden die Ermittler Indizien, die auf einen Mord hinweisen.

Je länger die Ermittlungen andauern, um so rätselhafter wird der Fall. Denn das Opfer mit tschechischem Namen scheint nicht zu existieren. Das findet jedenfalls der tschechische Kollege Tomek Veselý heraus, den Humboldt hinzugebeten hat. Bald tauchen weitere Identitäten des Toten auf. Nur – wer ist er wirklich? Kann der Rechtsmediziner Dr. Lorenz Richter Licht ins Dunkel bringen?

In der Zwischenzeit plagen die Journalistin Christin Weißenburg ganz andere Sorgen, die sie mit Humboldt zu teilen versucht. Doch der ist Tag und Nacht mit seinem Fall beschäftigt. Schließlich ergibt sich eine berufliche Chance, die Christin trotz aller Konsequenzen ergreift, ohne zu ahnen, dass sie damit wieder Humboldts Vergangenheit heraufbeschwört.

Anleser:
Prolog (1991)
„Mikkel, komm jetzt raus! Mir ist kalt!“ Smila trat von einem Bein aufs andere und buddelte sich damit immer tiefer ein. Sie liebte die Unterschiede. In der Nähe des Wassers fühlte sich der Sand kühl und fest an, Richtung Dünen wurde er immer heißer und lockerer. Normalerweise würde sie noch viel länger mit ihrem kleinen Bruder im Meer toben, aber jetzt musste sie aufs Klo. Und außerdem warteten ihre Eltern sicher. Sie wunderte sich sowieso schon, dass ihr Vater nicht längst nach ihnen geschaut hatte. Er war der Ängstlichere von beiden. Zwar machte sich ihre Mutter auch ständig wegen irgendetwas Sorgen, aber sie kontrollierte sie nicht so oft.
„Mikkel, was ist jetzt?“, rief sie noch einmal.
Murrend stapfte ihr Bruder aus dem Wasser. Seine Luftmatratze zog er hinter sich her. „Och Menno, es ist doch überhaupt noch nicht spät. Und Papa ist auch noch nicht da. Los, komm nochmal mit rein.“
Smila war erstaunt, dass selbst ihrem 13-jährigen Bruder auffiel, dass ihr Vater noch nicht aufgetaucht war. Länger als eine Stunde ließ er sie selten allein. Und nun war schon viel mehr Zeit vergangen.
„Nee, wir müssen los. Es gibt sicher gleich Abendbrot“, sagte sie bestimmt. Dass sie fünf Jahre älter als Mikkel war, ließ sie nur zu gerne raushängen. Schließlich hatte sie früher häufig auf ihn aufpassen müssen, dann konnte er jetzt auch nach ihrer Pfeife tanzen.
„Müssen wir morgen wirklich schon wieder heimfahren?“, murrte Mikkel weiter, zog sich aber brav sein T-Shirt an und legte das Handtuch über die Schultern. Dann schnappte er sich die Luftmatratze. „Wir haben doch noch vier Wochen Ferien, waren doch sonst immer viel länger in Schweden. Warum denn dieses Mal nicht?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Smila. Auch so etwas, das ihr gleich komisch vorgekommen war, als ihre Eltern darüber gesprochen hatten, diesmal nur kurz in ihr Ferienhaus zu fahren. Hatten sie so viel Arbeit zuhause? Womit sie beim nächsten Mysterium war, denn selbst mit ihren achtzehn Jahren konnte sie nicht genau sagen, was ihre Eltern taten. Sie saßen oft am Computer, bekamen über ein gesondertes Telefon Anrufe, die meist nur kurz dauerten, und in letzter Zeit waren sie häufig unterwegs. Meistens nur ein Elternteil, damit das andere bei den Kindern bleiben konnte. Wenn Smila wissen wollte, was sie zum Beispiel in der Schule sagen sollte, was ihre Eltern beruflich taten, bekam sie immer die gleiche Antwort: Sie waren im Import- und Exportgeschäft tätig und mussten für verschiedene Firmen die Warenwege koordinieren. Geglaubt hatte ihnen Smila das nie. Aber da sie keine andere Erklärung bekam, beließ sie es dabei.
Auf dem Weg zu ihrem Ferienhaus beschlich Smila plötzlich ein komisches Gefühl. „Sag mal, was hat Mama gesagt, wann wir zum Abendbrot zurück sein sollten?“, fragte sie ihren Bruder.
„Hm, ich glaub um sieben“, antwortete Mikkel unbekümmert.
Smila schaute auf ihre Uhr. Jetzt war es fast halb neun. Nie im Leben hätten ihre Eltern sie so lange im Wasser gelassen. Sie schluckte. Was war es nur, was ihr plötzlich Angst einflößte?
„Bringst du die Luftmatratze in den Schuppen? Ich geh schon mal ins Haus, Mama und Papa beruhigen“, sagte sie zu ihrem Bruder und schob ihn in den hinteren Teil des Gartens.
Murrend folgte er ihren Anweisungen.
Mit klopfendem Herzen ging Smila zur Haustür und klingelte. Nichts tat sich. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Tür einen winzigen Spalt offen stand. Erschrocken trat sie einen Schritt zurück. Normalerweise waren bei ihnen alle Türen rundherum zugeschlossen. Selbst die Terrassentür hatte ein Schloss und wurde nur geöffnet, wenn sie wirklich in den Garten wollten. So, wie das bei anderen Familien war, dass die Türen und Fenster den ganzen Tag offen standen, kannte sie es nicht. Sie beneidete ihre Freundinnen immer darum. Sagen konnte sie es nie, damit sie nicht ausgelacht wurde.
Vorsichtig sah sie sich um. Es war niemand zu sehen. Alles sah wie immer aus. Also drückte sie die Tür langsam auf. Auch in dem kleinen Flur konnte sie keine Veränderung feststellen. Smila nahm allen Mut zusammen und betrat das Haus. „Mama? Papa?“, rief sie leise. Keine Antwort. Auf Zehenspitzen ging sie weiter. Was sollte sie tun, wenn jetzt ein Einbrecher auf sie zukam? Ob sie besser gleich die Polizei rief, bevor sie weiterging? Am Ende waren ihre Eltern einfach nur beim Fernsehen eingenickt und sie machte hier alle verrückt. Aber sie wusste, dass das nicht wahr sein konnte. Ihre Eltern waren irgendwie immer auf der Hut.
Als sie sich dem Wohnzimmer näherte, hörte sie Mikkel hinter sich.
„Ich hab einen Hunger!“, rief er fröhlich. Dabei schleuderte er seine Schuhe in die Ecke.
Beinahe hätte Smila ihn ermahnt, die Schuhe ordentlich hinzustellen, doch jetzt musste sie ihn erstmal loswerden, bevor sie die Tür zum Wohnzimmer öffnete.
„Du sollst noch Holz von draußen holen!“, rief sie ihm zu.
„Warum ich? Du bist dran“, sagte Mikkel und schaute sie herausfordernd an.
Da hatte er recht, dachte Smila. „Ich soll Mama noch was helfen“, antwortete sie und schob Mikkel Richtung Haustür. Wieder kam er ihrer Aufforderung knurrend nach.
Als er verschwunden war, drehte sie sich schnell um. Ihr blieb nicht viel Zeit bis zu seiner Rückkehr. Eilig öffnete sie die Tür und schaute ins Wohnzimmer. Nichts! Dann wandte sie sich der Küche zu und entdeckte sie sofort. Ihre Eltern lagen eigenartig verrenkt und doch irgendwie einträchtig nebeneinander auf dem Boden und Smila musste nicht erst nachsehen. Sie wusste, dass sie tot waren. Sie blieb wie versteinert stehen und konnte ihren Blick nicht abwenden. Hatte sie tatsächlich seit Jahren damit gerechnet, dass so etwas irgendwann passieren würde? Blieb sie deshalb jetzt so ruhig?
Wieder hörte sie Mikkel im Hausflur. Langsam drehte sie sich um und ging zu ihm. Dann legte sie einen Arm um seine Schultern und zog ihn mit nach draußen.
„Smila, lass das! Wo willst du denn hin?“, fragte er und versuchte, sich aus ihrem Klammergriff zu befreien.
„Wir müssen weg“, sagte sie nur und schloss die Tür hinter sich.

