30. August 2012

'In Liebe verzeihen' von Ulrike Jansen

Ein Erfahrungsbericht. Ulrike Jansen wird als noch gestilltes Kind, im Alter von sechs Monaten, heimlich von der eigenen Oma in das nahegelegene Sankt-Elisabeth-Kinderheim in Wattenscheid abgeliefert und wie Müll entsorgt, während ihre erst 18-jährige Mutter auf der Arbeit ist. Ihre Mutter kann sich gegen die dominante Oma nicht durchsetzen und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Autorin schildert eindrucksvoll, sehr ehrlich und mit unglaublicher Offenheit, wie brutal und lieblos ihre Kindheit verlaufen ist.

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Leseprobe:
Ich widme dieses Buch
allen Kindern dieser Welt,
die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen,
sei es durch:
Hunger
      Durst
           Armut
                  Gewalt
                           Missbrauch
                                           Misshandlung
                                                            Verwahrlosung
                                                                         Lieblosigkeit
                                                                  Ablehnung
                                                        Rassismus
                                                   Hass
                                  Kinderarbeit
                    Beschneidung
        Naturkatastrophen
Krankheit

18 Jahre Heimaufenthalt
Wie schon beschrieben wurde ich als noch nicht abgestilltes
Kind mit sechs Monaten meiner Mom entrissen und von meiner Oma
einfach im Kinderheim abgegeben und wie Müll entsorgt.
Das Heim wurde zum damaligen Zeitpunkt von Nonnen
geleitet, wo ca. 120 Kinder Platz fanden. Die Kinder wurden in
unterschiedliche Altersgruppen eingeteilt, Jungen und Mädchen
wurden bis ins hohe Alter strikt getrennt. Es gab sogar
abgeteilte Hinterhöfe, wo wir mal frische Luft schnappen
konnten, nicht um zu spielen.
Meine Erinnerung beginnt erst ab dem 4. Lebensjahr, in dem
ich in der Gruppe von Schwester Wigburga lebte. Sie war eine
sehr liebevolle Nonne, die ein stattliches Gewicht hatte, wie bei
den afrikanischen Big Mamas. Dort habe ich mich sehr wohl
gefühlt, bis es eines Tages hieß, ich muss die Gruppe wechseln!
Ich weiß noch, wie ich von Schwester Wigburga eine Puppe
zum Abschied geschenkt bekam. Ich weinte so heftig, weil ich
gar nicht begriff, was mit mir passierte. Ich kann mich nicht erinnern,
welche Person mich zur neuen Gruppe (4 – 18 Jahre)
begleitete. Die Tür öffnete sich, als mich zwei Arme brutal in
den Aufenthaltsraum zerrten.
Es war Schwester Albertis, die mir zugleich auch meinen einzigen
Halt, nämlich meine Puppe, entriss, die ich nie wieder sah.
Ich fühlte mich total nackt und ausgeliefert. Von da an durchlitt
ich einige Höllen. Ohne ein Wort mit mir zu sprechen, es
war abends 20:00 Uhr, riss man mir die Kleider vom Leib, zog
mir einen Schlafanzug an und führte mich zu meinem Bett,
welches die nächsten Jahre mein neues Zuhause werden sollte.
Ich stand so unter Schock, dass ich zu keiner Reaktion mehr
fähig war; meine Tränen waren auch versiegt.
Es gab drei Schlafräume mit jeweils vier bis sechs Betten. Jeder
von euch kann sich sicher vorstellen, wie grausam es ist, als
Kind aus einer liebevollen Umgebung herausgerissen zu werden.
Da jeder Mensch Gott sei Dank über einen Verdrängungsmechanismus
verfügt, sonst wäre ich sicher heute nicht
mehr am Leben, werde ich nur die prägnanten Situationen aus
meinem Leben hier aufführen. Ich habe keinerlei Erinnerung
mehr daran, wie der nächste Tag vonstatten ging. Ich fühlte
mich wie in einer Luftblase, tief, tief unten im Ozean, einfach
verloren, nicht geliebt, wie Dreck behandelt. Ich wurde ins eiskalte
Wasser geschmissen und musste nun schauen, wie ich
mich Stück für Stück wieder an die Oberfläche emporarbeitete,
um nicht zu ertrinken.
Wir waren ungefähr 15 Kinder (natürlich nur Mädchen), die 24
Stunden der brutalen Nonne ausgesetzt waren; es gab kein
Entrinnen! Wie hätte ich mich mit vier Jahren wehren sollen??
Niemand war da, der in irgendeiner Weise Interesse für mich
gehabt oder um mich gekämpft hätte. Eigentlich sind Kinder
wie Blumen, die mit viel Liebe gehegt und gepflegt werden
müssen, damit sie nicht elendig zugrunde gehen. Aber man hat
nicht mit der kleinen Ulrike gerechnet, die für sich entschied,
ich werde es euch allen zeigen!!! Ich habe die Kraft und das...
Ich habe die Kraft und das Durchhaltevermögen eines Raubtieres,
schließlich bin ich im Sternzeichen des Löwen geboren.
Schwester Albertis war eine schmächtige, sehr drahtige Person,
die ich in den vielen Jahren unter ihrer Obhut nicht einmal
habe lächeln sehen. Sie hatte innerhalb der Gruppe ein kleines
Zimmer, welches ihr Zuhause war. Dreimal täglich und zu den
Gebetszeiten ging Schwester Albertis in die Klausur (so nannte
man den Aufenthaltsraum der Nonnen), um dort ihre Mahlzeiten
einzunehmen. Während dieser Zeit wurden wir von Ilse R.,
einer sehr liebevollen Frau mit Holzbeinen im Rollstuhl (heute
werden sie Beinprothesen genannt) beaufsichtigt. Sie war immer
nur lieb zu uns, sobald die Nonne außer Reichweite war.
Wenn Schwester Albertis wieder in die Gruppe zurückkam,
schlug sie einen rauen Ton an, um keinen Ärger mit ihr zu bekommen.
Jeden Morgen hieß es um 6:30 Uhr zum Appell antreten, in
Reih und Glied mit dem Gesicht zur Wand, um das Lied zu
singen:

Wie fröhlich bin ich aufgewacht,
wie hab ich geschlafen so sanft die Nacht,
hab Gott im Himmel, Vater mein,
dass Du hast wollen bei mir sein;
behüte mich auch diesen Tag,
dass mir kein Leid geschehen mag. Amen!

Welch eine Ironie!!!

Danach ging es in den Waschraum, ob jung oder alt, wo sie
dann das Geschehen, wie eine Wärterin mit Argusaugen, kontrollierte.
Trödeln gab es nicht, sonst setzte es eine Ohrfeige,
die einen knallharten Abdruck hinterließ und wie ein Sonnenbrand schmerzte.
Zu den Mahlzeiten mussten wir alle still sitzen, durften ...

Im Kindle-Shop: In Liebe verzeihen

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28. August 2012

'Kasino Rossija' von D.W. Crusius

Moskau 1985. Gorbatschow hat in Moskau die Macht übernommen und die Welt verändert sich.

Robert ist Inhaber einer kleinen Softwarefirma in Westdeutschland. Scheinbar zufällig lernt er in Hannover Russen kennen, die ihn nach Moskau einladen. Software soll er liefern. Sehr bald erkennt er, dass die angeblichen Softwaregeschäfte nur ein Vorwand sind. Tatsächlich geht es um seine Beziehungen zu Schweizer Banken und den Treuhänder Urs Brükli in Zürich. Immer tiefer gerät er in den Sog der großen Ost - West Geschäfte in den Jahren des Umbruchs.

