27. Mai 2020

'Sei still, Kind!' von Janette John

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»Reise mit Bedacht, aber reise!« Janette John

Wenn das Glück DICH verlässt und der Zorn dich packt,
dann lass dich NICHT von ihm zerstören.


»Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön«, würde sie doch nur nicht mit dem Tod zu Ende gehen. Die Reederei MyDay verspricht nicht nur Traumreisen, sie verkörpert sie auch, bis eine Folge ungeklärter Todesfälle ihren Ruf zu beschmutzen droht. Ausgerechnet auf der beliebten Mittelmeerroute scheint jemand sein Unwesen zu treiben. Ein abgetrennter Finger, zwei herausgeschälte Augäpfel sowie diverse Selbstmorde machen dem Schiffseigner zu schaffen.

Und dann gewinnt der Konstanzer Kriminalist Rudolf Hufnagel auch noch eine dieser Reisen. Dass er ausgerechnet die Woche der Todesroute erworben hat, weiß er nicht, genauso wenig wie seine Begleitung. Hat man es womöglich ebenso auf ihn abgesehen? Und wenn ja, warum?

Sei still, Kind! – wenn das Grauen mit dir reist.
Der 12. Fall der Kripo Bodensee.

Anleser:
Sauerstoffmangel im Gehirn führt nach zwei bis drei Minuten zu irreversiblen Schäden und nach acht bis zehn Minuten zum Hirntod.

Er wachte auf, fühlte sich wie benommen, schaute sich um. Wo war er nur? Und wo waren die anderen, die gerade noch mit ihm gespielt hatten? Es war leise und finster. War es mittlerweile Nacht geworden? Hatte er womöglich geschlafen und alles geträumt?
Nein.
Er erinnerte sich, wie er Lisa hinterhergerannt war, weil sie ihm die Zunge herausgesteckt hatte, und er an ihrem Pferdeschwanz ziehen wollte, der keck hin und her gewedelt hatte und ihn geradewegs dazu animierte.
Stickig war es hier und es roch nach Erde. Ebenso hatte er das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Er hustete, doch es half nichts. Seine Atemluft wurde knapp. Die Angst kam über ihn und er geriet in Panik. Wild fuchtelte er mit den Armen herum, bis ihm bewusst wurde, dass man ihn in etwas gesperrt hatte. Nicht sonderlich groß, aber finster. Etwa wie eine Kiste, deren Ecken er gerade noch ertasten konnte.
Der Junge begann zu schreien, aber niemand schien ihn zu hören. Sein Schlucken erstarb im Husten und die Furcht ließ den Siebenjährigen vor Angst urinieren. Der Ruf nach seiner Mutter, dem Vater und den Geschwistern blieb ungehört, bis plötzlich ein Strahl auf ihn fiel und blendete. Das Licht wurde größer und der Kleine erblickte das Gesicht eines Mannes, der nach ihm rief: »Was machst du denn hier?«

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26. Mai 2020

'Zum zweiten Mal tot' von Marcus Johanus

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Website Marcus Johanus
»Natürlich habe ich Angst vor dem Tod. Ich weiß genau, was danach kommt.«

Die junge Kriminalpsychologin Lisa Kreuzer lebt auf der Überholspur. Karriere. Popularität. Erfolg auf ganzer Linie. Bis sie bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn stirbt.

Lisa verbringt einige Minuten im Jenseits, bevor sie wiederbelebt wird. Zusammen mit weiteren Unfallopfern, die ins Leben zurückgeholt wurden, wird sie Wochen später aus einer Gruppentherapie in ihren Alltag entlassen.

Doch Lisa gelingt die Rückkehr in ihr altes Leben nicht. Ihre Nahtoderfahrung hat sie zu sehr verändert.

Da empfängt sie auf ihrem Handy Nachrichten von einem Fremden, der behauptet, aus dem Jenseits zu sein.

Und er will ihren Tod.

Anleser:
Kurz vor dem wichtigsten Augenblick meines Lebens bin ich nicht echt.

Ich kenne die Frau nicht, die mich aus dem Spiegel anstarrt. Genauso wenig wie die Visagistin, die mein Gesicht pudert und dabei auf mich einredet. Sie ist fast doppelt so alt wie ich und verhält sich so unterwürfig, als wäre sie mein Dienstmädchen.

»Normalerweise mache ich das ja nicht.« Sie pudert meine Stirn. Ihre Hand zittert. »Aber bei Ihnen kann ich nicht anders. Ich bin wirklich ein Fan von Ihnen, Frau Doktor Kreuzer. So jung und schon Doktor. Meine Tochter ist ja mit achtundzwanzig noch nicht einmal bei mir ausgezogen.«

Ich schiele an ihrer Hand vorbei. Starre wieder in den Spiegel. Bin das wirklich ich?

»Bitte«, sage ich. »Sie können mich Lisa nennen.«

Die Welt ist ein Film. Nur nicht mein Film. Die grellen Lampen, die den Spiegel vor mir einrahmen. Der Stuhl, in dem ich sitze, der sich hin und her dreht. Wie beim Zahnarzt. Ich hasse Ärzte.

Mein Puls rast. Alles dreht sich. Das ist kein normales Lampenfieber. Vor mir liegt ja auch kein normaler Auftritt. Es ist der wichtigste meiner Karriere.

Flimmern vor den Augen. Schweißausbrüche. Rauschen in den Ohren. Ein unsichtbarer Dämon, der mir ständig im Nacken sitzt, und mich beißt, wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann.

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'Die Wahrheit der Verbannten' von Nicole Weber

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Nadine Krämer wächst in einer Welt voller Geheimnisse auf, die unsagbar viele Fragen aufwerfen. Sie glaubt, die Antworten in einem Studium an der Großen Universität des Kaiserreiches zu finden. Doch dieses Ziel ist nicht so einfach zu erreichen, wie es scheint.

Zudem geschehen einige schreckliche Dinge, die Nadine daran zweifeln lassen, ob es wirklich so klug wäre, die Mauern einzureißen, hinter denen die Wahrheit verborgen liegt. Das Schicksal lässt ihr jedoch keine Wahl und zwingt sie gnadenlos in den Kampf um die Wahrheit und zur Entscheidung über das Schicksal der verbliebenen Menschen, den Verbannten.