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6. Juli 2022

'Mord an der Sorbonne' von Reinhard Skandera

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1. Juli 2022

'Seelenopfer' von Robert Kopic

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'Man liebt für eine Ewigkeit was man verliert' von Silvia Maria de Jong

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28. Juni 2022

'Luise und ihr Traum von Freiheit (Besuch aus der Kaiserzeit 3)' von Angelika Godau

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24. Juni 2022

'Schwarze Gier - Die Spur der Angst' von U.T. Bareiss

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22. Juni 2022

'Christophorus: Der erste Fall für Katie Münz' von Beatrix Lohmann und R. Reinke

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17. Juni 2022

'Nordseeglück: Die Trilogie in einem Band' von Frida Luise Sommerkorn

Kindle | Tolino
Website | Autorenseite
Alle drei Teile der Nordseeglückreihe jetzt in einem Band:

Insel wider Willen
Als Sibille mit ihrer Tochter Tuuli und ihrem Stiefvater Peter die Insel betritt, möchte sie am liebsten sofort wieder umkehren. Hat sie Langeoog doch vor langer Zeit verlassen und nie wieder zurückkommen wollen. Doch nun ist Oma Greta gestorben und Sibille will das Haus so schnell wie möglich verkaufen, das einst ihr Zuhause war. Niemals hat sie damit gerechnet, dass Oma Greta noch überall präsent scheint und auch die Insel hat nichts von ihrer magischen Anziehungskraft von damals verloren. Und dann ist da noch Morten, der Nachbarsjunge von damals, der ihr Herz zum Schwingen bringt. Wohin mit diesen ganzen Gefühlen? Doch gerade als sie die Lösung all ihrer Probleme sieht, begegnet sie dem einzigen Menschen, der alles wieder ins Wanken bringt.

Träume sind wie Wellen
Kaum haben sich Sibille, ihre Tochter Tuuli und ihr Stiefvater Peter auf Langeoog eingelebt, tauchen die ersten Probleme auf. Sibille braucht einen Job, Tuulis Lust auf die neue Schule hält sich in Grenzen und Piets Verwandlung in einen verantwortungsbewussten Mann ist kaum auszuhalten. Und dann ist da noch Rune, Tuulis Vater und der Mensch, den Sibille niemals wieder hatte sehen wollen, doch der wie selbstverständlich die Beziehung von damals aufleben lässt. Und natürlich Morten, den Sibille nicht so einfach vergessen kann. Das alles tritt jedoch in den Hintergrund, als Tuulis erste große Liebe zu scheitern droht und sie plötzlich verschwunden scheint. Können Sibille und Rune ihrer Tochter helfen, obwohl sie Teil des Unglücks sind? Und warum verhält sich Piet plötzlich so eigenartig und treibt damit alle in den Wahnsinn?

Liebe dank Turbulenzen
Dass Piet sich in seinem Alter noch mit Herzschmerzen in Sachen Liebe rumschlagen muss, hätte er nie gedacht. Tuuli schließt sich gemeinsam mit Simon einer Umweltorganisation an, bei der es unter anderem um den Schutz ihrer neuen Heimat geht. Als dann ein heftiges Sturmtief auf Langeoog zurollt, geraten die beiden in eine gefährliche Rettungsaktion. Nur Sibille scheint nicht auf ihrer Insel ankommen zu können. Zwar läuft der Job und ihrer Familie geht es gut, aber die Liebe fährt Achterbahn. Warum kann sie sich nicht endgültig auf Rune einlassen? Und wer ist die Frau, die Morten so verliebt umgarnt? Erst ein drohendes Unglück lässt sie die Wahrheit erkennen. Doch ist es für eine Umkehr nicht schon längst zu spät?

Anleser:
Aus: 'Insel wider Willen: Nordseeglück 1'
„Ich hab hier überhaupt kein Netz“, motzte Tuuli und hielt ihre Hand nebst Smartphone in die Luft, als ob es dort besser werden würde.
Wenn sie nicht aufpasste, würde das Ding gleich im Wasser landen, dachte Sibille. Auf solche Gefühlsausbrüche ihrer Tochter ging sie schon lange nicht mehr ein. Schließlich war es ihrer Meinung nach nicht so schlimm, wenn ihre Freundinnen die furchtbar wichtigen Nachrichten ein paar Minuten später erhielten. Spätestens am Hafen würde Tuuli wieder Empfang haben.
„Ich hole mir eine Wurst“, verkündete jetzt Sibilles Stiefvater. „Will noch jemand was?“
Sibille schüttelte den Kopf. Peter sah Tuuli an, aber die reagierte nicht. Achselzuckend machte er sich auf den Weg und kam kurz darauf mit einem Paar Wiener und einer Flasche Bier zurück.
„Peter, wir sind nicht stundenlang unterwegs“, sagte Sibille schmunzelnd. Sie hätte es sich denken können, dass der Hopfensaft nicht fehlen durfte. Peter war ein Genussmensch. Und wenn er sich hier auf der Fähre eine Wurst gönnte, dann gehörte das Bier eben dazu.
Sibille sah aus dem Fenster. Passend zu ihrer Stimmung lag die See in trübem Licht. Sie hatte ihre Tochter damit locken können, dass ein Kurzurlaub am Meer doch reizvoll sein konnte. Strahlender Sonnenschein, salziges Wasser, das in leichten Wellen heranrollte, wenn sie an der Wasserkante saß und den Weitblick über das Meer genoss. Bei so viel Pathetik hatte sogar Tuuli grinsen müssen. Natürlich hatte sie ihrer Tochter nicht sagen wollen, dass an einem Nordseestrand kein Südseefeeling aufkommen würde. So viel Wissen traute sie ihr zu. Aber nachdem sie heimlich Tuulis Reisetasche überflogen hatte, war sie sich nicht mehr so sicher. Schnell hatte sie ein paar von Tuulis Pullis und die Regenjacke in ihren eigenen Koffer gepackt. Auch wenn Tuuli diese nur unter Protest anziehen würde. Besser das Meckern ertragen, als das Kind frieren sehen.
Sibille schluckte. Den Kloß, den sie seit Tagen im Magen verspürte, versuchte sie zu ignorieren. Aber bald würden sie am Hafen von Langeoog anlegen und dann musste sie sich dem Ganzen stellen.
Sie konnte noch immer nicht fassen, dass Oma Greta tot war. Ihr Nachbar Herbert hatte sie vermeintlich schlafend auf dem Sofa gefunden. Die beiden waren unzertrennlich, seitdem Opa Gustav gestorben war. Das war schon fast zwanzig Jahre her. Und nun hatte es Oma Greta getroffen. Obwohl es überhaupt keinen Grund gab. Sie war fit, ging jeden Tag im Meer schwimmen. Selbst bei kalten Temperaturen. Nur wenn sich allmählich Eis bilden wollte, hielt Herbert sie zurück und überredete sie jedes Mal zu einem ausgiebigen Spaziergang mit Einkehr in der Bäckerei, um einen Kaffee zu genießen. Aber ihr Herz war einfach stehen geblieben.
Nun war sie die älteste der Lüders-Frauen. Ihre Mutter war vor sechs Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihren Vater hatte sie nie gekannt. Peter, ihr Stiefvater, lebte schon lange bei ihnen in einem Vorort von Mainz. Sie hatten vor einigen Jahren gemeinsam einen Dreiseitenhof gemietet und Sibille hatte daraus ein idyllisches Zuhause gezaubert. Da ihre Mutter beruflich bedingt viel unterwegs gewesen war, lebten sie die meiste Zeit zu dritt zusammen: Peter, Tuuli und sie. Was für ein Gespann.

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'Mir gehörst du!' von Janette John

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16. Juni 2022

'Zum Glück Costa Rica: Herzchaos im Gepäck' von Frida Luise Sommerkorn

Kindle (unlimited) | Tolino
Website | Autorenseite
Vom Ostseestrand nach Costa Rica, Heli will so weit weg wie möglich. Doch auch dort wartet nicht nur die wilde Schönheit des Landes, sondern auch ein Wirbelsturm der Gefühle.

Als Heli von ihrem Freund einen Heiratsantrag bekommt, kann es für sie nur eine Antwort geben: Nichts wie weg! Kurzentschlossen fliegt sie nach Costa Rica und landet mitten in einer munteren Reisegruppe, mit der sie auf abenteuerliche Fahrt durch das traumhafte Land geht. Trotzdem kommen auch hier Helis Gefühle nicht zur Ruhe. Denn da gibt es den Reiseleiter Carlos, der ihr nicht nur die besonderen Plätze Costa Ricas zeigen möchte, und da ist Benno, ein junger Pfarrer auf Sinnsuche, dessen Anziehungskraft sie zu ignorieren versucht. Doch bald schon merkt sie, dass ihr Herz immer weiter ins Chaos schlittert. Erst ein magischer Moment in einem kleinen Küstenstädtchen am Pazifik lässt sie ahnen, was wirklich im Leben zählt.