Gleich lesen: Kasino Rossija (1-5): als die Russen den Kommunismus abschafften

Leseprobe:
Moskau
Gegen Mittag sagte Grischa: »Vertreten wir uns die Beine und verschaffen
uns Hunger.«
Sie gingen über einen schmalen Weg in den Wald. Der Hund Grom trottete
wie ihr Begleitschutz hinter ihnen her. In der Nacht hatte es geschneit,
aber jetzt war der Himmel azurblau. In der Sonne glitzernde Eiskristalle
rieselten von den Bäumen. Es war eine gespenstische Stille, nur das
Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln war zu hören. Wie aus dem
Nichts schwang sich ein wütend krächzender Rabe von einer Birke Schnee
aufwirbelnd in die Luft.
»Wie viel Grad haben wir wohl?«, fragte Robert.
»Bestimmt dreißig, zweiunddreißig, ich weiß nicht genau«, antwortete
Grischa. »Vergangene Nacht war es etwas wärmer, aber in den nächsten
Tagen bleibt es so kalt.«
Nach einer viertel Stunde Fußmarsch vorbei an lichten Birken und dunklen
Tannenwäldchen kamen sie zu einer Lichtung. Robert sah lange Reihen
Gräber, hohe Grabsteine mit Inschriften aus Messing, Skulpturen aus
Marmor, einfache Andreaskreuze aus Holz. An jedem Grabstein und Kreuz
hing hinter Glas eine Fotografie des hier Ruhenden. Manche der Gräber
waren von Holzgattern oder fußhohen eisernen Gittern umgeben. Schnee
bedeckte die freien Räume zwischen den Gräbern und nur die Kreuze,
Grabsteine und Skulpturen ragten heraus. Vereinzelt wuchsen zwischen den
Gräbern Büsche und niedrige Baumgruppen. Vor einem Grab mit einem hohen
Grabstein blieb Grischa stehen. Er wischte den Schnee von der
Fotografie, und Robert erkannte auf dem Foto den Mann in Generalsuniform
im silbernen Rahmen wieder.

Wladimir Wladimirow Berijow geboren 19. August 1888 - gestorben 20.
November 1952.

Robert erinnerte sich an 1952, damals in Güstrow. Kurze Zeit später, im
Dezember 52 verschwanden Grischa und Vera.
Grischa stand in Gedanken versunken vor dem Grab. »Mein Vater hat in den
letzten Kriegstagen schwere Verletzungen erlitten. Meine Mutter hat ihn
bis zu seinem Tod hier im Dorf gepflegt.«
Er zog eine Tüte aus seiner Jackentasche und nahm trockenen Kuchen
heraus, brach kleine Bröckchen ab und legte sie auf den Grabstein. Dann
trat er zum nächsten Grab.
»Hier liegt der Bruder meines Vaters. Er ist auch im Krieg gefallen.«
Beim nächsten Grab sagte er: »Das ist meine Großmutter, meines Vaters
Mutter.« Er legte auf alle Grabsteine ein paar Kuchenstücke. Den
restlichen Kuchen verteilte er auf die umliegenden Gräber.
»Komm, wir gehen wieder zurück.« Auf dem Rückweg sagte Grischa in
bitterem Ton: »Und nun sieh dich im heutigen Russland um und erkläre
mir, wofür sie alle gestorben sind.« Er erwartete keine Antwort. Es gab
keine.
Sie setzten sich zu den Anderen in die Küche und tranken Tee. Robert
sagte: »Ihr solltet mir jetzt genau erzählen, um was es geht.«
Grischa setzte zu einer längeren Erklärung an. »Wir haben Geld im
Ausland deponiert. Das Geld liegt zum großen Teil in Dubai bei der Arab
Bank of Dubai. Die Herkunft des Geldes ist schnell erklärt. Die UdSSR
hat in den vergangenen Jahren, besser gesagt Jahrzehnten, gute Geschäfte
mit arabischen Staaten gemacht. Das waren in erster Linie Ausrüstungen
für die Streitkräfte, aber auch zivile Produkte, Flugzeuge und
Ersatzteile. Diese Geschäfte sind zum großen Teil von uns als
Militärberater vermittelt worden und unsere Provisionen haben wir in
Dubai deponiert. Jetzt fühlen wir uns in Dubai nicht mehr sicher, denn
diese Staaten geraten mehr und mehr unter den Einfluss der USA. Deshalb
wollen wir das Geld in die Schweiz schaffen.«
Provisionen für Angehörige der Roten Armee? Gezahlt von arabischen
Waffenkäufern? Robert fragte nicht weiter, wollte nicht mehr wissen.
»Gut, aber warum fahrt ihr nicht in die Schweiz, eröffnet dort ein Konto
und überweist das Geld von Dubai in die Schweiz?«, erwiderte Robert.
»Wir können in der Schweiz als Russen keine Konten aufmachen. Das würde
man hier in Moskau schnell mitbekommen, der KGB registriert das sehr
schnell.« Er grinste bei dieser Bemerkung, »Das müssen Profis aus der
Schweiz machen.«
»Um welche Summe geht es?«
Alle schwiegen und Robert hatte den Eindruck, sie wollten sich so lange
wie möglich um eine Antwort drücken.
»Etwa einhundert Millionen US-Dollar«, sagte Slava schließlich, um einen
gleichmütigen Ton bemüht. Er hatte bisher wenig gesprochen. Robert hatte
mit viel Geld gerechnet, aber nicht mit einhundert Millionen.

Im Kindle-Shop: Kasino Rossija (1-5): als die Russen den Kommunismus abschafften

Mehr Informationen über den Autor D.W. Crusius und seine Veröffentlichungen auf seiner Homepage.

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27. August 2012

'Der Unbezähmbare' von Cathy McAllister

Ein Liebesroman in historischem Setting: Er ist unter ihrem Stand, er ist ein Schurke – und er ist der aufregendste Mann, dem sie je begegnet ist. Ihr Vormund will die junge Elizabeth Graham in eine Ehe zwingen, um an ihr Erbe zu gelangen. Sie beschließt, bis zu ihrer Volljährigkeit unterzutauchen, um dem ungewollten Schicksal zu entgehen.

Auf ihrer Flucht landet sie bei einer Gruppe Sinti. Die beiden Söhne des Anführers könnten unterschiedlicher nicht sein. Ist Sergio ruhig und liebenswert, so ist Ivo wild, rücksichtslos und ungeheuer sexy. Ivo ist es gewohnt, sich zu nehmen, was er will und ganz bestimmt will er sich niemals zähmen lassen. Oder doch?

Gleich lesen: Der Unbezähmbare

Leseprobe:
Drei Monate lebte Onkel James nun schon unter meinem Dach. Ich hatte mittlerweile herausgefunden, dass er zwei Gesichter besaß. Er konnte die Liebenswürdigkeit in Person sein. In Anwesenheit von Gästen mimte er den netten Onkel, der um seinen Schützling besorgt war und nur das Beste wollte. Dann wieder konnte er launisch und jähzornig sein und die Bediensteten fürchteten ihn. Besonders alle weiblichen von entsprechendem Äußeren. Onkel James stellte den jungen Mädchen nach und versuchte gar nicht erst, diese unmoralischen Aktivitäten vor mir zu verheimlichen. Er neckte mich sogar mit obszönen Andeutungen und lachte mich aus, wenn ich vor Scham errötete. Auch ich fühlte mich vor ihm nicht sicher. Mehrmals schon hatte er mich auf eine Weise angefasst, die alles andere als akzeptabel war und ich versuchte, ihm tunlichst aus dem Weg zu gehen. Niemand war da, der mich vor seinen Annäherungen beschützen würde. Ich war ganz auf mich gestellt. Ein beängstigender Gedanke.