Anleser:
Carsdag, 10.Dedaelus, Jahr 615
Der große Tag war endlich da. Auf gewisse Weise empfand ich an jenem Morgen eine größere Aufregung als vor der Schlacht am Jilbal. Amal, der neben mir durch den Park auf die Kathedrale zuschritt, sah in seinem perfekt geschnittenen Maßanzug und dem Vollbart, den er sich in den letzten Wochen hatte stehen lassen, außerordentlich stattlich aus. Doch auch ich musste mich bestimmt nicht verstecken. Ich trug ein cremeweißes, mit Perlen besticktes Kleid und einen grünen Überwurf, der besonders gut zu meinen Augen passte. In meine Haare hatten Mägde Fäden aus purem Silber und Gold eingeflochten und sie kunstvoll mit einem silbernen Diadem verflochten aufgesteckt.
Die Sonne schien angenehm warm von einem wolkenlosen Himmel und ich fühlte mich seltsam beschwingt, fast als wäre all dies nur ein Traum, durch den ich wanderte. Den gesamten Weg von der Gilde bis zur Kathedrale säumten hunderte von Menschen die Straßen und jubelten uns zu. Ich fragte mich, was man ihnen wohl erzählt hatte und bemerkte, wie meine Hand anfing zu schwitzen, die wie einstudiert leicht wie eine Feder auf Amals angewinkeltem Arm ruhte. Anianuel hatte uns ermahnt, ein möglichst freundliches Gesicht zu machen und in die Menge zu lächeln, aber bereits nach wenigen Metern begannen die vielen Gesichter, vor mir zu verschwimmen und eine leichte Übelkeit drückte mir auf den Magen, sodass ich schon Mühe hatte, mein Gesicht nicht zu einer leidenden Grimasse zu verziehen, geschweige denn, diese vielen Fremden auch noch anzulächeln. Amal hingegen hatte sich mal wieder glänzend unter Kontrolle.
Das, vor dem es mir am meisten graute, sollte allerdings noch folgen, denn vor der Kathedrale erwartete uns die kaiserliche Garde, die für ihr neues Herrscherpaar bis zum Portal hinauf Spalier stand. Nun wagte ich es erst recht nicht mehr nach links und rechts zu blicken, aus Angst dabei direkt in Sebastians anklagende, verletzte Augen zu schauen. Trotzdem spürte ich die Blicke der Gardisten heiß und kalt und stechend in meinem Rücken. Immerhin erkannten mich vermutlich die meisten von ihnen wieder. Dankbar über Amals starken Arm, der mich führte, schritt ich dennoch erhobenen Hauptes durch sie hindurch und atmete erst wieder auf als endlich das schwere Portal vor uns geöffnet wurde.
Im Innern durchfuhr mich ein kurzer Schreck, denn dort wurden wir von niemand anderem als dem Obersten Rat Albert begrüßt, sowie dem Kommandanten der kaiserlichen Garde Esbenus persönlich. Kein Zucken in seinem Gesicht wies jedoch darauf hin, dass er mich wiedererkannte und so bedachte ich ihn nach seiner Verbeugung mit keinem allzu gequälten Lächeln.
Anschließend ging es weiter den Gang der Kathedrale entlang. Albert und Esbenus folgten uns dabei mit jeweils vier Schritten Abstand. Die Bänke des Gotteshauses quollen beinahe über vor Menschen und ich staunte, dass es trotz dieser Masse von Leuten so still in der Kirche war, dass man jeden einzelnen unserer Schritte wie einen Trommelschlag auf dem Marmorboden aufschlagen hörte. Der Gang bis zum Altar kam mir beinahe endlos vor und am liebsten wäre ich schneller gelaufen, aber Anianuel hatte uns den Takt unserer Schritte tags zuvor genau ein studieren lassen und ich wagte es weder ihn zu enttäuschen noch wollte ich mich vor so vielen Menschen der Lächerlichkeit preisgeben und so biss ich die Zähne zusammen und schritt so würdevoll ich konnte neben Amal her zum Traualtar.

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21. Mai 2020

'Kelch der Toten' von Ivory MacIntyre

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1904. Riesige schwarze Hundebestien mit glühenden Augen versetzen die Bevölkerung des englischen Städtchens Fenhole in Angst und Schrecken. Hat sich im Steinkreis nördlich der Stadt ein Tor zu einer anderen Welt geöffnet?

Als dann Bürger der Stadt von einer mysteriösen Seuche wie mumifiziert zurück gelassen werden, verlangen die Menschen Antworten und Hilfe. Während Cole und Diana nach einer rationalen Erklärung suchen, hofft Nell den Mörder ihrer Eltern zu finden, denn er scheint mit diesen Hunden in Verbindung zu stehen.

Kann der mysteriöse Hexenjäger Reece ihnen die erhofften Antworten geben?

Anleser:
„Und wo sollte Craven die Hunde herhaben? Hat er die in seinem Hinterhof gezüchtet, um sie hier durch die Sümpfe zu scheuchen?“, fragte Hutch, der Victors Ansichten nicht teilen konnte.
„Was? Hunde?!“, rief Victor ungläubig. „Das waren keine Hunde, Hutch!“
Victor zeigte ins Moor hinein und sein Blick flackerte, als stünde er kurz davor, auszurasten. „Und das waren keine Wildschweine!“, schrie er wutentbrannt, sprang auf und trat gegen ein Grasbüschel. „Verfluchtes Moor! So ein abgekartetes Spiel! Dieser alte korrupte Klappergreis!“
Nell konnte Victors Wut verstehen, die Situation warf mehr Fragen auf, als sie beantwortete.
„Ich sag dir, ich werde jetzt zu Craven gehen und ihn mit seinem Bart am Glockenturm aufhängen!“, donnerte Victor und hob die geballte Faust, als wenn er den Bart schon in der Hand hielte.
„Beruhige dich, Victor“, redete Hutch weiter auf ihn ein. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten, waren Höllen­hunde, die durch Victors lautes Gebrüll angelockt wurden. „Lass uns verschwinden, bevor wir doch noch erschossen werden.“

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'Gerechtigkeit: Kriminalroman' von Christian Wagnon

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By the pricking of my thumbs, something wicked this way comes.

Der Satz aus Macbeth lässt Falin nicht mehr los. Ganz in der Nähe des Hauses, das er gerade gekauft hat, wird das unter einer Betonplatte versteckte Skelett einer Frau gefunden. Trotz seines Urlaub beginnt der Kommissar zu ermitteln. Etwas Böses liegt über der Gegend, es zieht im Wasser des Fleets, an dem sein Haus liegt, entlang, weht über die brachliegenden Felder und hängt wie eine düstere Erinnerung in dem Geäst der noch kahlen Bäume, gleich den Krähennestern vom vergangenen Jahr. Und in dem Maß, wie Falin versucht, in seiner neuen Umgebung heimisch zu werden, zieht ihn die Vergangenheit der anderen tief in seinen Bann.

Anleser:
Es war ein kalter Morgen. Wie oft im März hatte es noch einmal Nachtfrost gegeben, und die gefrorene Erde knirschte unter seinen Sohlen, als er in Richtung Fundort ging. Der Hof lag am Rand der Ortschaft, ein gutes Stück entfernt von den anderen Höfen. Er bestand aus einem einstöckigen heruntergekommenen Haus, dessen Verputz teilweise abgeblättert war und bei dem im Erdgeschoss die hölzernen Fensterläden halb aus den Angeln hingen, und zwei verwahrlosten großen Ställen und einem Schuppen. Offene windschiefe Stalltüren gaben den Blick frei auf verrostende Landmaschinen und Werkzeuge, zerfallende Viehkoben und leere gähnende Heuböden. Der Wind trieb Laub vor sich her, das sich überall verfing und kleine Nester bildete, und die Krähen, die auf dem nahegelegenen Feld auf dem frostigen Boden nach Nahrung suchten, ähnelten schwarzen Klumpen auf dürren Beinen, seltsam zusammengestaucht und in sich gekehrt. Der Ort hatte etwas Trostloses, was zu dem Anlass passte, wegen dem Falin hier war.