Frida Luise Sommerkorn, selbst als Backpackerin viel unterwegs gewesen, entführt euch auf bezaubernde Weise in ein Land voller Überraschungen!
Für kurze Zeit zum Aktionspreis von nur 1,99 Euro zu haben.


Anleser:
Ankunft in San José
»Hab ich mir doch gedacht, dass Sie dazugehören! Auf Missionsreise unterwegs, was?«
Heli hielt dem ganz in schwarz gekleideten Mann die Hand hin und lächelte ihn breit an.
»Helena Frischauf, aber alle nennen mich Heli«, sagte sie und nickte ihm auffordernd zu.
»Guten Tag, Heli Frischauf, Benno Kaiser mein Name. Aber alle nennen mich Pfarrer Benno.«
Der große, dunkelhaarige Mann schaute ebenso freundlich lächelnd zurück. Heli schätzte ihn auf Mitte 30. Seine Augen mit einem undefinierbaren Mix aus Braun- und Grüntönen ruhten auf ihr. Sie räusperte sich.
»Ähm ja, dann wünsche ich uns eine gute Reise. Wir sehen uns!« Heli lächelte noch einmal schief und drehte sich weg. Noch immer hatte Benno ihre Hand gehalten. So war das nicht gemeint gewesen. Sie wollte keine Beichte ablegen. Warum diese Geistlichen immer so einen durchdringenden Blick haben mussten! Sie war schon seit Jahren nicht mehr zur Kirche gegangen. Aus gutem Grund. Irgendwie glaubte sie ja schon an Gott, aber die kleinen und großen Probleme ihrer eigenen Welt löste sie lieber selbst und überließ das nicht einem Herrn, der irgendwo hoch oben im Himmel wohnte.
Bevor sie weitere Mitreisende beobachten konnte, fiel ihr Blick auf einen sportlichen Typ mit schwarzen Locken, der zielstrebig auf die müde Menschenmenge zusteuerte.
»Hola gente, wie geht es euch?« Strahlend entblößte er eine Reihe weißer Zähne und breitete beide Arme weit aus.
»Willkommen im Land der Ticos! Ihr seid also meine Versuchskaninchen. Mein Name ist Carlos Romero, ich bin euer Reiseleiter für die nächsten zwei Wochen. Und darüber hinaus, wer will.«
Beim letzten Satz ließ er seinen Blick über Helis Körper gleiten und zwinkerte ihr dann verschmitzt zu. Unbehaglich verschränkte Heli die Arme vor ihrer Brust. Das fing ja gut an.
»Was heißt hier Versuchskaninchen? Wir sind nicht vom Karnickelverein, ja? Und ich hoffe sehr für die Reisegesellschaft, dass sie uns hier keinen Grünschnabel vorgesetzt haben.« Die korpulente Frau mit der lauten Quäkstimme schob ihr Kinn verächtlich in Carlos‘ Richtung, um sich dann wieder der Gruppe zuzuwenden.
»Ich bin übrigens Sieglinde Rübschläger. Und der Prachtkerl hier ist mein Sohn Karl-Eduard.« Sie schlug ihrem ebenso kräftigen Sohn die dralle Hand auf den Rücken, so dass er sofort zu hüsteln begann. Bei der Bemerkung blieb ihr Blick ebenfalls an Heli hängen.
»Sind wir hier auf einer Heiratsbörse?«, murmelte Heli und schaute zur Seite. Direkt in Pfarrer Bennos Augen. »Klar, immer zur richtigen Zeit am richtigen Fleck.«
Sie stöhnte leise. Im Moment wäre ihr der Karnickelverein dreimal lieber gewesen.

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14. Juni 2022

'Luise und ihr Traum von morgen' (Besuch aus der Kaiserzeit 2) von Angelika Godau

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10. Juni 2022

'Liebe und ein Klassentreffen' von Nelly Baus

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4. Juni 2022

'Expedition - und andere Kurzgeschichten' von Lutz Schafstädt

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1. Juni 2022

'Projekt G 2000: Deine Gedanken gehören mir' von Valerie le Fiery und Frank Böhm

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31. Mai 2022

'Luise und ihr Traum vom Gestern (Besuch aus der Kaiserzeit 1)' von Angelika Godau

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30. Mai 2022

'CityWolf III: Vade retro satana' von Judith M. Brivulet

Kindle (unlimited)
Website Judith M. Brivulet
Vade retro satana - Werwölfe, Menschen, Vampire.
Wenn deine Stadt in Gefahr ist.
Wenn die Grenzen zwischen Freund und Feind verschwimmen.
Wenn dein Vertrauen missbraucht wird.
Ist deine Liebe stark genug?


Endlich hat Rebecca als Vertraute im Clan Fuß gefasst. Nichts kann ihr Glück mit Jack trüben. Da überschlagen sich die Ereignisse. Grauenvolle Morde passieren. Bald wird klar: Ein mächtiger Feind ist erwacht und sinnt auf Rache. Im Kampf gegen diese übermächtige Bedrohung verwischen die Grenzen. Wer ist Freund und wer ist Feind? Wieder einmal spürt Rebecca, dass ihr bei all dem eine zentrale Rolle zukommt. Alles ist offen …

CityWolf III bildet den atemberaubenden Abschluss der ersten Urban Fantasy Reihe aus Passau.

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25. Mai 2022

'Das Medaillon der Highlands' von Emilia Doyle

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16. Mai 2022

'CityWolf I: Secretum Cela' von Judith M. Brivulet

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Judith M. Brivulet
Secretum Cela - Werwölfe, Menschen, Vampire.
Ein Geheimnis, das um jeden Preis geschützt werden muss.
Eine Liebe, die auf eine harte Probe gestellt wird.
Eine Entscheidung, die nicht nur ein Leben bedroht.
Eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint.


Rebecca, Studentin an der Universität Passau, lernt durch Zufall den attraktiven Automechaniker Jack kennen. Er tunt Trucks und versteht sich bestens auf coole Sprüche. Ganz anders ist Nick, der charmante Spross einer französischen Adelsfamilie. Rebecca ahnt nicht, dass beide Männer ein uraltes Geheimnis verbindet. Bald muss sie eine Entscheidung treffen, die nicht nur ihr Leben bedroht. Denn die Welt ist nicht so, wie sie scheint ...

CityWolf I ist der Auftakt zur ersten Urban Fantasy Reihe aus Passau.

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8. Mai 2022

'CityWolf II: Horti Pensiles' von Judith M. Brivulet

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Judith M. Brivulet
Horti Pensiles - Werwölfe, Menschen, Vampire.
Wenn die Vergangenheit wieder lebendig wird.
Wenn ein Leben voller Geheimnisse steckt.
Wenn ein Schwur gebrochen wird.
Wenn die Liebe verboten ist - Wohin führt der Weg?


Mit dem Eintritt in den Clan von Bayern beginnen die Schwierigkeiten für Rebecca erst. Statt in Ruhe ihr neues Leben an Jacks Seite genießen zu können, muss sie mit dem Misstrauen und den Intrigen der Wölfinnen fertig werden. Als ob das nicht genug wäre, gibt es immer noch Nick, der auf Rache sinnt und seine eigenen undurchsichtigen Spielchen treibt ...

Mit CityWolf II geht die Urban Fantasy Reihe aus Passau in die nächste Runde.

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4. Mai 2022

'Hollywood Kills' von Stefan Barth

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website | Autorenseite
Los Angeles, 1994. Andrew Light, Komiker und Filmstar, stirbt an einer Überdosis. Nicht gerade ungewöhnlich im Hollywood der Neunziger.

Aber Tia Kalani, die ehrgeizige Moderatorin der Entertainment-Show INISDE HOLLYWOOD erhält einen anonymen Tipp: Andy wurde ermordet. Tia wittert eine große Story und ebenso großen Ruhm.

Sie engagiert Cosmo Ancona, Ex-Bulle und Privatdetektiv mit Alkoholproblem. Der hält Tia zwar für verrückt, aber er braucht Geld für den Scheidungsanwalt.

Gemeinsam stößt das ungleiche Paar in ein Wespennest aus egomanischen Filmproduzenten, überkandidelten Stars, Drogendealern und eiskalten Killern.

Und wenn sie nicht aufpassen, sind sie bald genauso tot wie Andrew Light ...