Eines Abends saßen wir zusammen im kleinen Salon. Onkel James bestand darauf, dass ich ihm nach dem Essen stets noch ein Stündchen Gesellschaft leistete. Ich hasste diese erzwungene Zweisamkeit, war aber froh, dass er keinerlei Unterhaltung von mir zu erwarten schien. Er war ohnehin kein besonders redseliger Mann.
Gedankenverloren starrte ich auf meine Stickarbeit, ohne auch nur einen Stich getan zu haben. Handarbeit war nicht gerade meine Stärke, aber Onkel James bestand darauf, dass ich mich „wie eine junge Dame benahm“. Mutter hatte oft vergeblich versucht, mir die Handarbeiten nahe zu bringen, doch ich schien kein großes Geschick dafür zu haben. Ich fand Handarbeiten entsetzlich langweilig und hätte ein gutes Buch vorgezogen. Unsere Bibliothek war gut bestückt und es gab noch so viele Bücher, die ich noch nie gelesen hatte. Mein Vater hatte mich stets zum Lesen ermuntert und mit mir oft über verschiedene Bücher und auch über Wissenschaften und Politik diskutiert.
Onkel James saß im Lieblingssessel meines Vaters und las in der Bibel, wie jeden Abend. Ich hatte schon festgestellt, dass mein Onkel beinahe schon fanatisch religiös war, wenngleich er die Bibel für sich selbst großzügig auslegte. Die Stellen, wo es um Hurerei und Trunkenheit ging, schien er regelmäßig zu überlesen. Dabei war er stets schnell dabei, einen Vers für mich zu finden, der die erwünschten Tugenden einer Frau beschrieb. Ich hatte von Mutter oft genug zu hören bekommen, dass ich viel zu undamenhaft war. Frauen hatten eben nicht selbstständig zu denken und erst recht stand es ihnen nicht zu, einen Mann zu kritisieren. So jedenfalls schien mein Onkel die Sache zu sehen.
Neben ihm, auf einem kleinen Tischchen, standen wie üblich eine Karaffe mit Brandy und ein Glas. Ich hatte bemerkt, dass mein Onkel gern und viel trank, besonders Vaters teuersten Brandy. Wenn er sehr viel trank, schlief er immer im Sessel ein. Deshalb hatte ich Molly angewiesen, ihm abends Brandy hinzustellen. Heute Abend jedoch hatte er zu meinem Leidwesen noch nicht einmal das erste Glas ausgetrunken. Meine Gedanken richteten sich auf ein Leben ohne meinen schrecklichen Vormund. Ich malte mir aus, einen gut aussehenden und charmanten Mann zu heiraten und einen Haufen niedlicher Kinder zu bekommen, die das ganze Haus bevölkerten. Ich würde mit meinem Gatten über die blühenden Wiesen galoppieren und den Wind in meinen Haaren genießen. Ich würde frei sein, zu tun, was mir gefiel und mich nicht von einem übel gelaunten Tyrannen das Leben schwer machen lassen. Einziges Manko war, dass ich meinem Traummann noch nicht begegnet war. Wenn es ihn überhaupt gab.
„Ich habe nachgedacht“, riss die Stimme meines Onkels mich plötzlich aus meinen süßen Tagträumen.
Erschrocken blickte ich auf. Onkel James hatte die Bibel beiseitegelegt und nippte an seinem Brandy. Seine stechenden, kleinen Augen waren mit einem seltsamen Ausdruck auf mich gerichtet. Ich fühlte mich wie ein Reh, das vom bösen Wolf fixiert wird. Um seinen Mund lag ein widerlicher Zug von Selbstzufriedenheit. Eine Gänsehaut kroch meine Arme hinauf und ließ mich schaudern. Ich spürte seine bösartige Aura, ein unsichtbares Wesen, das mit gefletschten Zähnen und lauernden Blicken durch den Raum schlich, bereit, mich zu packen, seine Fänge in mich zu schlagen. Mühsam unterdrückte ich den drängenden Impuls, aufzuspringen und aus dem Raum zu fliehen.

Im Kindle-Shop: Der Unbezähmbare

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23. August 2012

'Weibsbilder' von Birgit Boeckli

Drei heitere Frauengeschichten. Sie sind frech und lebenslustig, nehmen sich vom Leben das größte Stück oder ertragen es mit einem Lächeln. In diesen drei Kurzgeschichten dreht sich alles um Frauenpower, gewürzt mit einer kräftigen Prise Humor.

"Liebe Simone" - In einem Brief berichtet Lore von ihrem Kurzurlaub in Heidelberg. Aber Lore wäre nicht Lore, wenn das ganze nicht in einer Katastrophe enden würde.
"Tante Miele" - Emilie ist alt, störrisch, und sie strickt die ungewöhnlichsten Socken, die die Welt je gesehen hat. Als sie das Internet entdeckt, kommt ihr eine lukrative Geschäftsidee. Nur ihre Nichte ist misstrauisch ...

"Froh zu sein bedarf es wenig" - Schon seit einiger Zeit geht Günther seiner Frau mit einer Lachtherapie auf die Nerven. Doch dann wird es schlimmer und schlimmer ...

Gleich lesen: Weibsbilder

Leseprobe aus "Liebe Simone":
Liebe Simone,
    weißt du noch, wie ich versprochen hatte, dir zu schreiben, wenn ich’s irgendwann raus aus diesem Nest schaffen sollte? Jaja, lang ist’s her. Letzten Monat kam der Brief. Die haben wirklich mein Gedicht rausgesucht. Und willst du wissen, was ich gewonnen hab? Ne, für Spanien hat’s nicht gereicht, Zweiter bin ich geworden. Na? Klingelt’s? Heidelberg!

    Ich hab gedacht, mich haut’s vom Hocker, das sind ja keine dreißig Kilometer. Hab mich aber nicht beschwert, ne du, ich hab brav mein Köfferchen gepackt.

    Das Hotel ist richtig scharf, ein Riesenbett. Hab mich erstmal solange drin rumgewälzt, bis die Laken aussahen, als hätt ne Kleinfamilie drin genächtigt. Na, du kennst mich ja. Tolles Mobiliar, so’n dunkles Holz. Keine Ahnung, wie das heißt, und unten die Halle, alles mit so nem polierten Marmor. Hier wollt ich nicht putzen müssen.

    Gleich am ersten Abend gab’s Probleme. Da rennt so ein Kellner im Speisesaal rum, Seitenscheitel, Fliege wie’n Propeller, Martin Steingruber stand auf seinem Namensschild. Als ich das Fleisch nicht gegessen hab, hat der mich so komisch angeglotzt und gefragt, ob es nicht nach meinem Geschmack war.

    „Nu guck mal nicht so traurig“, hab ich dem gesagt. „Du hast es ja nicht essen müssen.“
    Und dass das Fleisch gut war, nur die achtunddreißig Knoblauchzehen, die sie in die Sauce gekippt haben, haben etwas den Geschmack verfälscht. Der hat mir vielleicht einen Blick zugeworfen, so richtig zum Gruseln. Mit dem Gesicht hätte er Religionslehrer werden sollen. Naja, vielleicht hätte ich ihm das nicht sagen sollen.

    Mittwochs bin ich dann in die Stadt gegangen, so richtig mit Kamera und Sonnenhut. Ich hab mir gesagt: du bist jetzt ein Tourist, also benimm dich auch so! Und dass es hier noch was anderes gibt außer Bismarckplatz und Kaufhäusern. Zuerst musste ich natürlich aufs Schloss rauf, und zwar nix Bergbahn – aber hallo! Ich kann dir sagen, als ich oben war, ich hab geschnauft wie ein alter Gaul vor der Notschlachtung. Da oben war dann aber doch nix Besonderes. Ich bin ne Weile auf der Ruine rumgestakst, hab mir das Apothekenmuseum angeschaut, und mir mit dem Fischbrötchen von der Nordsee den Pullover versaut. Alles wie immer, links ne Schulklasse, rechts ne Horde Japaner, werden jedes Jahr mehr, kannste glauben.