Karlsson unterhielt sich mit zwei Männern, die unweit von der Absperrung auf einer niedrigen Steinmauer saßen, und kam herüber, als er ihn kommen sah. „Gut, dass du so schnell kommen konntest. Die Tote liegt drüben im Schuppen.“
„Was ist passiert?“
„Ihr wurde der Schädel eingeschlagen.“
Falin trat in den Schuppen und schaute auf das Skelett herab. Die Knochen waren lose zu einer Körperform sortiert. Der Gerichtsmediziner hielt ihm den Schädel entgegen. „Ein Hammer oder die stumpfe Seite eines Beils.“
„Wie alt? Ich meine, wie lange liegt sie schon hier?“ Der Mann im weißen Schutzanzug zuckte die Achseln. „Schwer zu sagen … Sehr gut erhalten. Können wir sie einpacken?“
„Ja.“
„Diese beiden da drüben auf der Mauer sind die neuen Besitzer des Hofs“, sagte Karlsson. „Offenbar haben Tiere die Erde aufgewühlt. Füchse, Wildschweine, was auch immer.“
„Mit Sicherheit eine Frau?“
„Höchstwahrscheinlich.“

Die neuen Besitzer waren zwei Brüder, die außer dem Zeitpunkt des Fundes nichts weiter zu sagen hatten. Sie hatten genügend viele Krimis gelesen und im Fernsehen gesehen, um zu wissen, dass sie für die nächste Zeit auf ihrem neuen Hof nicht viel würden erledigen können, und überlegten bereits laut, ob man vielleicht sogar versuchen sollte, den Kauf rückgängig zu machen, und wie wenig ihre Frauen begeistert sein würden, dass ihr neues Zuhause, in dem ihre Kinder spielen und aufwachsen sollten, Schauplatz eines Mordes gewesen war, wenn auch vielleicht vor vielen Jahren.
Falin schickte sie nach Hause.

Einer der Polizisten, ein hagerer jüngerer Mann mit schütterem hellen Haar, passte ihn ab, als er in den Schuppen zurückgehen wollte „Ihr Kollege wollte wissen, wer hier früher wohnte“, sagte er. „Die letzten Eigentümer waren zwei Schwestern, die den Hof gemeinsam geerbt haben. Die ältere ist vor sechs Monaten gestorben. Die jüngere Schwester wohnt und arbeitet schon seit ein paar Jahren in der Stadt. Adresse und Telefon steht hier auf dem Zettel. War nicht mehr oft hier, seitdem sie damals wegzog. Mochte den Ort nicht. Ihre Schwester wohnte bis zu ihrem Tod im Haus da drüben im Erdgeschoss. Der obere Stock wurde nicht mehr benutzt, seitdem der Vater gestorben war. Muss auch innen ziemlich heruntergekommen sein inzwischen. Wurde ja nichts mehr gemacht in den letzten Jahren hier auf dem Hof.“ Er reichte ihm den Zettel.
„Sie sind aus der Gegend?“ fragte Falin. Der jüngere Mann nickte.
„Das ist gut“, sagte Falin.
Der andere runzelte die Stirn, als überlegte er, was genau das bedeuten sollte, dann verabschiedete er sich mit einem Kopfnicken. Falin sah ihm nach, wie er im Gehen energisch seine Kappe zurechtrückte und machte, dass er zu seinem Wagen kam. Es wirkte wie eine Flucht, aber die Umstände waren auch nicht so, dass man es ihm verdenken konnte.

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20. Mai 2020

'Wenn die Kraniche wieder ziehen' von Annette Hennig

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Eine große Liebe
Krieg und Umsturz
Träume, die nicht vergehen,
und Hoffnung, die niemals stirbt


Sankt Petersburg 1914: Fürstin Feodora dringt darauf, ihre erst siebzehnjährige Tochter zu verheiraten. Die junge Anastasija widersetzt sich dem Wunsch ihrer Mutter nicht, sorgt aber dafür, dass sie den Mann ihrer Jungmädchenträume ehelichen kann. Als sie übers Jahr am Arm des Großfürsten Iwan aus der Kirche tritt, ist das Glück auf ihrer Seite. Doch das Glück ist launisch. Schon bald verbündet es sich mit dem Leid dieser Tage.

An ihrem 98. Geburtstag blickt Anastasija auf ihr Leben zurück. Nicht nur einmal stand sie vor einem tiefen Abgrund, nicht nur einmal glaubte sie ins Verderben zu stürzen. Doch selbst bei den Gedanken an Not und Tod lächelt die alte Dame: Denn ihre Liebe, die beinahe ein Jahrhundert überdauert, bewahrt sie noch immer in ihrem Herzen.

Ein Blick in die Runde derer, die sich zu ihrem Ehrentag versammelt haben: Und Anastasija wähnt sich eine glückliche Frau.

Anleser:
Prolog
Sankt Petersburg, 1995
Das prächtige weiße Palais lag ruhig in der Stille des frühen Morgens. Seine Bewohner pflegten zu dieser Stunde in sanften Träumen zu schwelgen. Eine Weile würde es noch dauern, bis die Sonne den Horizont küsste. Zuvor würden nicht einmal Köchin und Hausmädchen erwachen.
Nikolai stand am Fenster und blickte in die Dunkelheit. Er war bereits angekleidet und wartete auf den Beginn des neuen Tages. Die Laternen leuchteten noch. Sie tauchten den Park in ein sanftes Licht. Die glimmenden Kugeln im Teich ließen den Mann schmunzeln. Vor seine Augen traten die Bilder des letzten Sommers. Er lachte leise, als er daran dachte, wie die Frösche die leuchtenden Bälle, die sich sanft auf der Wasseroberfläche bewegten, ehrfurchtsvoll umkreist hatten. Später, als sie bemerkten, dass keine Gefahr von den Kugeln ausging, ergriffen sie von ihnen Besitz und veranstalteten fortan in jeder Nacht auf ihnen ihr Konzert.
Als er ein leises Stöhnen hörte, löste er sich von dem Anblick, den er jeden Morgen genoss und doch nicht genug von ihm bekommen konnte. Wie gut fühlte sich das alles an!
Widerwillig trat er vom Fenster zurück und schlich in den angrenzenden Raum. Das Doppelbett dort war von beeindruckender Größe. Er vermochte die zierliche Gestalt darin kaum auszumachen, die sich jetzt von einer Seite auf die andere drehte. Überdies verstellten ihm die Kissenberge den Blick auf sie. Eine Weile blieb er nachdenklich im Türrahmen stehen und lauschte ihrem leisen Schnarchen.
Sie waren beide alt geworden.
Er erinnerte sich an die glücklichsten Tage seines Lebens. Damals war er jung und stark gewesen und er hatte geglaubt, dass nichts und niemand ihm etwas anhaben konnte. Er war losgezogen, um Mütterchen Russland zu retten. Und was war dabei herausgekommen?
Ohne es zu bemerken hatte er bei diesen Gedanken den Atem angehalten. Jetzt stieß er ihn geräuschvoll aus und schüttelte den Kopf. Es war vorbei, er musste endlich aufhören darüber nachzugrübeln, was geworden wäre, wenn …
Sollte er stattdessen nicht froh sein, dass sich alles zum Guten gefügt hatte und er heute hier stand?
Er konnte sich glücklich wähnen, hatte wiedergefunden, woran er längst nicht mehr geglaubt hatte.
Auf leisen Sohlen bewegte er sich ein paar Schritte in den Raum hinein. Vorsichtig setzte er sich auf die Kante des Bettes. Er traute sich kaum zu atmen, wollte sie nicht wecken. Nach der ganzen Aufregung hatte sie Schlaf bitternötig.
Im Halbdunkel des Raumes waren ihre Züge nur zu erahnen. Doch er brauchte kein Licht. Nikolai schloss die Augen und schwelgte in alten Bildern: ihr kirschroter Mund, ihr helles Lachen, die blonden Locken, die ihr junges Gesicht einrahmten. Feengleich. Nie zuvor hatte er eine so zarte, weiche Haut liebkost.
Genaugenommen hatte er damals noch gar keine Haut berührt. Gerade mal ein paar schüchterne Küsse hatte er getauscht, bevor er sie kennengelernt hatte.
Seine Gedanken flogen zu dem jungen Mädchen, dem diese Küsse gegolten hatten. Swetlana lebte nicht mehr. Er war in ihrer letzten Stunde bei ihr gewesen, hatte ihre Hand gehalten. Friedlich konnte sie die Welt verlassen, in der sie so viel Pech gehabt hatte. Er glaubte, er war an ihrem Kummer maßgeblich beteiligt gewesen.
Sie war seine erste Schwärmerei gewesen, zu einer Zeit, als er die Liebe noch nicht kannte. Er zuckte mit den Schultern und war im selben Augenblick froh, dass ihn niemand dabei erwischt hatte. Er schämte sich für die allzu lieblose Geste. Es war vorbei, sie hatten das Leben gemeistert, mehr schlecht als recht, doch eine Weile gemeinsam. Auch wenn niemals ein Paar aus ihnen geworden war.
Während er die Augen wieder öffnete und in die Gegenwart zurückkam, drehte sich die Frau noch einmal auf die andere Seite und stöhnte abermals leise. Wovon sie wohl träumte?
Sein Blick erhaschte den Siegelring, der auf ihrem Nachttisch lag. Er griff danach, schob ihn ein Stück auf seinen kleinen Finger. Weiter brachte er ihn nicht. Die Hände seiner Ahnen schienen weit zierlicher gewesen zu sein als seine Pranken.
Versonnen blickte er den weinroten Stein an, von dem er heute wusste, dass sich unter ihm ein Siegel befand. Gut versteckt und wohlgehütet. Endlich war der Ring wieder heimgekehrt. Er gehörte zu ihm und nun auch zu ihr. Zu seiner Familie. So, wie es immer gewesen war. Bald würde er ihn weitergeben, so, wie es seit hunderten von Jahren Brauch war.
Als er jetzt die ersten Geräusche vernahm, die das Erwachen des kleinen Palais andeuteten, und er das rote Licht der Sonne sah, schickte Nikolai ein inständiges Gebet an einen Gott, von dem er wusste, dass es ihn nicht gab.
Und während der hochgewachsene Mann mit dem schütter gewordenen grauem, einst rabenschwarzem Haar und den Augen, in denen noch immer das kämpferische Funkeln von damals stand, für seine Familie um Glück und Frieden bat, erwachte sie neben ihm.
Sie streckte sich nicht. Sie wollte ihn durch diese Bewegung nicht aus seinen Gedanken reißen. Wollte ihn eine Weile still betrachten, beobachten, genüsslich mustern. Eine lange Zeit war ihr das nicht vergönnt gewesen. Sie hatten viel nachzuholen. Ob ihnen dafür noch genug Zeit bliebe?
»Ein neuer Tag«, flüsterte sie nach einer Weile und strich ihm zärtlich über den Arm.
Er sah, wie sie ihn aus tränenfeuchten Augen verliebt anblickte.
»Ein guter Tag.« Er schluckte schwer, nahm ihre Hand in die seine und drückte sie fest.