Anleser:
Jon Bon Jovi singt „Baby please come home for Christmas“ und Cosmo ist bei seinem fünften Bier. Laut Barkeeper, einem makellos gepflegten Schönling mit Glitzer-Knopf im rechten Ohr, der – Überraschung – eigentlich Schauspieler ist, wie er vorhin ungefragt erzählt hat, stammt das Gesöff aus einer der „besten Microbreweries des Staates“.
Cosmo würde ihm gerne sagen, wo er sich seine Microbreweries hinstecken kann, aber leider gibt es im Wild Horses, einer angesagten Szene-Tränke voller hipper junger Menschen und Touristen auf dem Ocean Boulevard in Santa Monica, kein normales Bier. Also hält er die Klappe. Außerdem, auch wenn er das nicht zugeben würde, schmeckt das Zeug gar nicht mal übel.
Mach dir nichts vor, Cosmo, bald gibst du auch Rasierwasser dein Gütesiegel.
Der Alkohol tanzt durch seine Blutbahnen wie ein Haufen Teufelsanbeter um einen Altar mit einer nackten Jungfrau. Er hätte sich besser auch etwas zu Essen bestellt. Jetzt ist es zu spät.
Er leert die Flasche und bemerkt den fragenden Blick des Barkeepers. Noch eins?
Cosmo sieht zum Ende des Tresens hinüber. Hardy Bollinger knutscht seit einer geschlagenen Stunde mit einem Mädchen, das seine Tochter sein könnte. Tatsächlich hat Hardy zwei Töchter, die nur unwesentlich jünger sind als die Brünette mit dem üppigen Vorbau, der er die Zunge so tief in den Hals schiebt, dass er ihre Mandeln berühren müsste. Ihr Name ist Elisabeth Winston und sie ist erst im April einundzwanzig Jahre alt geworden. Außerdem besucht sie Hardys Drehbuchkurs an der USC.
In Hollywood kursiert ein alter Witz, der den niedrigen Status der Autoren illustrieren soll: Das Starlet war so dumm, dass sie statt mit dem Regisseur mit dem Drehbuchautor geschlafen hat.
Bollinger, der, bevor er Lehrer an der USC wurde, selbst erfolglos versucht hat, als Drehbuchautor Fuß zu fassen, straft den Witz in gewisser Weise Lügen. Denn die knackige Elisabeth ist nicht die erste Studentin, die seinem Charme erlegen und mit ihm in die Kiste gehüpft ist. Allerdings soll sie die erste sein, die dabei auf Video festgehalten wird, damit Hardys Frau, für die Cosmo arbeitet, vor dem Scheidungsrichter handfeste Beweise hat.
Elisabeth flüstert Hardy etwas ins Ohr und beißt ihm dann mit strahlend weißen Zähnen ins Ohrläppchen. So wie Hardys Augen leuchten, hat Cosmo eine Ahnung, was sie ihm gesagt hat.
Elisabeth greift nach der Hand ihres Lehrers und zieht ihn hinter sich her.
Cosmos Blick folgt ihnen auf dem Weg Richtung Toiletten. Er hat vermutet, dass sie am Ende des Abends in irgendeinem Motel landen würden. Sein bisheriger Plan hat vorgesehen, die beiden dabei zu filmen, wie sie gemeinsam in einem Zimmer verschwinden. Mit etwas Glück sogar, sie durch einen Spalt in den Gardinen beim Vögeln zu filmen.
Vielleicht kommt er aber schon hier und jetzt zu seinen Aufnahmen. Und Hardys Frau zu ihrem unwiderlegbaren Beweis für die außerehelichen Aktivitäten ihres Ehemanns.
Cosmo legte einen Zwanziger auf den Tresen. „Stimmt so.“
Der Barkeeper hebt missbilligend die Augenbrauen und deutet zur Getränkekarte an der Wand.
Cosmo schüttelt schnaufend den Kopf und legt noch einen Zehner dazu. Kleine Brauerei, große Preise.
Er rutscht vom Barhocker. Die hohen Umdrehungen zeigen ihre Wirkung. Mit fünf Flaschen Bud wäre ihm das nicht passiert. Für einen kurzen Moment gerät Cosmo ins Schwanken. Er hält sich am Tresen fest und bemerkt das dreckige Grinsen des Barkeepers.
Cosmo zeigt ihm den Finger.
Dann folgt er Hardy und Elisabeth.

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3. Mai 2022

'Die Verrätertexte' von Hannelore Goos

BoD | Amazon
Web-Shop Hannelore Goos
Bei den Geschichten in diesem Buch handelt es sich um den Versuch, alles, was ich im Lauf der letzten Jahrzehnte über die römische Religion gelesen habe, in eine Form von Kunst-Mythen zu bringen. Mit einer Rahmenerzählung, die bis in die Gegenwart reicht, wird in Legenden ein den überlieferten Indizien entsprechender Schöpfungsmythos und das Erwachen der römischen Götter geschildert. Auch die falschen Vorstellungen über die Entstehung von Rom werden entsprechend der letzten historischen Erkenntnisse romanhaft korrigiert. Ein Epos im Stil von Ovid schildert die religiösen Rituale auf einem Bauernhof durch das ganze Jahr hindurch.

Warum hat der alte Donatus die Geheimnisse seiner Gilde verraten? Und wie kamen sie wieder ans Tageslicht? Über mehr als zwei Jahrtausende spannt sich der Bogen der Erzählung in diesem Buch.

Die Phantasie lässt eine fiktive Gilde der Narratoren erstehen, die im alten Rom die Welt erklärten. Bruchstücke der Überlieferung und einfühlsame Erfindung formen eine römische Religion, wie sie hätte sein können. Die legendenhafte Darstellung der Erschaffung der Welt und ihrer Gestaltung durch die ersten Menschen steht im Mittelpunkt des ersten Teils dieses Buchs. Wie sich diese Religion im Alltag auswirkt, steht im Mittelpunkt des zweiten Teils, eines alle zwölf Monate umspannenden Epos über das Bauernjahr. Von den unzähligen Gottheiten der Römer sind mehr als siebzig in die Geschichten dieses Buches eingebunden.

Anleser:
Silvanus
Mit fröhlichem Singsang schritten die Frauen über die Sommerwiese und ernteten die reifen Ähren:
Kleine Körner, große Körner, Ops gibt reichlich.
Kleine Wurzeln, große Wurzeln, Ops gibt reichlich.
Kleine Nüsse, große Nüsse, Ops gibt reichlich.
Kleine Früchte, große Früchte, Ops gibt reichlich.

Die kleinen Mädchen saßen am Rand der Wiese und pulten die Körner heraus. Es war eine reiche Ernte dieses Jahr, alle freuten sich. Der Brei würde vielleicht den ganzen Winter reichen.
Nur Silvana saß abseits. Sie hatte letztes Jahr einen Korb umgestoßen, das so wichtige Getreide umgeschüttet. Jetzt durfte sie nicht mehr gemütlich sitzend und schwatzend beim Entspelzen helfen. Sie musste die Säuglinge hüten, die die stillenden Mütter am Wiesenrand abgelegt hatten. Vor allem musste Silvana aufpassen, dass sich keine Fliegen auf ihren Gesichtern niederließen, denn das konnte schlimme Pusteln oder sogar Krankheit bedeuten. So einfach war diese Arbeit gar nicht, ermüdend, denn sie konnte sich keinen Moment der Unaufmerksamkeit erlauben. Die entwöhnten Kleinkinder blieben bei den Alten im Dorf, aber diese hier mussten regelmäßig genährt werden, deshalb waren sie immer dabei.
Die Sommerwiese war ein herrlicher Fleck, Gras mit reifen Ähren, so weit man blicken konnte. Wenn die abgeerntet waren, konnte man die Schafe dort weiden lassen. Gleich angrenzend war der Wald, an dessen Rand sich die Sippe eingerichtet hatte, und in den die Männer so gerne zur Jagd gingen. Wenn man doch immer hier bleiben könnte! Aber wenn die Tage wieder kürzer wurden, mussten sie weiterziehen, dorthin, wo es spätes Korn, Nüsse und Kastanien zu ernten gab.
Wenn die abgerntet waren, ging es ins Winterquartier, eine besonders geschützte Stelle unter einem Felsen.
Im Frühjahr ging es dann in das Wiesental, wo die ersten grünen Kräuter sprießten. Und dann schloss sich der Kreis, man wohnte wieder drei Monde an der Sommerwiese. Das Umziehen war jedes Mal eine anstrengende Plackerei, auch wenn die Umzäunung, die inzwischen fast mit dem Wald verwachsen war, und die Unterstände stehen bleiben konnten. Ein Teil der Vorräte wurde vergraben, auch wenn es geschehen konnte, dass Tiere sie plünderten. Alle anderen Sachen wurden mitgeschleppt. Einige Schafe konnten zum Ziehen der Lastschlitten eingesetzt werden, aber das meiste mussten die Menschen selbst bewegen. Ach, wenn man doch an einem Platz bleiben könnte!
Silvana blickte sich um, obwohl sie eigentlich die Babys beobachten sollte. Da war die Stelle, wo ihr Korb umgefallen war. Aber was war das? Das war doch ein kahler Fleck am Wiesenrand gewesen! Jetzt standen da Ährenhalme, einer neben dem anderen, dicht an dicht, und jeder trug eine volle Ähre. Da sie sich nicht von den Kleinen wegbewegen durfte, rief sie eine Freundin und zeigte auf den merkwürdigen Platz. Die war auch verblüfft, rannte zur ältesten Matrone und holte sie herbei. „Vielleicht ist es ein Zeichen der Göttin, dass Ops dir verziehen hat, dass du ihre Gabe auf den Boden geschüttet hast!“ meinte die Alte. Sie erntete die Ähren von diesem Fleck, hielt sie aber getrennt. Sie wollte den Dorfältesten fragen, ob sie zum Opfer taugten.