    Ich wollte eigentlich gleich wieder runter, noch in Rohrbach rum scharwänzeln, da war ich ja noch nie, außer beim Gynäkologen. Aber als ich gerade am Ausguck stand, Blick runter aufs Neckartal, und merkte, dass ich die Zigaretten im Hotel vergessen hatte, fing das an zu regnen. Ne, nicht nur so‘n paar Tropfen, gleich volles Rohr. In England sagen sie ja, es fallen Hunde vom Himmel, Scheiße du, das waren bestimmt Elefanten hier, das Wasser hat geplatscht wie unter der Dusche. Erst bin ich ja den Japanern hinterher, die sind alle ins Apothekenmuseum geflüchtet, weil im Cafe schon die Schüler saßen, aber das war mir dann viel zu eng, und ich hab schon geschwitzt vom Hingucken. Ich war sowieso schon klitschnass, und ich hab gucken wollen, ob die Mayonnaiseflecken wohl auch mit rausgegangen sind, aber das hat so geschüttet, man konnte kaum noch was erkennen.

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22. August 2012

"Adrenaline" von Hermann Scherm

Wie sollen wir leben, damit wir glücklich sind und das Maximum aus unserem Leben machen, für uns und für die Menschen, die uns nahestehen und die wir lieben? Dieser Frage geht das Theaterstück Adrenaline anhand der Geschichte des Extremsportlers Dan Osman nach, der als Hero der Extrem-Sport-Gemeinde auf YouTube und im Internet weiterlebt.

Die Dramaturgie eines großen Berliner Theaters meint zu Adrenaline: "...das Stück ist, wenn ich es recht verstehe, eine Hommage an Dan Osman, keine kritische Auseinandersetzung mit ihm. Deshalb ist es für uns nicht interessant ..."

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Leseprobe:
Ein Felsplateau unter hellem Sternenhimmel.

LES OSMAN (der Vater von Dan, streicht über die Klinge einer Katana)
Dieses Schwert ist über 400 Jahre alt. Seine Klinge ist unglaublich scharf. Du kannst eine Feder im Wind damit spalten, mit einem Hieb. Noch heute ist es ein Rätsel, wie es möglich war, diese Klingen zu schmieden.

(er streckt die Katana mit beiden Händen seinem Sohn Dan Osman entgegen)

Es gehört jetzt dir. Du hast dir das Recht verdient, es zu besitzen. Durch deine klare Wahrnehmung des Lebens, durch dein Verständnis, was Leben bedeutet.

OSMAN
Das kann ich nicht annehmen. Du sprichst von Klarheit. Siehst du denn nicht, dass ich voll Ungeduld bin, voll Rastlosigkeit. Niemand ist weiter davon entfernt, klar zu sein, als ich. Ich kann dieses Schwert nicht annehmen.

LES OSMAN
Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe dem Tod viele Male in die Augen gesehen. Viele sind gestorben in meinen Armen. Wenn es vorbei ist, feierst du das Leben, die Tatsache, dass du am Leben bist. Du feierst die Tatsache, dass du eine Familie hast, du feierst die Tatsache, dass du atmen kannst. Für Augenblicke erscheint dir alles süßer, heller und lauter.

OSMAN
Umso größer wird die Angst, alles zu verlieren … die Angst, die dir den Mut nimmt, zu leben … bis du schließlich lebst ohne zu leben. Kann jemand diese Angst besiegen? Kann ich sie besiegen? Je mehr ich es versuche, desto unermesslicher wird sie.

LES OSMAN
Ich weiß. Wenn ich in deine Augen schaue, kann ich diese Angst sehen. Ich weiß, dass sie dich zittern lässt. Aber du wirst sie besiegen.

OSMAN
Aber ist es wichtig, diese Angst zu besiegen? Ich frage mich manchmal, ob dieser Kampf irgendeine Bedeutung hat oder ob ich nur einem Hirngespinst nachrenne, einer Droge, die nichts anderes ist als alle anderen Drogen auch.

LES OSMAN
Du wirst deine Angst besiegen. Dann wird alles klarer sein.

OSMAN
Und wenn ich sterbe? Ich habe große Angst zu sterben, sehr große Angst, eine unermessliche Angst. Sie ist größer als die der meisten Menschen.

LES OSMAN
Ich weiß. Das ist dein Geheimnis. Es wird immer ein Geheimnis sein. (er gibt ihm die Katana, Osman nimmt das Schwert entgegen - die Hexen tauchen auf)

Im Kindle-Shop: Adrenaline

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21. August 2012

'Dämonengeburt / Das Blutkreuz der Templer' von Norman Nekro

Der „Pilotfilm“ zur Froebius!-Serie. Professor Froebius wird nachts auf das Schloss eines mysteriösen Grafen gerufen, dessen Tocher in den Wehen furchtbare Qualen erleidet. Der Medicus leitet erfolgreich die Niederkunft ein - doch als er das Neugeborene in den Händen hält, weigert sich sein Verstand, das Gesehene zu begreifen.

Ein gestohlenes Templerkreuz aus massivem Silber fängt plötzlich zu bluten an: Der im Sterben liegende Dieb beauftragt Professor Froebius, die unheimliche Reliquie an ihren Ursprungsort, eine zerfallene Kapelle in der Toskana, zurückzubrigen. Doch auch die rechtmäßigen Eigentümer erheben im Namen eines uralten Dämons Anspruch darauf ...

Gleich lesen: "Dämonengeburt / Das Blutkreuz der Templer (Froebius. Im Bannkreis des Unheimlichen 1)"

Leseprobe:
Schnarrend setzten sich die Zuggewichte der wurmstichigen Standuhr in Bewegung, worauf ein dünnes Glöckchen die Mitternacht einbimmelte. Mit einem erschreckten Ächzen fuhr Professor Dr. Johann Jakob Fürchtegott Froebius von dem Folianten hoch. „Bin ich doch wieder eingeschlafen!“, murmelte der hagere Endvierziger in dem bordeauxfarbenen Hausmantel halb verwirrt, halb ärgerlich. Blinzelnd blickte er um sich. Die Kerze, einzige Lichtquelle in dem engen Studierzimmer, war schon fast auf den Rand des bronzenen Ständers heruntergebrannt. Ihr unruhiges Flackern spiegelte sich in einem gläsernen Henkelkrug, der einen abgestandenen Rest Braunbier enthielt. Daneben hatte eine umgekippte langstielige Tonpfeife ihre Asche über den verkratzten dunklen Nußbaumschreibtisch verstreut.
„Man ist eben nicht mehr der Jüngste“, tröstete sich Froebius über seinen unbeabsichtigten Ausflug in Morpheus' Arme hinweg. Er hatte den ganzen Abend das neueste Traktat seines Medizinerkollegen und Freundes Sondermeier aus Königsberg studiert, das in einer druckfrischen ledergebundenen Prachtausgabe vor ihm auf dem Tisch lag. Unter dem Titel „Die heilsame Wirkung des Tabakrauchs bei Erkrankungen der Lunge und der Atemwege“ berichtet der in allen deutschen Fürstentümern bekannte und hoch renommierte Spezialist von seinen erfolgreichen Therapien. Das regelmäßige Inhalieren von Pfeifen- oder Zigarrenrauch, so seine These, bringe selbst Schwererkrankten wenn nicht gerade die endgültige Genesung, so aber zumindest doch eine spürbare Linderung ihrer Leiden.
Froebius nahm sich fest vor, die Therapievorschläge seines Freundes in der eigenen Praxis auszuprobieren.
Seit drei Jahren wirkte er als allgemein anerkannter und beliebter Medicus in einer immer noch von, wie er fand, hoffnungslos altmodischen Fachwerkhäusern geprägten Kleinstadt am Main. Zuvor hatte der examinierte Doktor der Medizin als Feldscher im Dienste des preußischen Jägerregimentes Nr. 23 ebenso unruhige wie gefährliche Zeiten durchlebt. Als dann die Preußen gemeinsam mit ihren britischen und niederländischen Alliierten beim Örtchen Waterloo im fernen Belgien dem größenwahnsinnigen Napoleon endgültigen den Garaus gemacht hatten, war für ihn die Zeit des Abschieds vom Militär gekommen.
Weil er im Feldlazarett das Leben Hunderter armer Teufel durch das fachmännische Abtrennen ihrer zerschossenen Gliedmaße gerettet hatte, erhielt der Ex-Feldscher vom preußischen Kriegsministerium nicht nur einen der spartanischen Staatsphilosophie entsprechenden kargen Ehrensold zugesprochen. Ganz besonders stolz war Froebius auf eine von König Friedrich Wilhelm III. persönlich unterzeichnete Urkunde, die ihn zum Professor der medizinischen Wissenschaft adelte. Als dann aber der ersehnte Ruf an den Lehrstuhl einer renommierten Universität ausblieb, kehrte er in seine Heimatstadt zurück, um dort das beschauliche Leben eines ehrbaren Provinzdoktors zu führen.
Mißmutig räumte der glücklose Professor den Schreibtisch auf. Endlich zu heiraten, sinnierte er dabei, wäre vielleicht doch nicht so schlecht. Eine Ehefrau würde den Haushalt perfekt in Ordnung und ihm so eine Menge unnützer Arbeit vom Leibe halten.
Unten im Erdgeschoß hämmerte es plötzlich gegen die Tür. Die Donnerschläge hallten durch das ganze Haus und brachten die Möbel zum Zittern. Selbst die mechanischen Eingeweide der alten Standuhr protestierten mit einem widerwilligen Knirschen gegen die nächtliche Störung.
Froebius fuhr erschreckt zusammen. „Wer um Himmels Willen kann das sein“, japste er. „Um diese Zeit?“. Hastig fuhren  seine Hände durch die prätorianisch kurz geschnittenen Haare, dann machte er sich auf den Weg zur Haustür. Aufgeregt schwangen die Mantelschöße im Rhythmus der Schritte mit. Als es die engen Holzstiegen hinabging, wäre der Professor fast über die verfluchte dritte Stufe mit dem lockeren Trittbrett gestolpert.