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18. Mai 2020

'Ambassador Crown Club' von Lynn J. Moran

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"Ein Krimi so facettenreich wie die Stadt, in der er spielt: Porto ist mit seinem verwitterten Charme eine echte Perle Südeuropas. Die perfekte Mischung aus Havanna und dem Quartier Latin von Paris. Nur ein Autor, der Land und Leute kennt, kann einen solchen Roman schreiben." (Lesermeinung)

Lola Leyzards Talent ist die Maskerade.
Mit ihrer legendären Kunst zu täuschen betreibt sie ein lukratives Untergrundgeschäft in der südländischen Hafen-Metropole Porto: Zusammen mit einer Truppe arbeitsloser Schauspieler verkauft sie gestellte Szenen und filmreife Ablenkungsmanöver an den Höchstbietenden.

Doch eines Tages geht etwas schief und Lola wird unfreiwillig Zeugin eines grausamen Verbrechens. Plötzlich findet sie sich in einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel wieder. Um nicht enttarnt zu werden, bleibt ihr nur ein Ausweg: Sie muss die Hintermänner eines skrupellosen Geheimbundes überführen, die für den brutalen Mord an einer jungen Frau verantwortlich sind. Ehe sie sich versieht, ermittelt Lola Leyzard in ihrem ersten Fall und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt ...

Anleser:
Água Preta lag in einem verwilderten Wasserschutzgebiet, einem Niemandsland zwischen dem bunten, touristischen Fischerörtchen Aguda und Espinho, einem Surferparadies im Süden von Porto.
Lola hatte zunächst Mühe, die richtige Abzweigung zu finden. Ein altes Blechschild, das wie von Hand bemalt aussah, wies im Licht der tiefstehenden Nachmittagssonne den Weg von der Hauptstraße hinein in ein Gelände, das von einem Geflecht aus Fischzuchtbecken durchzogen war.
Lola folgte einer schnurgeraden, unbefestigten Straße. Der holprige Weg wurde von Ausläufern eines verwahrlosten Pinienwäldchens und langen Reihen von Kakteen gesäumt, die mit ihren violetten Feigen in den Gräben wucherten. In der Ferne wuchsen die Erhebungen eines Dünengürtels aus der sandfarbenen Ebene. Dahinter lag laut der Karte auf Lolas Handy ein schmaler Streifen Sandstrand und das offene Meer, auch wenn es von hier aus nicht zu sehen war.
Lola drosselte die Maschine, um nicht in den knöcheltiefen Schlaglöchern das Gleichgewicht zu verlieren. Wäre nicht die einsame Stromleitung an den morschen Masten entlang der Straße gewesen, hätte sie vermutet, vom Weg abgekommen zu sein. Nichts deutete darauf hin, dass soweit draußen im Brachland noch jemand lebte. Einen Augenblick lang kam es ihr vor, als führe sie durch einen Abschnitt mexikanischer Staubwüste mitten auf dem europäischen Festland. Als sie sich den Dünen weiter näherte, erkannte sie mit einem Mal die Umrisse lehmfarbener Häuser und unverputzter, flacher Betonbauten, die sich vor dem sandigen Hintergrund abhoben.
Água Preta war der lebendige, in Mörtel und Beton gegossene Beweis dafür, dass Portugal in vielen unwegsamen Küstenabschnitten noch immer ein Dritte-Welt-Land war. Obwohl es ein improvisiertes Ortsschild gab, war die links und rechts am Hauptweg errichtete Siedlung kein Dorf im klassischen Sinne. Es war ein Fischer-Slum, wie es sie in vielen Gebieten des Landes gab, ohne fließendes Wasser, befestigte Wege oder Kanalisation. Die rechteckigen Baracken der Bewohner wirkten wie Schuhkartons und waren kaum geräumiger als Viehstallungen. Sie hatten dieselbe Farbe wie der Sand, der sie umgab. Beinahe überall am Straßenrand lag Müll herum. Ausgeschlachtete Autowracks und kaputte Küchengeräte stapelten sich in den kleinen unkrautüberwucherten Parzellen, die zu den Häusern gehörten. Es roch nach Fischlaich, Altöl und Terpentin.
Lola trat den Ständer ihres Motorrads heraus und ließ die Maschine im Schatten einer riesenhaften Drachenbaum- Agave stehen. Obwohl die Sonne um diese Jahreszeit nicht mehr dieselbe Kraft hatte wie im Sommer, war es brütend warm. Die Dünen bildeten einen natürlichen Windfang hinter dem die Luft stand und sich die Hitze des staubigen Nachmittags sammelte. Lola schritt die schlaglochübersäte Straße entlang, die geradewegs durch die Siedlung führte.
Bis auf das Rauschen der Riedgräser auf den Dünenkämmen war es totenstill. Ein alter Mann saß auf einem Metallstuhl vor seinem Haus und flickte an einer Reuse. Als Lola ein zweites Mal hinsah, bewegte sich der Perlenvorhang vor seiner Tür und er war ohne ein Geräusch im Inneren seiner Hütte verschwunden.
Am hinteren Ende der Siedlung spielte ein vielleicht fünfjähriger Junge mit einem Tennisball, den er auf der sandigen Straße vor sich hin- und herrollte. Er war bis auf eine fadenscheinige Unterhose nackt, sein kurzgeschorenes Haar war pechschwarz und seine Haut wirkte braun und gegerbt, als wäre sie von einer Schmutzschicht überzogen.
»Kannst du mir sagen, wie ich am schnellsten durch die Dünen komme?«, fragte Lola.
Der Junge antwortete nicht. Er summte in einem seltsamen Singsang vor sich hin und hielt die Augen auf seinen Tennisball gerichtet, sodass Lola sich fragte, ob er sie überhaupt hörte. Eine junge Frau erschien am Fenster einer Hütte mit gerippten Fensterläden. Ihr Haar und ihre Schultern waren nach Zigeunertradition in schwarze Tücher gehüllt. Ohne ein Wort trat sie auf die Straße und trug den Jungen auf dem Arm ins Haus.