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29. April 2022

'Die Kunst des Vergessens' von Stefan Lüders

Kindle | Tolino | Taschenbuch
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Angenommen, wir müssten uns aktiv darum kümmern, Dinge zu vergessen. So wie wir Videos vom Smartphone löschen müssen, um wieder genug Speicherplatz zu haben. Wie würden wir auswählen, was vergessen wird und was bleibt? Würden wir es selbst steuern oder wäre es eine kollektive Entscheidung? Ein Ausflug in eine Welt, die sich nur in einem kleinen Detail von unserer unterscheidet und aus der wir doch etwas über unsere eigene Wirklichkeit erfahren.

Utopie oder Dystopie? Entscheiden Sie selbst. Dieses Buch begleitet ein kleines Mädchen dabei, wie es die Welt verändert.

Leserstimmen:
"Echt genial. So etwas habe ich noch nie gelesen!"
"Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt."
"Lilly im Wunderland."


Anleser:
"Ich hoffe, unsere Kleine hat morgen einen guten Start. Hoffentlich gibt es keine Probleme an ihrem ersten Schultag. Ich kenne wirklich kein anderes Kind, das ständig Dinge vergisst", sagte Lillis Mutter mit besorgter Miene, während die Siebenjährige schon tief und fest schlief. Ihre Eltern saßen bei Kerzenschein zusammen am Küchentisch, auf dem eine Vase mit blauen Blümchen stand.

Was Lillys Mutter sagte, war keine Floskel: tatsächlich vergaß niemand in ihrem Tal etwas unabsichtlich. Ganz im Gegenteil. Ausnahmslos jeder der knapp 30.000 Bewohner musste sich darum kümmern, Dinge zu vergessen. Schon deshalb, um nicht von den vielen Einzelheiten der eigenen Erinnerungen überflutet überflutet zu werden. Es ging dabei nicht um traumatische Erfahrungen, sondern um die einfachen Dinge des Alltags. Jedes Gespräch, jedes Bild, jedes Geräusch blieb mit allen Details im Gedächtnis haften. Und zwar für immer wenn sie nichts dagegen unternahmen.

Lillys Vater entgegnete zuversichtlich: "Mach dir keine Sorgen. Lilly ist eben ein besonderes Kind. Sie hat das Talent, von Natur aus vergessen zu können."

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28. April 2022

'Sonnenvogel' von Anna Kleve

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Website Anna Kleve
In die Welt der Toten gebracht, um keine Bestie zu werden, muss Balan Jahre dort verbringen.

Nach langer Zeit kehrt er mit dem Drachen Ceara in die Welt der Lebenden zurück, wo er Prinz Amoury – einen Kindheitsfreund – in Gefahr findet und rettet. Selbst nicht erkannt, erfährt Balan von Amoury, dass dieser seine Schwester sucht, die wiederum auf der Suche nach dem mächtigen Sonnenvogel ist, um die magische Dürre zu besiegen, die ihr Land im Griff hat. Leider scheinen ihre Gefühle füreinander und gefährliche Gesetzlose noch die kleinsten Probleme zu verursachen.

Wie werden sich die Ereignisse auf ihre Zukunft und die ihres verfluchten Landes auswirken?


Anleser:
Mit großen Augen starrte ich zum Schloss hinauf. Die dunklen Marmormauern glühten und schienen von lavanen Fäden durchzogen, ohne das Gestein anzugreifen. Rotgoldene Funken tanzten über die gewaltigen Mauern. Bei mir zu Hause hatten manche behauptet, dass sie das Funkeln der gefangenen Seelen verstorbener Drachen wären und der Gedanke jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Manch einer war verrückt genug gewesen, diese Seelen befreien zu wollen und dabei ums Leben gekommen.
Mir hatte man bereits die Wahrheit gesagt. Diese tanzenden Funken stammten von der Magie, die im und um das Schloss gewirkt wurde. Unter gewöhnlichen Bedingungen hätte ich mir dieses Schloss mit Begeisterung angesehen, aber an diesem Tag wirkte es nur finster und bedrohlich, weil es alles verkörperte, was gerade auf mich lauerte. Immerhin stand ich kurz davor, alles Bekannte hinter mir zu lassen, mein Zuhause zu verlassen und ein neues Leben zu beginnen. Für etliche Jahre. Meine Stimmung war düster und ich fragte mich, was mich erwarten würde. Dieser Gedanke bescherte mir ein beängstigendes Magendrücken, stärker als Heimweh. Doch all das wurde durch die Müdigkeit gedämpft, die der lange Weg verursacht hatte und ich begrüßte es, dadurch nicht so viel zu fühlen wie sonst. Auch das unangenehme Gefühl der viel zu warmen und kratzigen Wollstrümpfe. Mutter stand mit mir vor der hohen Außenmauer.
Sie hatte mir erst kurz zuvor erklärt, dass unzählige Stufen dahinter zur Pforte des Schlosses emporführten. Darüber hätte ich mich nie gefreut. Nur an diesem Tag. Es gab mir einen Aufschub, eine Galgenfrist. Und während wir auf die Wachhabenden warteten, betrachtete ich weiter das Äußere des Schlosses. Ein Gebäude, das nach Osten ausgerichtet war. Ein großer Teil der Fenster ging auf die Drachenfelder hinaus. Die Rückseite lehnte sich in die Felswand im Westen hinein. Die größten Türme ragten hoch auf, verdeckten zur Hälfte die Klauenspuren des Urdrachen in den Felsen. Das Schloss erstreckte sich soweit über die Felsen der Wand, dass ich nicht sicher sein konnte, wie viele Stockwerke es waren. Beängstigend riesig auf jeden Fall. Und überall waren kleinere Türme, unglaublich viele Landeplattformen für die Drachen, ungezählte Wehrgänge – das alles in die unterschiedlichsten Richtungen führend und ragend. Die Bleiglasfenster funkelten im sonderbaren Licht dieser fremden Welt.

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26. April 2022

'Das Lied der Weisen (Nymania-Chroniken 2)' von Sarah Doors

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Willkommen in Nymania! Ihr könnt die Chroniken auch gleich mit dem zweiten Buch beginnen. Gleich am Anfang findet ihr eine genaue Zusammenfassung zum bisherigen Geschehen.

Amy versteht nicht, warum ihr Geliebter Joris die verbotene Treppe ins Lebensmeer hinabgestiegen ist, denn zur Strafe muss er ewig im Riff der Verbannten leben. Die uralte Regel ist grausam, gestattet aber Ausnahmen. Am Hof der Boten erhofft sich Amy Hilfe. Doch das Regelbuch ist verschwunden und als Auserwählte Nymanias erhalten Amy und ihre Geschwister Ria, Kast und Neo eine neue Aufgabe. Ihr letzter Sieg über die dämonischen Ungeheuer hatte ungeahnte Folgen. Die magische Schreibfeder der Nymen führt plötzlich eine blutige Tinte und verbreitet Unheil und Angst. Höchste Eile ist geboten, doch Amy hält an ihrem Plan fest, Joris zu befreien. Wird sie ihre Entscheidung bereuen?

Für kurze Zeit zum Einführungspreis von nur 0,99 Euro erhältlich.