"Dämonengeburt / Das Blutkreuz der Templer (Froebius. Im Bannkreis des Unheimlichen 1)" im Kindle-Shop


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15. August 2012

'Der Puzzlemörder von Zons' von Catherine Shepherd

Ein Thriller. Lesermeinung: „Der Autorin Catherine Shepherd gelingt es meisterhaft, die Begegnung zwischen historischer Vergangenheit und moderner Gegenwart zu inszenieren. Ein packender Thriller, von der ersten bis zur letzten Minute!“

Zons 1495: Eine junge Frau wird geschändet und verstümmelt aufgefunden. Offensichtlich war sie Opfer des Rituals eines perversen Mörders geworden.

Eigentlich ist das kleine mittelalterliche Städtchen Zons, welches auch heute noch direkt am Rhein zwischen Düsseldorf und Köln liegt, immer besonders friedlich gewesen. Doch seitdem der Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden dem Städtchen die Zollrechte verliehen hatte, tauchte immer mehr kriminelles Gesindel auf. Bastian Mühlenberg von der Zonser Stadtwache ist geschockt von der Brutalität des Mörders und verfolgt seine Spur – nicht ahnend, dass auch er bereits in den Fokus des Puzzlemörders geraten ist ...

Zons 2012: Die Journalismus-Studentin Emily kann ihr Glück kaum fassen! Sie darf eine ganze Artikelserie über die historischen Zonser Morde schreiben. Doch mit Beginn ihrer Reportage scheint der mittelalterliche Puzzlemörder von Zons wieder zum Leben erweckt. Plötzlich wird eine brutal zugerichtete Frauenleiche in Zons aufgefunden. Kriminalkommissar Oliver Bergmann nimmt die Ermittlungen auf. Erst viel zu spät erkennt er den Zusammenhang zur Vergangenheit. Verzweifelt versucht er die Puzzlestückchen des Mörders zusammenzufügen, doch der Täter ist immer einen Schritt voraus ...

Gleich lesen: Der Puzzlemörder von Zons. Thriller

Leseprobe:
Ihr Kopf fühlte sich schwer an, fast so als hätte sie ein ganzes Fass Wein alleine ausgetrunken, doch sie konnte sich nicht erinnern, auch nur einen einzigen Becher getrunken zu haben. Warme Flüssigkeit lief über ihr Gesicht und über ihren Mund. Als sie ihre Zunge ausstreckte und sich die rauen Lippen ableckte, spürte sie einen metallischen Geschmack in ihrem Mund. Sie wollte die Hände bewegen, doch es ging nicht. Eine Welle der Panik durchfuhr ihren Körper und sie wollte schreien, doch stinkende klobige Hände schoben sich in Sekundenschnelle auf ihren Mund und erstickten jeden Laut im Keim. Wo war sie? Wer war dieser stinkende Kerl? Verwunderung waren die letzten Gedanken, die Elisabeth in ihrem jungen Leben hatte.

...

Dort unterhalb des ersten Wehrturms konnte Bastian eine hängende Gestalt erkennen. Im ersten Augenblick dachte er, es handle sich um einen übergroßen schlaffen Mehlsack, doch dann schob ein plötzlicher Windstoß die Kapuze der Gestalt herunter. Sie hatte keine Haare mehr. Ihr Körper war an nur einem Arm aufgehängt und die Schulter war ausgekugelt. Dadurch pendelte der Körper schlaff im Wind hin und her. Der zweite Arm war nicht zu sehen. Nur die gefesselten Füße lugten unter dem riesigen dunklen Stoffumhang, in den sie eingehüllt war, hervor. Die Stadtwache hatte bereits mehrere Fackeln aufgestellt, doch es war trotz des hellen Vollmondes sehr dunkel.

„Nehmt sie doch von der Kette herunter!“, rief Bastian der Stadtwache zu.

„Wernhart, lauf du hinüber zum Arzt. Sag ihm, dass wir Elisabeth gleich zu ihm bringen. Ich möchte wissen, was mit ihr passiert ist.“

Er prägte sich den Tatort genau ein und zeichnete eine kleine Skizze vom Opfer und der Kette, an der sie hing, in sein Notizbuch. Es war seine erste Seite. Wieso musste so ein Unglück eigentlich in den ersten drei Monaten seiner Amtszeit geschehen? Sein Job war es doch, die Stadt sicher zu machen und genau solche scheußlichen Taten von vornherein zu verhindern.

Die arme Elisabeth lag mittlerweile auf dem Karren. Bastian trat näher an sie heran. Genauer konnte er sie sicherlich erst bei Tageslicht untersuchen. Trotzdem leuchtete er ihren Körper mit einer Fackel ab. Ihre Hände und Füße waren schmutzig. Ihre Fingernägel waren schwarz vor Dreck. Die Haare waren ihr komplett vom Schädel geschoren und die Kopfhaut wies grässliche Verletzungen auf. Fast sah es so aus, als hätte jemand mit einem Messer ein blutiges Muster in ihre Kopfhaut geritzt.

Im Kindle-Shop: Der Puzzlemörder von Zons. Thriller

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14. August 2012

'Connors Licht - Begegnung der fünften Art' von Ava Felsenstein

Ein Science Fiction-Roman: Connor Lewis ist Einzelgänger. Vor Jahren schon hat er der hektischen Welt den Rücken gekehrt. Seitdem umgibt er sich mit einem Kokon aus alternativen Weltanschauungen und technischen Verrücktheiten. Eines Tages beschließt er, ein folgenreiches Experiment zu wagen. Eines, welches selbst er, der Phantast, der Weltfremde, bislang als höchst unrealistisch und undurchführbar abgetan hat.