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'Sekunden' von Kurt Johanson

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Thomas Morsen hat etwas mehr Zeit als die meisten Menschen. Eigentlich sind es nur Sekunden. Dennoch machen sie einen gewaltigen Unterschied, denn einen Atemzug lang kann Morsen die Zeit zurückdrehen. Das ermöglicht ihm ein ziemlich sorgenfreies Leben, mit dem er allerdings nicht sehr viel anzufangen weiß.

Das ändert sich schlagartig, als er eine aufregende Entdeckung macht: Er ist nicht allein mit seiner Fähigkeit. Er macht sich auf die Suche und ziemlich bald findet sich Thomas Morsen im Abenteuer seines Lebens wieder. Er findet dabei neue Freunde mit ganz unterschiedlichen Talenten – und auch einen mächtigen Gegner.

Ein atemloser Wettlauf über drei Kontinente führt schließlich bis nach Kalifornien. Hier steht plötzlich das Schicksal vieler Menschen auf dem Spiel, die davon kein Ahnung haben. Morsen und seine Mitstreiter haben kaum eine Wahl: Sie werden zu Helden wider Willen, doch Anerkennung können sie dafür nicht erwarten ...

"Sekunden" ist ein moderner Abenteuerroman, der ohne brutale Gewalt oder wilden Sex auskommt. Das Buch will mit originellem Setting und spannender Story auf hohem Niveau unterhalten. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.

Anleser:
„Was wollt ihr?“
Morsen und Krycek blieben wie angewurzelt stehen. Wie hatte der Pagenkopf sie entdecken können in diesem Gewühl?
„Eigentlich nur reden…“, stammelte Krycek.
„Und worüber?“, blaffte sie. „Seid ihr Fans oder … Stalker? Aber so seht ihr eigentlich nicht aus. Was soll das also?“
Morsen entschied sich für die direkte Konfrontation. „Wir wissen, was du tust. Oder besser: wie du das tust was du tust.“
Naruko widerstand dem Impuls, diese Begegnung mit einem Reverse zu beenden. Sie war neugierig. Sahen ja recht harmlos aus, die beiden. Was sollte das wohl werden? „Und wie meint ihr, dass ich tue was ich tue?“
„Du gehst in der Zeit zurück. Mikrozeitsprünge. So wie wir.“
Wie gelähmt stand Naruko mitten im Trubel der Metrostation von Shibuya. Unvermittelt liefen ihr Tränen übers Gesicht, was sie erst bemerke, als einer der beiden Typen ihr ein Taschentuch entgegenstreckte. „Danke“, schluchzte sie. Alle Selbstsicherheit war von ihr abgefallen und gleichzeitig fühlte sie sich auf bislang ungekannte Art verbunden mit den zwei Fremden. Falls sie tatsächlich meinten, was sie sagten, war sie plötzlich nicht mehr allein mit sich und ihrer Gabe. Eine Welt hatte sich für sie eröffnet, deren Existenz sie noch nicht einmal in Betracht gezogen hatte. Denn niemals zuvor war ihr der Gedanke gekommen, dass auch andere Menschen über die gleichen Fähigkeiten verfügen könnten wie sie. Und daraus hatte sich wohl auch eine ganz natürliche Einsamkeit ergeben, die sie fast ihr ganzes Leben begleitet hatte und die sie nicht einmal als solche wahrgenommen hatte. Bis zu diesem Moment.

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15. Mai 2020

'Seele in Gefahr' von Heiko Grießbach

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Der Umzug nach Berlin, mitten in der zehnten Klasse, stellt für Lucas alles zurück auf Anfang. Neue Stadt, neue Schule, neue Freunde. Was die Liebe betrifft, will er es diesmal langsamer angehen. Doch ein Mitschüler fasziniert ihn vom ersten Blick an. Dennis scheint seine Gefühle zu erwidern, doch er verhält sich überaus seltsam.

Es kostet Lucas Mühe und Kraft, ihm sein nichtmenschliches Geheimnis zu entlocken. Aber was er zu hören bekommt, ist einfach unglaublich. Wird seine Liebe daran zerbrechen?

Anleser:
Ein Acht- oder Neuntklässler bleibt auf dem Gang stehen und starrt uns an.
»Noch nie ein streitendes Paar gesehen?«, fauche ich ihn an.
Er dreht sich hastig um und verzieht sich wie Rauch im Sturm.
»Wir sind kein Paar«, sagt Dennis. Er erreicht die Toilette, geht hinein und ich folge ihm.
»Du machst einfach so Schluss? Nur, weil ich eingeschlafen bin?«
Ein Typ, der gerade pinkelt und uns perplex zugehört hat, fängt an zu lachen.
»Beim Sex eingeschlafen? Oh oh.«
»Piss zu Ende und verpiss dich!«, fauche ich ihn an. Ich bin nahe dran, ihm eine reinzuhauen.

Das seltsame Muster in seinen Augen ist wieder da und als würden die Tränen es wie eine Lupe vergrößern, ist es intensiver und sichtbarer als jemals zuvor. Ich bemerke, wie sein Kopf zittert, sein ganzer Körper bebt. Mein Gott, so aufgewühlt, wie Dennis ist, kann er doch keine Verarschungsnummer abziehen! Oder?
»Deine Augen …«, flüstere ich erstaunt.
»Ja, manchmal ist darin das Nichtmenschliche in mir zu sehen«, erklärt er.

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13. Mai 2020

'Das Buch, das dich findet' von Siegfried Langer

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„Hallo Merelie, danke, dass du mir gestern zugehört hast. Das hat mir einen richtigen Powerschub gegeben. Nun bin ich gerade auf einen seltsamen Roman gestoßen: ‚Das Buch, das dich findet‘. Der Anfang verwirrt mich sehr und macht mir Angst. Ich muss unbedingt mit dir darüber reden. Wir treffen uns dann morgen wie verabredet, ja?“

Alinas seltsame WhatsApp-Nachricht ist ihr letztes Lebenszeichen - jetzt ist sie spurlos verschwunden. Ist Alina ihrem Bruder David in den Tod gefolgt, so wie es die Polizei vermutet?