Anleser:
»Unglaublich! Was ist denn in Ria gefahren?«, dachte Amy, als ihre Schwester, mit Schlingpflanzen behangen, auf dem Rücken der Drachenschildkröte Roxa aus dem Wasser auftauchte.
»Und noch einmal!«, feuerte Ria die unermüdliche Roxa an und schon verschwanden die beiden erneut in dem grün schimmernden, kleinen See vom Hof der Boten.
Amy schüttelte den Kopf, eine rotblonde Haarsträhne fiel ihr über das blasse Gesicht. Glaubt Ria wirklich, dass es ihr gelingen wird, mit Roxa bis auf den Grund des Lebensmeeres zu schwimmen? Einen Tauchgang in diese Tiefe übersteht sie niemals! Egal, wie oft sie übt. Rias Starrsinn verschlimmert die Unruhe auf dem Hof nur.
Alle waren in Sorge, da einer der vier Boten fehlte. Der weiße Rabe Korf blieb unerklärlicherweise seit drei Mondsonnentagen verschwunden. Er war für seine Zuverlässigkeit bekannt und sollte zeitgleich mit den Geschwistern, ihrem Drachenpferd Osuka und der Botin Roxa auf dem Hof eintreffen. Korf wurde sehnsüchtig erwartet, um die Glaskugel in der Bibliothek mit neuen Bildern zu füllen. Jetzt, wo die weisen Urnymen die fünf magischen Instrumente wieder bedienen durften, wollten alle in der Kugel sehen, wie es in Nymania zuging. Erste Zweifel am Erfolg ihrer Mission bohrten sich wie spitze Schwerter immer tiefer in die Gedanken der vier Geschwister.

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25. April 2022

'Die Klänge der Freiheit' von Tara Haigh

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Website Tara Haigh
Eine starke junge Frau und ihr mutiger Weg durch die Wirren der letzten Kriegsjahre.

Nürnberg, 1943: Die junge Inge spielt leidenschaftlich gern Geige und träumt von der weiten Welt. Gegen den Willen des Vaters lässt sie sich zur Rotkreuzschwester ausbilden und wird gleich bei ihrem ersten Einsatz an die Ostfront geschickt. Die Arbeit im Lazarett konfrontiert sie mit der grausamen Realität des Krieges, während die Rote Armee immer näher rückt.

Als der deutsche Offizier Preuss ihr anbietet, ihn nach Italien zur Abtei Montecassino zu begleiten, ergreift sie die rettende Chance. Aber kann sie Preuss wirklich trauen? Er ist kultiviert, ein feinsinniger Kunstkenner, aber auch Nationalsozialist. Noch ahnt Inge nicht, dass sich in Italien ihr Schicksal offenbaren wird und sie schwere Entscheidungen treffen muss: zwischen Liebe und Verrat, Zukunft und Vergangenheit …

Aus der Feder von Bestsellerautorin Tara Haigh.

Hintergrund:
Die Propaganda des dritten Reichs stellt DRK-Schwestern als Heldinnen dar - junge Frauen voller Anmut, Pflichtbewusstsein und Opferbereitschaft, auf die große Aufgaben warten. Sie fühlen sich angesprochen, wittern die Chance sich zu emanzipieren, etwas in der Fremde zu erleben und nicht mehr nur Mutter und treue Gefährtin eines Mannes zu sein. Von den Schrecken des Krieges wissen sie nichts. 1937 wird das Deutsche Rote Kreuz der Wehrmacht unterstellt. Die Schwestern werden eingezogen wie Soldaten, eingeschworen auf die Rassenideologie und ein klares Feindbild. Fast die Hälfte von ihnen landet in der Hölle der Ostfront. 1943 gilt sie als verloren.

Im gleichen Jahr kommt der Krieg in Italien an. Die italienischen Waffenbrüder der Deutschen wenden sich von Hitler ab und wechseln die Seiten. Rom ist in der Hand der Faschisten, geführt von Mussolini, der zur Marionette Hitlers geworden ist. Schutzwälle werden von den Deutschen an der engsten Stelle des italienischen Stiefels errichtet. Einer davon ist die Gustav-Linie. Dort befindet sich das Kloster Montecassino, das unermessliche Schätze der Menschheit in sich birgt. Die Abtei ist das Vorbild aller abendländischen Mönchskloster. Es ist dem Untergang geweiht, doch ausgerechnet ein deutscher Wehrmachtsoffizier lässt diese Schätze nach Rom und somit in Sicherheit bringen. Er gilt nach wie vor als Held in Italien.

Zwei hochspannende Themen der Weltgeschichte. Meine Romanheldin erlebt sie beide hautnah - die Schrecken des Kriegs, aber auch eine große Liebe, für die sie zu kämpfen bereit ist, um die Klänge der Freiheit zu hören…

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23. April 2022

'Das Reich der Sieren' von Katrin Lachmann

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Katrin Lachmann auf Twitter
Das Schuljahr geht zu Ende und Agathe befürchtet, dass ihr wieder unendlich langweilige Ferien bevorstehen.

Das Blatt wendet sich für Agathe, als sie auf Ral trifft. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sie sich bedeutend und geliebt. Allerdings umgibt Rals Familie ein großes Geheimnis und mittendrin findet sich Agathe wieder. Zusammen mit Ral versucht sie das Geheimnis zu lüften und geht damit ein großes Wagnis ein. Wird ihre Suche von Erfolg gekrönt sein? Mit welchen Widrigkeiten müssen sie kämpfen?

Begleite die beiden auf ihrem Abenteuer.

Anleser:
„Kann ich dir wirklich nicht helfen?“, fragte Agathe noch einmal eindringlich entgegen ihrer eigenen Schüchternheit.
„Wenn du Salbe von der Pflandele dabei hast, dann vielleicht.“ Sein Gesicht verzog sich schmerzhaft.
„Wozu brauchst du die?“, fragte Agathe, ohne zu wissen, um was für eine Salbe es sich handelt.
„Ich hab mir den Fuß verstaucht. So kann ich nicht weiter gehen. Jedenfalls nicht sehr lange.“
Mit einer kreisenden Handbewegung massierte er seinen Knöchel. Bei den Schuhen und dem unebenen Waldboden wunderte es Agathe nicht, dass er umgeknickt war.
„Salben sind nicht deine Stärke, oder?“, fragte er mit einem leichten Unterton.
„Die Fadelesalbe kenn ich nicht, aber wenn du willst, dann bringe ich dich zum Arzt.“
Der Junge verdrehte die Augen und stöhnte laut auf. „Das heißt nicht Fadelesalbe, sondern PFLANDELESALBE. Pflanze des Lebens, um genau zu sein.“
„Auch die kenne ich nicht. … Du willst nicht, dass ich dir helfe, oder?“ Wie konnte sie nur glauben, dass ein Junge, der auch noch so verdammt gut aussah, in seiner Not ihre Hilfe annehmen würde?
„Es ist wirklich besser, wenn du gehst“, quetschte er zwischen seinen Zähnen hervor.
Verlegen fingerte sie an dem Pilzkorb, nur um ihn nicht anschauen zu müssen.
„Verstehe!“, sagte sie kurz.
In der Ferne hörte Agathe, wie ihr Namen gerufen wurde.
„Das ist meine Familie. Sie suchen mich. Ich muss ihnen antworten, sonst gibt es Ärger.“
Der Junge griff nach seinen Schuhen, drehte sich abrupt um und humpelte in Richtung Schlucht.
„Warte, da geht’s zur Schlucht“, rief Agathe.
„Ich weiß! Vergiss das alles hier einfach!“
„Wieso? Wer bist du?“
Der Junge blieb stehen und drehte sich um. Ihre Blicke verschmolzen für einen winzigen Moment. Über seine Lippen huschte ein Lächeln.
„Ich bin Ral. Mehr musst du nicht wissen. Geh zu deiner Familie und verschweige einfach, dass du mich gesehen hast, ja?“, sagte er sanfter.
Mit einem Auge zwinkerte er. Agathe merkte, wie ihre Wangen heiß wurden.
„Sehen wir uns wieder?“, fragte sie hastig und im selben Moment sah sie, wie er sich eine kleine Fliege aus dem Auge wischte. Er hatte ihr gar nicht zugezwinkert. Es war bloß eine blöde Fliege.

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22. April 2022

'Verliebt in der Toskana: Das Aroma eines Sommers' von Mia Sole

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Wenn die Seele nach Freiheit ruft und das Herz eine Heimat sucht, ist es Zeit für eine Veränderung.

Auf einer Weinmesse in Verona lernt das ehemalige Topmodel Joanna den Winzer Leonardo kennen. Anstatt sich auf ihren neuen Job zu konzentrieren, zieht es sie immer wieder auf dessen Weingut in der malerischen Toskana. Dabei wäre es doch wirklich besser, sie würde sich Leonardo aus dem Kopf schlagen. Schließlich ist er bereits mit Emma liiert, die alles dafür tut, um den Erfolg seines Weines voranzutreiben.