Doch hier in der Einöde beginnt er, unbeobachtet von der restlichen Welt, seinen Plan zu verwirklichen: mittels simpler, irdischer Technik Kontakt zu den Außerirdischen aufzunehmen ...

Gleich lesen: Connors Licht - Begegnung der fünften Art

Leseprobe:
Der sanft und unregelmäßig wabernde Lichtkonus, der aus seiner Käfer-Perspektive um einiges schwächer wirkt, als Connor ihn von der fernen Hügelkette aus sah, zeigt stoisch in den sommerlichen Nachthimmel. Die Sendezeit ist zur Hälfte abgelaufen, als etwas geschieht, das er sich in der ersten Sekunde noch fast reflexartig und in üblich logischer Manier eines technisch versierten Fachmannes zu erklären versucht - die Farbe des Lichtfingers verändert sich beinahe blitzartig. Aus dem gewohnten Weiß mit zartem Blauschlag wird ein Strahlen mit zart grünlichem Ton - doch jäh wird er in diesem viel zu kurzen Gedankengang unterbrochen.

In seinem Geist zuckt es nur einmal auf -

SIE SIND DA!

Keine ihm bekannte Macht der Welt wäre in der Lage, die Wellenlänge des Lichts, ausgesandt von einem hocherhitzten, ionisierten Gas, derart aus der Ferne zu beeinflussen. Dafür gäbe es nur wenige Erklärungen. Entweder die elementaren Eigenschaften des Gases hätten sich urplötzlich geändert, seine Psyche litte unter der Anwesenheit eines außergewöhnlichen Umstandes oder das Licht selbst erführe, wenn auch vielleicht nur in einem räumlich sehr begrenzten Umfang, eine minimale Rotverschiebung. Änderte sich um ihn herum gar die Zeit, der Raum? Eher scheinen doch wohl beide anderen Annahmen der Realität und Wahrscheinlichkeit näher zu sein?! - Weiter kommen Connors Gedanken nicht. Aus den Augenwinkeln nimmt er eine Bewegung wahr. Sehr schnell, lautlos. Er richtet seinen Blick dahin, wo er die Ursache der Erscheinung vermutet - und stutzt.

Die Sterne sind verschwunden!

Das gesamte, schimmernde Dunkelblau der Nacht ist einem tiefen Schwarz gewichen. Nur allmählich bemerkt er, dass dies nur für einen begrenzten - wenn auch gewaltigen - Ausschnitt des Firmaments zutrifft. Ein Stück rechts davon zeichnet sich, eine Handbreit über dem Horizont aus Hügelkette und Baumwipfeln, eine akkurat gezogene Linie ab. Diese läuft so weit um, dass er sie aus seiner Position und durch seine schmalen Sichtschlitze nicht vollends verfolgen kann. Eines aber ist ihm schlagartig klar; die Sterne haben ihren Platz nicht verlassen, sie werden verdeckt. Und dieses Schwarz über ihm; ein unvorstellbar gewaltiges Objekt! Keine zittrige Lichtkugel, wie er sie auf unzähligen Aufnahmen schon gesehen hat. Nein, hier befindet sich ein gigantisches Ding im Luftraum. Eine enorme, dunkle Erscheinung; keine Spur von blinkenden Lichtern, keine knallige Korona wie in all den billigen, computergenerierten Filmchen.

Ein unglaublich eindrucksvoller, offensichtlich schwebender Gegenstand, der wenigstens die Größe einer mittleren Ortschaft haben mochte, bestimmt die Szene. Nur Teile seiner Fläche vermag Connor zu sehen, aber diese erstrecken sich bis weit ins Land hinein, fern seiner Äcker. Und, wie er es schon in so vielen Zeugenaussagen gelesen hat, es ist wahr. Kein einziges Geräusch ist zu vernehmen! Was mochte das wohl für eine Kraft sein, die dieses monströse Etwas in der Luft hält und dies alles ohne jegliches hörbare Ereignis? Noch erstaunlicher, müsste er nicht irgendetwas von dieser Kraft spüren? Erzeugt ein derartiger 'Auftrieb' nicht auch eine entsprechende Kraft, die entgegengesetzt gerichtet ist? Müsste er hier unten nicht am Boden kleben, gar zerquetscht werden? Nein, diese Physik scheint völlig entfesselt zu sein, sich nicht an bekannte Gesetze zu halten. Wenn, dann wohl nur an jene, die sich der menschlichen Neugier bislang noch entziehen konnten.

‚Wie hat sich das Ding... hier bloß so schnell anschleichen können? Ich hab doch nicht das Geringste gehört...?!‘, kriecht es wie in Zeitlupe durch seine Gedanken.

Seit sich das Licht der Emittoren überraschend eine Nuance in der Farbe geändert hat, sind nur wenige Sekunden vergangen. Inzwischen fluten reflexartig Substanzen durch Connors Blutkreislauf, welche Geist und Körper den ungeheuerlichen Umständen anzupassen versuchen. Wohl deshalb machen - neben den Gedankenblitzen in seinem Kopf - nun ganz andere, sehr irdische Reaktionen auf sich aufmerksam. Beinahe schlagartig wird ihm übel. Er muss sich zwar nicht übergeben, spürt aber eine gewaltige Hand, die seine Innereien umkrallt - er hat fürchterliche Angst! Für nichts in seinem Leben hatte er je eine derartig brachiale, namenlose Empfindung entwickelt, wie für das, was dort am Himmel steht. Es scheint die Passivität selbst zu sein, dennoch hält sich Connor beide Hände mit aller Kraft vor den Mund. Seine Furcht, er könne sich nicht beherrschen, losschreien, womöglich jemanden auf seinen verborgenen, schützenden Standort aufmerksam machen, lässt jede Muskelfaser beben. Nie hätte er damit gerechnet, welche Wirkung solch ein Ereignis in ihm auslösen würde. Nichts von Willkommen auf der Erde! oder Peace, Brüder! - es ist einfach nur erschreckend!

Er wird sich mit einem Male der Dimension bewusst, die sein 'gemütliches, kleines Experiment' hat - er könnte draufgehen. Hier, halb im Boden versteckt! Niemand würde ihn in den nächsten Wochen finden. Selbst Will klopft bei ihm nur sporadisch per Funk an. Was, wenn SIE ihn fänden, ihn mit sich fortnähmen? Bislang war dieser Gedanke immer mit Abenteuerlust verbunden, mit Forschergeist; ‚Heh, Jungs, beamt mich hoch, besser als hier wird's wohl allemal sein. Bin bereit, klar doch.‘ - Nichts von all dem ist mehr übrig! Kein Gedanke an Ausflüge an Bord überlichtschneller, außerirdischer Raumschiffe. Nun heißt es einfach nur still halten. Warten, bis es vorüber ist und dann, wenn Körper und Geist noch dazu in der Lage sind, zurück in die Hütte. Sich verkriechen wie ein Wurm. Einfach nur Abstand. Jene Macht, die dieses Ding am Himmel repräsentiert, ist für ihn einfach unerträglich. Physisch schmerzhaft gar in seiner eindeutigen Überlegenheit! Dieser Koloss KANN einfach nichts sein, was auf irdischem Boden geschaffen wurde. Auch keine postulierte Zeitmaschine, keine Technologie, um zwischen Dimensionen zu reisen. Wozu müsste solch eine Vorrichtung DIESE Größe haben? Das, was er hier sieht, was beinahe den Himmel bedeckt, mag eher ein gigantisches Lager, Wohnstätte, ein Industriekomplex, in jedem Fall aber ein Raumschiff sein. Es würde wohl nicht nur einem Zweck dienen. Die alleinige Demonstration, dass sich etwas so Gewaltiges - lautlos - zwischen Himmel und Erde hält, beweist doch schon überdeutlich, dass hier eine andere Größenordnung an Verstand und Effizienz am Werk sein muss.