Merelie, die ihrer Freundin Alina seit Davids Unfalltod tröstend und kraftgebend zur Seite stand, glaubt nicht daran und begibt sich auf die Suche. Ihr einziger Anhaltspunkt ist dieses mysteriöse 'Buch, das dich findet', das Alina so sehr beeindruckt hat. Als Merelie danach recherchiert, stellt sich heraus, dass ein Buch mit diesem Titel überhaupt nicht existiert: in keiner Bibliothek, in keinem Buchladen, in keinem Online-Shop.

Doch eines Tages liegt plötzlich eine Ausgabe davon auf ihrem Bett – und bereits die Widmung auf der ersten Seite stellt ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf.

Anleser:
Merelie erschrak: Am Gartenzaun vor dem Haus ihrer Freundin Alina parkte ein Streifenwagen.
Sie stieg von ihrem Fahrrad ab und schob es die letzten Meter. Trotz der Hitze dieses sonnigen Augusttages spürte sie eine plötzliche Kälte.
Ihre Gedanken überschlugen sich.
War etwas passiert? Mit Alina? Sie hatte sich doch nicht etwa …?
Oder mit Alinas Mutter? War sie schon wieder betrunken mit dem Auto unterwegs gewesen? Vor Kurzem hätte sie beinahe einen Unfall verursacht.
Nachdem Merelie das Rad abgestellt hatte, legte sie den kurzen Weg durch den Vorgarten der Rieders mit einer unguten Vorahnung zurück. Ihre Hand zitterte, als sie den Klingelknopf drückte.
Es erschien ihr ungewöhnlich lange zu dauern, bis sie endlich Schritte hörte, die sich der Haustür näherten. Ihr Erstaunen wuchs, als ein Mann öffnete, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Er runzelte die Stirn und sah sie fragend an.
„Ja, bitte?“, wollte er schließlich wissen.
„Ähm, ich bin Merelie, ich wollte zu Alina. Wir sind verabredet.“
Der Mann wirkte unschlüssig und machte keine Anstalten, sie hinein zu lassen.
Jetzt wurde Merelie neugierig: „Wer sind Sie?“
„Ich bin Alinas Vater.“
Ohne weiteren Kommentar trat er nun zur Seite und Merelie schlüpfte an ihm vorbei in die Diele.
Alinas Vater? Sie verstand überhaupt nichts mehr. Alina hatte ihr erzählt, er habe sich nie um seine Kinder gekümmert. Seine Karriere sei ihm immer wichtiger gewesen und deswegen wäre er ununterbrochen in der ganzen Welt herumgejettet. Sie hätte ihn auf der Beerdigung ihres Bruders David das erste Mal seit Jahren gesehen.
Was machte er so unerwartet hier?
An der Treppe, die nach oben zu Alinas Zimmer führte, hielt Merelie an. Sie drehte sich zu Alinas Vater um, doch der schüttelte den Kopf. Sein Blick wies in Richtung des Wohnzimmers, das gegenüber der Haustür lag. Merelie verstand und ging hinein.
Obwohl das Fenster offenstand, roch es nach Alkohol. Im Fernsehsessel saß Alinas Mutter; nein, sie lag mehr darin, als dass sie saß. Sie sah Merelie mit verweinten, glasigen Augen an. Auf dem Sofa daneben hatten eine Polizistin und ein Polizist Platz genommen. Der Polizist hatte einen Schreibblock in der einen Hand, einen Kugelschreiber in der anderen. Auch die Blicke der Beamten richteten sich nun auf Merelie.

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'Phase 8.2: Psychothriller' von Lena Sander

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Psychisch krank – eine eiskalte Mörderin – oder unschuldig? …

Die unter Mordverdacht stehende Journalistin Ella wacht, an Armen und Beinen fixiert, in der Forensischen Psychiatrie auf. Sie weiß nicht, was geschehen ist und wird gequält von der Angst um ihre Freunde Alex und Isa, die spurlos verschwunden sind.

Der Facharzt Dr. Steinhardt, der ein Gutachten über seine Patientin verfassen muss, fragt sich: Handelt es sich um eine psychische Störung oder ist Ella eine brillante Schauspielerin? Wo ist der Schlüssel zu den Morden zu suchen – in ihrer Vergangenheit, in einem abgelegenen Kinderheim im Schwarzwald? Oder sind es Nebenwirkungen der seltsamen Diätpillen, die Ella für das Erreichen ihres Wunschgewichts nimmt?

Wer Ellas Spuren folgt, taucht ein in ein Verwirrspiel, in dem Realität und Albtraum nur schwer voneinander zu unterscheiden sind.

Hautnah werden unmenschliche Erziehungsmethoden geschildert, die auf wahren Begebenheiten beruhen.

Anleser:
Das Hackmesser lag gut in der Hand. Behutsam strich ich über den nackten Körper, der auf einem Pflanztisch vor mir platziert war, und spürte die kleinen Härchen auf der Haut, die eventuell vor dem Eingriff noch abgeflämmt werden sollten. Das Fleisch war fest und muskulös. Vorsichtshalber sollte ich doch noch die Knochensäge aus dem Werkzeugkoffer holen. Keiner hätte sich vorstellen können, wie viel Zeit die akribischen Vorbereitungen dieser Spezialbehandlungen in Anspruch nahmen. Das Besteck musste geputzt, poliert und griffbereit links auf einem Edelstahltablett sortiert liegen. Nur so konnte ich penibel arbeiten.

Der alte Sack riss die Augen auf. Sein Blick kreiste Hilfe suchend im Raum umher. Warum sich diese alten Käuze immer so anstellten. Er, der direkt neben mir saß, mit seinen Glotzern, die ihm vor lauter Panik fast aus den Höhlen traten. Seine noch verbliebenen, grauen Strähnen hatte er auf der rechten Kopfhälfte länger wachsen lassen, damit er diese über den kahlen Schädel kämmen und somit – seiner Meinung nach – mehr Haare vortäuschen konnte. Allerdings lagen diese Haarsträhnen nun nicht mehr mit Pomade festgeklebt auf seiner Glatze, sondern standen wild vom Kopf ab.

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11. Mai 2020

'Zuckerrot und Blaubeergelb' von Kaja Linnegart

Kindle (unlimited) | Taschenbuch
Website Kaja Linnegart
Ein Roman aus dem Leben

„Jetzt reicht‘s!“, denkt Lara – alleinerziehende Mutter in den besten Jahren –, die sich jahrelang in ihrem Job verbogen hat. Zuhause ist die Pubertät eingezogen, eine enttäuschte Liebe und ein Zusammenbruch haben dem Fass endgültig den Boden ausgeschlagen. Beherzt stellt sie ihr Leben auf den Kopf und entdeckt ihre Leidenschaft für antike Dinge.

Auf ihrer Reise zu sich selbst, stolpert sie aus alten Mustern, über skurrile Charaktere und in allerhand Katastrophen. Ein brüskiertes Umfeld, aufgeregte Besucher und ein ständig klingelndes Telefon sind die Folge. Dann dreht auch noch ihre Freundin Silke durch ...