Wie es der Zufall will, ist Tommaso, Joannas aktueller Liebhaber, Leonardo alles andere als wohlgesinnt. Und welche Interessen verfolgt Scheich Omar, der auf einmal in Joannas Leben gehörig mitmischt?

Anleser:
Hast du dir schon einmal gewünscht, einem Mann zu begegnen, der dich nicht nur wegen deines Aussehens akzeptiert und liebt? Ich ertappe mich ständig dabei, wie ich davon träume, dass mich ein solcher Mann auf seinem Motorrad entführt, raus aus der Großstadt, hinein in die ländliche Idylle. Gemeinsam reiten wir über Wiesen und Felder und fühlen uns frei. Ich kann mir sicher sein, dass er mich liebt – nicht wegen meiner wallenden Mähne oder meines Körpers. Er liebt mich, weil wir denselben Humor haben, weil ihn meine Nähe glücklich macht und er mein Lachen liebt. Er liebt mich, wenn mein Haar zerzaust ist, genauso wie am Morgen direkt nach dem Aufstehen, wenn meine Augenlider noch zusammenkleben. Er liebt mich in Schlabberhose und ungeschminkt. Was muss das für ein Gefühl sein, um meiner selbst willen geliebt zu werden!

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19. April 2022

'Tod eines Haderlumpen' von Ruth M. Fuchs

Kindle | Tolino | Taschenbuch
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Die staade Zeit … hat’s in sich

Quirin Kammermeier, Hauptkommissar aus Straubing, freut sich auf sein erstes gemeinsames Weihnachten mit seinem Freund Kurt im schwäbischen Tuttlingen. Da schreckt ihn ein Anruf seines Kollegen Rolf auf: Sabine, Quirins langjährige Kollegin und gute Freundin, steht unter Mordverdacht. Und es sieht gar nicht gut für sie aus.

Sofort lässt Quirin alles stehen und liegen, um ihr zu Hilfe zu eilen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn offiziell darf er nicht ermitteln. So muss er auf recht unkonventionelle Methoden zurückgreifen, um vielleicht doch noch herauszufinden, wer der wahre Mörder ist. Und das bedeutet, dass er auch bereit sein muss, ein großes Risiko eingehen.

Quirins Mordsfälle 3 - ein Niederbayernkrimi.

Anleser:
Fünf Stunden später saß Quirin bei Rolf im Wohnzimmer. Er war von Tuttlingen nach Straubing ohne Stopp durchgefahren und hatte sich noch nicht einmal damit aufgehalten, bei sich daheim vorbeizuschauen.
„Also, dann erzähl mal“, forderte er Rolf auf.
Rolfs Frau Resi hatte den beiden Männern Kaffee und einen selbstgebackenen Gugelhupf hingestellt und war dann diskret aus dem Zimmer gegangen. Rolf und Quirin waren allein.
„Sagt dir der Name Wolfgang Tressler ebbs?“ Rolf nahm einen Bissen Gugelhupf.
„Hm. Gehört hab ich von ihm. Hat seine Finger angeblich in so einigen zwielichtigen Geschäften.“
„Genau der. Ein echter Haderlump, dem man ois zutrauen kann. Erpressung, Einbruch, Drogen … such dir ebbs aus, der Tressler ist bestimmt dabei. Leider hamm wir eahm immer nur kloane Sach‘n nachweis‘n können. Aber dann haben wir Hinweise ‘kriagt, dass er was mit der Entführung von an‘m kloana Buam zu tun g‘habt hat.“
„Das habe ich mitbekommen. Sabine und du bekamen die Sache zugeteilt, weil der Schröder mir den Urlaub nicht verderben wollte. Deswegen weiß ich jetzt auch nichts Genaueres.“
„Genau, der Leon Fischer ist von seinen Eltern vermisst g‘meldt worden. Was du aber ned weißt, weil du da schon weg warst: Nach a paar Tag‘ hamm‘s den armen Wurm aus der Donau ‘zog‘n. Is erwürgt word‘n – und vorher missbraucht. Sabine war ganz fertig desweg‘n. Jetzt, wo sie selber a Kind kriegt, geht ihr des halt b‘sonders nah. Na ja, mir war‘s aa recht schlecht, als ich den Kloana g‘sehn hab.“ Rolf schluckte.
„An sowas gewöhnt man sich nie“, versicherte Quirin, der eine gewisse Erleichterung spürte, dass ihm derlei bisher erspart geblieben war.
„B‘sondere Spuren hamm wir nicht g‘habt. Das Wasser hat alles abg‘wasch‘n. Sperma wurde aa koans g‘fund‘n. Sabine und ich hab‘n schwarz g‘sehn, dass mir den Mistkerl derwisch‘n. Und dann hab‘n wir anonym Fotos zug‘schickt kriegt, auf dem der Tressler und eben der Bub … also … der Tressler hat den Buben ...“ Rolf brach ab. Auch nach Jahren bei der Polizei fiel es ihm schwer, so ein Verbrechen beim Namen zu nennen.
„Dann habt ihr den Tressler einkassiert?“
„Ja, aber wir mussten ihn wieder laufenlass‘n, weil sein Anwalt durchg‘setzt hat, dass die Buidl nicht als Beweismittel zug‘lassn werden. Frag mich nicht, wie er das g‘schafft hat …“ Rolf stand auf. „Entschuldige, aber ich brauch jetzt einen Schnaps. Für dich auch a Stamperl?“
Quirin bejahte. Er hatte ein ganz flaues Gefühl im Magen. Rolf ging zum Wohnzimmerschrank und kam mit einer Flasche Obstler und zwei Schnapsgläsern zurück, die er großzügig füllte.
„Prost.“ Er stürzte den Schnaps in einem Zug hinunter.
„Prost.“ Quirin nahm einen Schluck und stellte das Glas vor sich ab. „Wie ging es weiter? Hausdurchsuchung?“
„Freilich. Aber es war nix zum Finden. Und dann ist d‘ Sabine ausg‘rastet. Hat den Tressler o‘g‘schrien, dass sie ihn schon noch kriegen wird, und wenn nicht so, dann eben anders. Aber bevor i dazwisch‘n hätt gehn können, hat sie sich schon wieder beruhigt g‘habt ...“
„Der Tressler hat also noch gelebt, als ihr gegangen seid?“
„Logisch. Putzmunter wie a Fisch im Wasser und rotzfrech. Und bleed g‘grinst hat er aa. Sie ist halt kurz mal durchdreht, d‘Sabine. ‘S war ja aa zum Haarausrauf‘n ...“ Rolf hob die Schultern. „Na, jedenfalls, zwei Tag später kriegt sie eine Mail von der Freundin vom Tressler. Die hätt‘ Beweise, stand da, und die Sabine soll sie an der Wundermühle treff‘n.“
„Sag mir jetzt nicht, dass Sabine so dumm war, alleine hinzugehen!“
„Doch.“
„Oh Mann! Und dann?“
„Sie kommt hin und da liegt die Leiche vom Tressler. Und weit und breit keine Freundin oder sonstwer, der in Frage kommt!“
„Eine Falle.“
„Genau. Die Lydia Feldmann – das is die Freundin – behauptet steif und fest, dass sie koa Mail ned g‘schickt hat, und außerdem hat sie ein Alibi für die Zeit, wo‘s passiert sein muss.“
„Aber der Tressler hat doch bestimmt jede Menge Feinde.“
„Das kannst laut sag‘n. Aber Sabine ist halt ausg‘rast‘ bei der Hausdurchsuchung. Und dann hat sie die Leiche g‘funden und eben koa Alibi ...“
„Schöner Schlamassel.“
Rolf schenkte sich noch einmal nach und hielt dann fragend die Flasche über Quirins Glas. Doch Quirin schüttelte den Kopf.
„Wann war das?“, wollte er wissen.
„Vor ned ganz zwei Wochen.“
„Und da rufst du mich jetzt erst an?“
„Na ja, es hat nicht so schlimm für Sabine ausg’schaut. Keiner hat sie wirklich verdächtigt.“ Rolf blickte etwas betreten drein. „Außerdem hat mir die Sabine verboten, dir Bescheid zum sagen. Aber jetzt muss was passiert sein, was die Sabine arg in die Zwickmühl bringt.“
„Und was?“
„Woaß i ned. Sie müss’n ebbs g’funden haben, das d‘ Sabine belastet. Jedenfalls ist sie jetzt die Hauptverdächtige. Außerdem nimmt sie sich das alles furchtbar zu Herz’n“, fuhr Rolf fort. „Macht sich zum einen Vorwürf und wartet zum ander’n drauf, dass sie einer schief anschaut. Zum Glück hat die Presse noch nix von dem Verdacht mit’kriegt. Aber des is bloß a Frage der Zeit.“
Quirin gab ihm recht. Irgendwann sickerte der Verdacht durch, und dann begann für Sabine ein Spießrutenlaufen. Ob wirklich was dran war, war egal. Dass Tressler womöglich ein pädophiler Mörder war, war dabei ganz unerheblich. Argwohn war immer parteiisch.
„Wer ermittelt denn in dem Fall?“, wollte er wissen.
„Ich ned. Bin ja mit ihr befreundet und damit befangen. Sie hab‘n extra einen aus Regensburg kommen lassen. So ein aalglatter Besserwisser. Fritz Ellwenger heißt der. Die Christel assistiert ihm. Des geht, weil sie die Sabine praktisch nicht privat kennt.“
„Und was sagt Christel dazu?“
„Die druckst rum. Wenn du mich fragst, weiß sie ned so recht, wie sie damit umgeh‘n soll. Am liabsten hätt‘ sie abg‘lehnt. Aber der Schröder hat ihr zug‘redt. Der ist ja auch recht in der Zwickmühl‘. Er weiß, dass es die Sabine ned g‘wesen ist, aber er ist der Chef, und Vorschrift ist Vorschrift.“
„Blöde Sache, klar.“ Quirin drehte sein nun leeres Schnapsglas zwischen den Fingern.
„Mir können doch ned rumsitz‘n und zuschau‘n.“ Rolf schaute seinen Freund und Kollegen an, als erwarte er eine zündende Idee von ihm.
„Natürlich können wir das nicht.“ Quirin stellte das Glas entschieden auf den Tisch. „Ich werde mich mal mit Sabine unterhalten. Und wir müssen mit Christel reden. Dann sehen wir weiter.“
„Denkst du, die Christel macht da mit?“, fragte Rolf skeptisch. „Mir wollte sie jedenfalls nichts sagen. Und wenn sie dem Ellwenger was steckt ...“
„Wird sie nicht. Da bin ich ganz sicher. Außerdem ist sie uns was schuldig.“
„Hm. Na ja, stimmt schon. Vielleicht hätt ich sie dran erinnern sollen … ich war ja schließlich auch dabei.“
Quirin grinste. Er hatte vor ein paar Monaten mit Christel zusammengearbeitet. Damals hatten Rolf und er ihr so nebenbei auch aus einer ziemlich unangenehmen Situation geholfen und nie etwas darüber verlauten lassen. Aber auch ohne diesen Hintergrund war Quirin sicher, dass sie behilflich sein würde. Er hatte sie als ein wenig übereifrig kennengelernt, aber auch als zuverlässig und mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Sie würde helfen – vielleicht mit einem flauen Gefühl im Magen, aber trotzdem.
„Kannst du mit Christel was ausmachen – ohne dass der … wie heißt er gleich wieder?“
„Ellwenger.“
„Ohne dass der Ellwenger was davon mitbekommt? Sag ihr, ich möchte sie sehen. Wir müssen uns so treffen, dass es nicht auffällt. Offiziell bin ich ja noch in Tuttlingen, und vielleicht sollte das für’s Erste so bleiben.“
„Versuchen kann ich‘s ja mal.“
„Gut. Ruf mich an, wenn es geklappt hat. Ich werde mich derweil mit Sabine unterhalten. Die ist vermutlich freigestellt?“
„Logo.“
„Gut.“ Quirin nahm einen Schluck Kaffee und probierte den Kuchen. Zu seinem eigenen Erstaunen stellte er fest, dass er Hunger hatte. Und der Gugelhupf war ausgezeichnet.