Connor zwingt sich entgegen aller Angst, die ihn beinahe lähmt und gegen das Unwohlsein, welches sich noch mit aller Macht durch seinen Magen frisst, weiter zu schauen, was über ihm geschieht. Nur mit Mühe kann er feststellen, dass sich das Objekt nicht bewegt, sich möglicherweise seit seinem Eintreffen nie bewegt hat. Es kam anscheinend sehr zielgerichtet und war in der Zeit eines Wimpernschlages da, wo es nun steht.

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Mehr über den Autor Ava Felsenstein und seine Veröffentlichungen auf seiner Website.


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13. August 2012

'Waldzucht - Frankfurt am Main' von Hagen Wolfstetter

Roman über eine spektakulären Kriminalfall in Frankfurt am Main um einen Serienmörder. Maximilian Nasar ermittelt mit seiner Kollegin Yvonne in seinem zweiten Fall. Aus einem Vermissten wird schon bald eine Serie von Morden. Die Toten haben vor allem eines gemeinsam: Sie wurden in wilden Gräbern sorgfältig beerdigt. Und noch schlimmer ist, all die Toten sind Kinder. Ist ein pädophiler Mörder in der Main-Metropole unterwegs? Ein packend spannendes Lesevergnügen.

Gleich lesen: Waldzucht - Frankfurt am Main

Leseprobe:
Vollmond, das Mondlicht prägt eine surreale Landschaft.
Lichtkegel treffen überall auf die Wasseroberfläche. Ein Motor heult.
Da: Ein korpulenter Mann fährt mit seinem Wagen direkt in den breiten Fluss.
Ein schöner alter Mercedes, mit einem glänzenden silbernen Stern auf der Motorhaube.
„Flatsch“, macht es, als der Wagen ins Wasser fällt. Kurz fährt er urplötzlich auf der Flussoberfläche!
Sekunden schwimmt der Wagen auf dem Wasser.
Angeschnallt ist er nicht, der dicke Mann. Seine weiten Augen: angsterfüllt!
Er versucht verzweifelt die Türen zu öffnen. Immer und immer wieder. Doch der Druck des Wassers verhinderte es unumkehrbar. Gerade eben noch haben die Scheinwerfer Licht abgestrahlt, doch jetzt Dunkelheit. Absolute Dunkelheit. Lautes Plätschern wie von Hunderten Spülkästen. Der Mann bekommt nasse Füße, sie fühlen sich rasch kalt an. Bald sind die Hosenbeine nass, bald alles an seinem Körper.
Das Auto kippt urplötzlich nach vorne. Er weiß nicht mehr, wo oben und unten ist. Überall nur Dunkelheit.
Kaltes Wasser! Er will atmen. Er kann es nicht mehr. Sein Kehlkopf ist verkrampft.
Eine letzte Panik überfällt ihn.

Maximilian Nasar schreckt hoch. Schweißgebadet will er sich in einem fremden Bett orientieren. Sein Pulsschlag ungebremst. Er tastet nach einem Lichtschalter! „Klack“.
Sein Puls wird rasch ruhiger, er liegt wohl behütet in einem angenehmen Hotelzimmer.
Mitten in Wien.
Nur ein Traum.
Max schaut benommen auf die Uhr: Es ist 03:05 Uhr mitten in dieser Winternacht.
Er stolpert aus dem Bett und bewegt sich unsicher in Richtung des Sideboards zur Minibar und
mit einem leisen Schmatzen öffnet sich die kleine Türe. Ein grelles Licht umrahmt darin die verschiedensten Getränke: Bier, Mineralwasser, Wein und Fruchtsäfte lachen ihn an.
Max greift spontan zu einer kleinen Flasche Orangensaft. „Klick“, öffnet er sie und trinkt durstig einige Schlücke. Unten steht noch fingerbreit das Fruchtfleisch, an Schütteln dachte Max zu dieser Stunde nicht.
Heute ist mein Geburtstag, kommt es ihm da in den Sinn.
Er wackelt spontan weiter Richtung Tür, und fühlt sich dabei leicht benommen. Irgendwo in diesem verdammten Koffer hatte er doch ein großes Kuvert. Wo ist es nur?
Er räumt einiges aus und wieder ein. Er öffnet sämtliche Fächer, das eine und das andere Fach hinter einem Reisverschluss. Da, endlich!

„Erst öffnen, wenn du eine ruhige Minute hast und alleine bist! Und erst an deinem Geburtstag“, stand mit einer eleganten, schönen großen Handschrift darauf. Die Handschrift seiner himmlisch begehrenswerten Frau, Anna.
Bestimmt irgendein Gutschein, denkt sich Max und öffnet es vorsichtig.

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Mehr Informationen über den Autor Hagen Wolfstetter und seine Veröffentlichungen auf seiner Website.

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8. August 2012

'Für ein paar Drachen mehr' von Thorsten R. Zähler

Ein parodistischer Fantasy-Roman: Das Leben eines fahrenden Ritters ist auch nicht mehr das, was es laut Ritterromantik einmal war. Diese einschneidende Erfahrung muss Travaine de Vasceron, Ritter des Königs, zu seiner Überraschung machen, als er sich auf der Jagd nach seinem Erzfeind unversehens im Bund mit einem nobel gesinnten Drachen, einer resoluten Edeldame in Beinkleidern und einem sprechenden magischen Schwert mit pazifistischer Gesinnung wiederfindet.

Vervollständigt durch Travaines feigen, aber treuen Reitknecht Pipaunot, begibt sich das ungleiche Quintett auf eine turbulente Reise, in deren Verlauf mürrische Riesen, randalierende Kobolde, blutrünstige Einhörner und heruntergekommene Zauberwälder nur einen Teil der Hindernisse bilden, die auf dem Weg zum Showdown auf der sturmumtosten Festung des Erzschurken Sansmereci auf unsere wackeren Helden lauern ...

Gleich lesen: Für ein paar Drachen mehr

Leseprobe:
 „Drache!“, brüllte de Vasceron mit seiner allerbesten Schlachtenstimme, „ich werde nicht eher ruhen, als bis du deine teuflische Fratze zeigst und dich deiner Strafe stellst! Hörst du mich, Drache? Bist du da drin, Wurm des Satans?“

„Allerdings!“, grollte eine donnernde Stimme zur Antwort, eine Stimme wie der Sturz eines Berges, so alt wie die Zeit und so tief wie die Wurzeln der Erde. „Ich bin hier. So, jetzt weißt du’s, und nun verschwinde und lass mich in Ruhe!“

Lass mich in Ruhe? Was für eine Antwort sollte das denn sein? Travaine brauchte einen Augenblick, um seine Fassung wiederzugewinnen, aber dann gelang ihm eine ganz gute Mischung aus Entrüstung und Verachtung. „Ha!“, rief er. „Ich kann deine Furcht riechen, Untier, aber wisse, dass weder deine Feigheit noch deine Arglist dir helfen werden, deinem gerechten Schicksal zu entgehen. Was du auch tust, du bist verloren.“ Er holte Luft, um zu einer neuen Herausforderung anzusetzen, aber die Stimme des Drachen unterbrach ihn.

„Eben“, grollte sie.

De Vasceron stutzte. „Eben?“, echote er. „Eben was?“

„Eben weil ich verloren bin, was ich auch tue, kann ich genauso gut hier drin bleiben“, erklärte der Drache gereizt. „Hörst du dir nie selbst zu, wenn du redest, Georg?“

Travaine schüttelte den Kopf. „Ich falle auf deine honigsüße Wortlist nicht herein, Wurm der Hölle. Ich bin nicht gekommen, um Worte mit dir zu wechseln, sondern um mit dir zu kämpfen – also komm heraus und stelle dich endlich! Und mein Name ist Travaine de Vasceron de Valiancoeur, nicht Georg“, fügte er etwas leiser hinzu.