Als sie Tom kennenlernt, wird ihr zunächst alles zu viel. Trotzdem erkennt sie, dass so ein neues Leben ganz schön (und) anstrengend sein kann!
Anleser:
Ich war zwanzig und in meine erste eigene Wohnung eingezogen, als ich Mister Right begegnete. Zumindest war ich der festen Überzeugung, er wäre es.
Ich startete gerade in meinem Beruf durch und steckte nebenbei mitten in der Renovierung meines neuen Zuhauses, als er in mein Leben einschlug wie eine Bombe. Bei ihm handelte es sich eher um eine Bombe der Sorte, die einen ängstigt, als so eine kleine harmlose, wie sie in Comics dargestellt wird – schwarz, rund und funkensprühend.
An den Moment, in dem wir einander durch einen gemeinsamen Bekannten vorgestellt wurden, erinnere ich mich genau und daran, dass ich nach einer höflichen Begrüßung nicht weiter mit ihm redete. Etwas war an ihm, das mich alarmierte.
Aber so mysteriös es war: Die darauffolgenden Monate begegneten wir uns immer wieder – scheinbar zufällig, ungeplant. Mal war es bei einer – so die einhellige Meinung – ‚unverzichtbaren‘ Gartenparty jenes Bekannten, mit dem ich zuvor lediglich sporadischen Kontakt gepflegt hatte, mal bei einer Vernissage, die so unglaublich angesagt war, dass man sich dort sehen lassen musste. Wenn man überhaupt irgendwohin gehen wollte, dann dorthin. Das zumindest erklärte mir mein neuer Geschäftspartner, der früh erkannt hatte, dass sich aus meinem Potenzial und meiner Loyalität mehr machen ließ, wenn ich ein wenig zurechtgeformt würde.
Sobald ich einen flapsigen Spruch brachte, erntete ich sofort einen scharfen Blick. Meine heißgeliebte Baskenmütze wurde zur Todsünde erklärt, die natürlichen Fingernägel zum Tabu und lautes Lachen war komplett verpönt. Letzteres allerdings verging mir ohnehin immer mehr.
Eines Tages hatte ich mir einen ellenlangen Vortrag anhören dürfen, weil ich auf einer Gala gefragt worden war, ob ich ein Horsd’œuvre wollte und meine Antwort darauf, dass ich fürchtete, das sprengte die Kapazität des mir ans Herz gelegten Kleids, an Hochverrat grenzte.

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4. Mai 2020

'Nur kurz leben' von Catherine Strefford

Kindle | Tolino | Taschenbuch
Website
“Und fürs Erste reicht mir ein Vielleicht.
Ein Vielleicht ist immerhin kein Niemals.
Kein auf keinen Fall. Kein bestimmt nicht.
Und kein ich gebe auf.”


Richie hat die Schnauze voll. Immer hat er sich an die Regeln gehalten, das Leben gab ihm trotzdem nichts. Er beschließt, es selbst in die Hand zu nehmen und seinem Leben ein bisschen auf die Sprünge zu helfen: er beklaut eine Tankstelle und flüchtet mit gut vierzehntausend Euro sowie einem geklauten Auto Richtung Süden.

Dumm nur, dass auf der Rückbank des Autos Leon schläft ...

Eine Geschichte über Selbstliebe und Freundschaft und darüber, dass es manchmal auch okay ist, wenn es nicht so läuft, wie man immer dachte, dass es laufen würde.

Anleser:
Das Klauen eines Autos hat Vor- und Nachteile.
Ein Vorteil ist, dass man bei der Flucht mit rund vierzehntausend Euro in der Tasche nicht an öffentliche Verkehrsmittel gebunden ist.
Ein Nachteil ist, dass nach einem geklauten Auto natürlich irgendwann gesucht wird.
Mein Herz rast. Ein wildgewordenes Etwas, das versucht, sich aus meiner Brust zu hämmern. Aber ich halte mich an die Verkehrsregeln, fahre ruhig und besonnen. Wie jemand, der nicht auf der Flucht ist und schnell weg will. Schließlich soll mein neues Leben nicht enden, bevor es überhaupt richtig angefangen hat.
Ich blinke links und biege auf den Zubringer zur Autobahn ab. Auf der Beschleunigungsspur drücke ich aufs Gaspedal, jage den Tacho nach oben und bringe den Kombi endlich auf ein Tempo, das meinem rasenden Herzen entspricht.
Mein Blick fällt auf den Anhänger am Schlüsselbund. Ein Foto. Die Frau, deren Auto ich geklaut habe, mit zwei Jugendlichen, vermutlich ihre Kinder. Ich hole tief Luft. Mein Gewissen meldet sich. Ich klaue die Einnahmen einer Doppelschicht ohne mit der Wimper zu zucken, aber die Tatsache, dass ich der Frau das Auto geklaut habe, mit dem sie ihre Kinder zur Schule bringt, bereitet mir ein Ziehen im Magen. Ich muss das Auto so bald wie möglich irgendwo stehen lassen, damit es gefunden wird und sie es schnell wiederbekommt.
Ich drücke das Gaspedal komplett durch und der Wagen heult vor Anstrengung, weil ich mit dem Schalten nicht hinterherkomme. Mit fast hundertvierzig Sachen heize ich über die leere, dunkle Autobahn. Nach einer halben Stunde habe ich bereits zwei Mal die Autobahn gewechselt. Offenbar bleibt eine großangelegte Suchaktion mit Verfolgungsjagd und Helikoptern aber vorerst aus. Kein Sirenengeheul, kaum jemand unterwegs. Mir schmerzt der Nacken vor Anspannung und ich merke, wie steif ich auf dem Sitz kauere. Das Lenkrad so fest in den Händen, dass meine Finger schmerzen. Tief ein- und ausatmen, erstmal entspannen. Ist doch alles gut gegangen.
Von der Rückbank höre ich plötzlich ein Husten.
„Ach du Scheiße!“ Ich verreiße das Lenkrad, der Wagen reißt aus, direkt auf die Mittelspur. Mit Mühe und quietschenden Reifen bekomme ich den Kombi wieder unter Kontrolle. Nur gut, dass sonst niemand unterwegs ist. Mir zittern die Hände, als ich auf dem Seitenstreifen anhalte.
„Meine Fresse! Ich hab mir fast in die Hose gemacht!“, schreit der Jugendliche, der auf der Rückbank geschlafen hat. Er sitzt kerzengerade da und krallt sich mit beiden Händen an den Vordersitzen fest, obwohl der Wagen steht.
„Ja, frag mich mal!“, brülle ich zurück und drehe mich zu ihm um. Dem vermeintlich blinden Passagier wird bewusst, dass ich nicht seine Mutter bin.
„Was zum …? Wer bist du?“ In seiner Stimme schwingt Unsicherheit mit. „Ein Serienkiller oder sowas?!“ Empörung gemischt mit Angst. Er fummelt an seinem Gurt, macht Anstalten, sich abzuschnallen.
„Quatsch. Red doch keinen Unsinn.“
„Jetzt sitze ich hier im Auto mit einem perversen Autobahnkiller und kriege den verdammten Gurt nicht los“, flucht er.
„Ich bin doch kein Autobahnkiller!“, protestiere ich. Er schnaubt. Glaubt mir nicht.
„Ich bin bloß … ich habe mir das Auto bloß kurz geliehen. Ich geb’s zurück. Hab nicht gesehen, dass du auf der Rückbank liegst.“
„Ein Idiot also?“, fragt er zynisch und gibt sich dem nicht öffnenden Gurt frustriert geschlagen.
„Wenn du so willst.“ Ich beuge mich zu ihm hin und öffne den Gurt. „Und jetzt steig bitte aus.“
„Hier? Ich weiß nicht mal, wo ich bin.“
„Ein paar hundert Meter in die Gegenrichtung war eine Raststätte. Geh einfach dahin.“
„Aber das ist die Autobahn.“
„Mitten in der Nacht. Du wirst es überleben.“
„Meine Ma wird dich umbringen, wenn du mich nicht nach Hause bringst.“
„Deswegen sollst du ja aussteigen“, entgegne ich genervt.
„Ich steige nicht aus“, antwortet er trotzig.
„Jetzt steig endlich aus!“
„Nein!“
Wir sitzen einen Moment da. Atmen wütend im Takt des Warnblinklichts. Drei Autos fahren vorbei. Eins davon ein Polizeiwagen.
„Hör zu. Ich hab ein paar Probleme und muss schnell weiter. Also steig jetzt aus, geh zu der Raststätte, ruf dort die Polizei und lass dich von denen nach Hause fahren.“ Meine Stimme klingt flehender, als ich beabsichtige. „Bitte.“
„Vergiss es! Ich steig nicht aus.“
„Fein! Dann nehme ich dich halt mit“, brülle ich und wende mich wieder dem Lenkrad zu. Bringe den Wagen auf Tempo, ehe ich ihn zurück auf die Autobahn lenke. Eine Weile fahren wir schweigend durch die Dunkelheit. Irgendwann stelle ich überrascht fest, dass der blinde Passagier eingeschlafen ist.