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14. April 2022

'Ostseeliebe: Die Trilogie in einem Band' von Frida Luise Sommerkorn

Kindle | Tolino
Website Frida Luise Sommerkorn
Drei Freundinnen, drei Geschichten, drei Mal Ostseeliebe - die erfolgreiche Ostseeliebe jetzt in einem Band

Während Stine in „Kaffeeduft und Meeresluft“ kurz vor ihrer Hochzeit mit Arthur auf Ben, ihre große Liebe, trifft und sich entscheiden muss, erbt Anne in „Sanddornpunsch und Herzenswunsch“ ein Haus auf dem Darß von einem wildfremden Mann, der ihre Vergangenheit plötzlich geheimnisvoll erscheinen lässt. In „Himbeerschaum und Dünentraum“ kämpft Caro mit der Angst um Johannes, ihrem zukünftigen Mann, und dem Chaos um eine verhängnisvolle Nacht. Doch trotz aller Turbulenzen ist eines sicher: Mädelsabende können Wunder bewirken.

Anleser:
Schon seit Stunden schwebten dicke Flocken vom eisgrauen Himmel. Wenn das so weiter ging, konnte sie ihr Café für heute schließen. Kein Mensch verirrte sich bei dem Wetter an den Rand des Ortes, um in ihren Büchern zu stöbern oder sich ein heißes Getränk aus ihrer reichlich bestückten Karte auszusuchen. Vielleicht konnte sie die Törtchen ihren beiden Freundinnen Anne und Caro vorbeibringen. Anne liebte die Kombination von Apfel und Zimt. Und bei Caro konnte sie zu jeder Zeit mit Nougattörtchen reinschneien.
Immer wieder wanderten ihre Gedanken durch den Flockenwirbel zum gestrigen Abend hin. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ja, der Schneefall passte hervorragend dazu. Weiß, soweit das Auge sah.
Es war nicht so, dass sie völlig überrascht war. Vielleicht ein bisschen über den Zeitpunkt. Warum hatte er mit der Frage aller Fragen nicht bis zum Heiligen Abend gewartet? Aber so war Arthur nun mal. Der Weihnachtsabend gehörte seiner Familie. Das hatte Tradition. In den fünf Jahren, seitdem sie nun schon ein Paar waren, hatten sie noch kein einziges Weihnachtsfest zusammen gefeiert. Und wenn sie ehrlich war, kam ihr diese Tradition gerade recht. Arthurs Familie wohnte in einem der schönsten und größten Häuser in Ahrenshoop. Viele der wichtigen Posten in ihrem Heimatort bekleidete ein Familienmitglied der Barmstedes. Sie stammten ursprünglich von einem alten Rittergeschlecht ab, aber das war Jahrhunderte her. Trotzdem fühlte sich Stine in den heiligen Hallen der Barmstedes jedes Mal wie in einem Schloss. Die Säulen vor dem Hauseingang ließen schon erahnen, was sie im Haus erwarten konnte. Eine prunkvolle Halle, wo andere einen Flur hatten. Ein Hausmädchen, ein Koch und ein Gärtner waren das Mindeste, was Familie Barmstede sich leisten wollte. Schließlich musste man sich ja auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Arbeit, Macht und die Erziehung der Kinder. Damit diese in die Fußstapfen der Eltern treten konnten. Stine lächelte. So weltgewandt Arthur als Geschäftsmann auftreten konnte, so unbeholfen war er ihr am gestrigen Abend vorgekommen. Oder war es seine Unsicherheit? Schließlich war seine Familie noch nie glücklich über ihre Beziehung gewesen. Arthurs Mutter hatte immer etwas Besseres für ihn im Auge gehabt. Aber Arthur hatte all die Jahre zu ihr gestanden, wenn auch manchmal trotzig. Das mulmige Gefühl, was sie dann jedes Mal beschlichen hatte, wenn er bockig wie ein kleines Kind auf seine Familie schimpfte, hatte sie bisher erfolgreich beiseite schieben können. Sie war sich nicht sicher, ob die Beziehung zu ihr nicht nur Arthurs Rebellion gegen seine konventionelle Familie war. Seit gestern jedoch fühlte sich alles anders an.
Arthur hatte sie im Café abgeholt. Natürlich mit seinem neuen Mercedes SUV. Es war nicht so, dass sie in diesem Riesenschlitten nicht gut saß, aber diese protzigen Kisten waren ihr suspekt. Sie liebte es praktisch. Für sie war ein Auto ein Transportmittel, kein Prestigeobjekt.
Stine wandte sich vom Fenster ab und schlenderte langsam durch ihr kleines Café. Das war nicht der einzige Unterschied. In vielen Dinge waren sie einfach sehr verschieden. Wie oft waren sie in den letzten Jahren aneinandergeraten. Oft hatte sie nachgegeben, fühlte sich ihm unterlegen.

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