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2. Mai 2020

'Selbst sein, aber bewusst!' von Christoph Weidner

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Website THCW Books
Unfehlbare Strategien, die bewusst und nachhaltig Dein Selbstwertgefühl stärken, zwischenmenschliche Beziehungen gelingen lassen und Dir effektive Wege zu einer erfolgreichen Persönlichkeitsentwicklung aufzeigen.

Träumst Du von einem aufrichtigen Leben, mit nachhaltig mehr Lebensfreude und tollen zwischenmenschlichen Beziehungen? Willst Du Dich und Dein Leben gezielt weiterentwickeln, wirklich selbstbewusst werden und einfach nur zufrieden sein?

Leider hindert die heutige Leistungsgesellschaft viele Menschen daran, ihre eigene Persönlichkeit aktiv zu entwickeln. Die einen laufen oberflächlichen Idealen hinterher, die anderen gestalten ihr Leben auf der Basis fremder Ansichten und Wertevorstellungen.

Welche Rolle spielst Du in Deinem Leben?

Dieses Buch wird Dir zielführende Wege aufzeigen, eine unverfälschte Sicht auf Dich selbst, Dein Umfeld und Deine Situation zu erlangen. Das ermöglicht Dir, Dich bewusst zu einer selbstsicheren Persönlichkeit, mit gefestigtem und reifem Charakter zu entwickeln. Für ein erfüllendes und zufriedens Leben.

Anleser:
Schon als kleiner Junge war ich von Tieren fasziniert. Im Zirkus hatten es mir vor allem die Elefanten angetan. Diese entzückenden Tiere mit ihrer beeindruckenden Größe, ihrem unfassbaren Gewicht und ihrer enormen Stärke. Ich war jedes Mal hellauf begeistert und zu tiefst beeindruckt, die Elefanten in Aktion zu sehen.

Dann fiel mir bei einem Zirkusbesuch auf, dass Elefanten nach der Vorführung eine schwere Eisenkette um den Fuß gelegt bekamen. Diese Kette war an einen kleinen Holzpflock befestigt, welcher nur wenige Zentimeter tief in der Erde steckte. Das hinderte die Elefanten daran, einfach wegzulaufen.

Ein Elefant, der Bäume samt Wurzeln ausreißen kann, wird durch einen kleinen Holzpflock am Weglaufen gehindert? Warum macht er sich nicht einfach auf und davon?

Ein Zirkuselefant flieht nicht, weil er direkt nach seiner Geburt an einem Pflock festgebunden wird. Seine Kraft reicht noch nicht aus, um sich zu befreien. Natürlich versucht der kleine Elefant durch Ziehen und Reißen von diesem Pflock loszukommen. Doch trotz aller Anstrengungen, gelingt es ihm nicht, weil der Pflock zu tief in der Erde steckt. Somit fügt er sich schließlich völlig erschöpft seinem traurigen Schicksal. Diese Erfahrung brennt sich tief in das Gedächtnis des kleinen Elefanten ein.

Der imposante und mächtige Elefant aus dem Zirkus flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann! Das Schlimmste dabei ist, dass ein Elefant diese Erinnerungen nie wieder kritisch hinterfragt. Nie wieder wird er versuchen, seine Kraft auf die Probe zu stellen.

Verhalte Dich nicht wie ein Elefant, der an einem kleinen Holzpflock festgebunden ist!

Warte also nicht, dieses Buch zu lesen. Es kann Dir nicht nur aufzeigen, wer Du wirklich bist, sondern auch klar machen, welches Potential in Dir schlummert. Sei clever und nimm Dein Leben endlich in die eigenen Hände!

Du willst Dich zu einer aufrichtigen Persönlichkeit entwickeln, wirklich selbstbewusst werden und nachhaltig zufrieden sein? Alles, was Du dafür tun musst: Nutze die zahlreichen Inspirationen aus diesem Buch für Deine erfolgreiche Persönlichkeitsentwicklung. Es funktioniert auch bei Dir!

Selbst sein, aber bewusst!

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1. Mai 2020

'Sommerfest mit Fisch' von Sabine Bartsch

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Website Sabine Bartsch
Fünf gestandene Münchner Frauen. Es ginge ihnen blendend, wäre da nicht das fehlende Geld, der fehlende Job, der fehlende Mann, die fehlende Aufmerksamkeit. An Cleverness hingegen mangelt es den Freundinnen nicht, weshalb jede ihren ganz eigenen Ausweg aus der persönlichen Misere findet.

In den Hauptrollen:

Greta von Kronbach, Schauspielerin
Auf der Suche nach der Rolle ihres Lebens

Julie Morgenstern, Journalistin
Auf der Suche nach der perfekten Story

Mareike Rose, Anwältin
Auf der Suche nach einer spannenden Zukunft

Susan Feuerbach, Karrierefrau
Auf der Suche nach einem erstklassigen Job

Indrani, Meditationslehrerin
Auf der Suche nach Erleuchtung

Anleser:
"Was?" Greta sah sie mit großen Augen an. Den Augen, die sie kurz mal in eine Vorabendserie katapultiert hatten. Kleine Rolle, lange her.
"Eine WhatsApp wäre doch die effektivste Lösung gewesen." Mareike trank einen Schluck Retsina, der ihr nicht schmeckte. "Er hätte es in unsere Freundesgruppe posten können, damit es alle gleichzeitig erfahren."
"Zynismus bringt dich auch nicht weiter, Rike."
"Mareike!"
"Du bist Mitte vierzig, da kann Karsten dich doch nicht einfach abservieren."
Jetzt wirft sie sich gleich die Haare über die Schultern, dachte Mareike. Sekunden später warf Greta ihre Haare über die Schulter, rollte mit den Augen und trank einen weiteren Schluck Wein.
"Ist denn bei dir alles in Ordnung?"
"Wieso?" Greta kicherte albern.
"Na, du wirkst irgendwie ... komisch."
"Es geht doch jetzt nicht um mich! Die Frage ist, was du nun machen wirst."
"Nichts."
"Nichts? Dein Mann vergnügt sich mit einer Anderen!" Greta schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. Von einigen Nachbartischen wurde neugierig herübergeschaut.
"Greta! Entweder, wir unterhalten uns in Zimmerlautstärke, oder das Gespräch ist beendet - und zwar augenblicklich."
"Okay, okay." Greta schenkte sich mit zitternden Fingern Wein nach. Das wievielte Glas war das eigentlich?

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