„Für mich seht ihr alle gleich aus“, entgegnete die Stimme des Drachen, „ob ihr euch nun Georg nennt oder Travaine oder sonst wie – Radaubrüder in Eisen, alle miteinander. Und ich werde nicht mit dir kämpfen, Georg von Travaine, und damit basta. Lebwohl!“

„Ich heiße nicht Georg!“, schrie de Vasceron wütend. Dann fasste er sich wieder und atmete tief durch. Ein wahrer Ritter verlor nicht die Beherrschung im Angesicht des Feindes. Freilich haperte es derzeit noch ein wenig an Angesicht, aber dennoch ...

„Und ich heiße nicht Drache“, kam es jetzt leicht beleidigt aus der Höhle.

Im Kindle-Shop: Für ein paar Drachen mehr

Aktuelle Infos über den Autoren Thorsten R. Zähler und seine Veröffentlichung gibt es über Twitter: @RZaehler.


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7. August 2012

'Die dunkle Seite der Insel' von Numi Teusch

Ein Krimi um Wissenschaftskorruption, Immobilienbetrug, Polizei-Wirrwarr, Ethnotattoos, Schlagerhöllen, Guanchen und die ewige Frage nach der Liebe. Ein spannender, mystischer und abgründiger Roman.

Die Exkursion zu Ausgrabungen auf Teneriffa läuft für Evelyn nicht gut. Die angehende Archäologin hat Ärger mit ihren Kollegen. Auch für Ben de las Casas läuft nicht alles rund: Der Kommissar soll eine neue Einheit der Policía Canaria aufbauen und muss sich durch ein Dickicht aus Korruption und Kompetenzgerangel kämpfen. Und für Anita, die ihren Lebensabend auf der Kanareninsel absitzt, ist es sowieso noch nie gut gelaufen. Doch es kommt noch schlimmer. Evelyn findet ihre Discobekanntschaft tot im Höhlengrab. Und sie verliebt sich ausgerechnet in den spanischen Kommissar, der in dem Fall ermittelt. Ben hat Vermutungen aber keine Beweise. Gibt es ihn wirklich, den Fluch der Guanchen, der geheimnisumwitterten Ureinwohner der kanarischen Inseln? Evelyns Weltbild gerät ins Wanken. Schlecht, wenn man so nah am Abgrund steht ...

Gleich lesen: Die dunkle Seite der Insel (Kriminalroman)

Leseprobe:
Evelyn ... wach auf! ... Hier stimmt was nicht!! Gefahr!!! ... Irgendwas zerrte an der imaginären Decke, die mich vor dem Wachwerden beschützte und an die ich mich im Traum ganz fest klammerte. Als ich endlich ein Auge aufschlug, sah ich, wie meine Sitznachbarin Nicky gerade meine Tasche durchwühlte. Blitzartig war ich hellwach und riss ihr die Tasche aus der Hand. Sie bekam einen gewaltigen Schreck:
„Die lag unten, war alles rausgefallen“, sie klang nervös, oder bildete ich mir das nur ein? Ich musste eingeschlafen sein. Kein Wunder. Wir hatten schon um 6.00 Uhr auf dem verdammten Flughafen antanzen müssen, um 6.00! Zwei Stunden vor Abflug. Ich checkte den Tascheninhalt und murmelte:
„Komisch, ich bin mir eigentlich sicher, dass ich den Reißverschluss zugezogen hatte.“ Alles da. Hatte ich die Tasche wirklich zugemacht, bevor ich weggedämmert war? Ach, egal. Ich nickte Nicky freundlich zu:
„Danke fürs Aufheben. Ich bin ein bisschen durch den Wind. Viel Aufregung, wenig Schlaf. Sorry.“
„Was war denn so aufregend?“
„Ach, nicht so wichtig“, ich hatte echt keine Lust, einer quasi Unbekannten zu schildern, was zuletzt alles schief gelaufen war. Auch auf die Gefahr hin abweisend oder arrogant rüberzukommen. Nicky schnappte sichtlich ein und wandte sich Judith zu, die den Fensterplatz ergattert hatte.

Das war jetzt dumm gewesen von mir. Seit dem Kennenlern- oder besser Vorbereitungsgespräch, denn die anderen kannten sich ja alle schon, hatte ich das Gefühl bei der ganzen Gruppe sympathiemäßig auf Granit zu beißen. Ich könnte also eine Verbündete gut gebrauchen. Ich schaute mich um, die anderen waren so ungefähr in meinem Alter, schätzte ich. Mitte, Ende zwanzig. Inklusive Professor (der war natürlich nicht Ende zwanzig, eher Ende vierzig) und meiner Wenigkeit waren wir acht people. Ich sollte eigentlich dankbar sein, dass ich mich – als Germanistin – so kurzfristig diesem auch wiederum sehr kurzfristig anberaumten Ausgrabungsprojekt hatte anschließen dürfen. War ich auch, klar, eine gute Entscheidung, das würde mich auf andere Gedanken bringen, raus aus dem Mief und den trüben Einsichten, die mich plagten, seit ... aber der reinste Ponyhof würde das hier wohl nicht werden.

Mein Papa hatte ein paar seiner Beziehungen spielen lassen, vielleicht kannte er Moosleitner aus Troja oder er kannte jemanden der ihn kannte. Jedenfalls hatte er eingesehen, dass ich Ablenkung brauchte und ich konnte ihm glaubhaft versichern, dass ich mich für das Thema „Guanchen“ wirklich schon seit einiger Zeit interessierte. Ich war im Rahmen meiner Beschäftigung mit den alten Megalithkulturen darauf gestoßen und als ich dann an der Uni über zig Ecken von der Exkursion gehört hatte, wollte ich nur noch eins: Mit auf diese Ausgrabung. Und das wollte ich immer noch, auch wenn sich gerade der Eindruck verfestigte, die Studiengruppe wäre viel lieber unter sich geblieben. Ich war fachfremd und nur durch Vitamin B reingekommen, kein Wunder, dass die mich nicht mochten.

„Guck mal da unten“, Judith stupste Nicky an. Von meinem Gangplatz aus hätte ich normalerweise nicht sehen können, was sie meinte, aber der Kapitän brachte das Luftschiff in diesem Moment in Schräglage, um Richtung Atlantik abzubiegen. Unter uns glitzerte die Meerenge von Gibraltar.
„Das sind die Säulen des Herakles“, Nicky wusste immer auf Alles eine Antwort, gerne auch wenn niemand gefragt hatte. Herakles, Halbgott der griechischen Sage, von den Römern später Herkules genannt, ordnete ich die Info in meinem Kopf ein.
„Auf der spanischen Seite der Felsen von Gibraltar und auf der marokkanischen der Schwesterfelsen Dschebel Musa, der Sage nach hat Herakles die hier aufgestellt, um allen zu zeigen, wie weit im Westen, also am Ende der Welt, er schon gewesen war.“
„Eitler Fatzke“, Judith zog eine Schnute. Nicky hob die Arme zu einer Was-kann-ich-dafür-Geste. Jemand stieß mir seine Knie in den Rücken: Karl, der ziemlich groß war und trotzdem von allen nur Karlchen genannt wurde, hatte sich auf dem Sitz hinter mir zusammen gefaltet und erklärte:
„Judith ist unsere Hippolyte“, womit er vermutlich Ähnlichkeiten mit der von Herakles besiegten Amazonenkönigin andeuten wollte, was ich gar nicht so uncharmant fand. Trotzdem schnauzte Judith sofort zurück:
„Lass mich bloß in Ruhe, du Westentaschenherkules!“, dann stülpte sie sich ihre Kopfhörer wieder auf die pechrabenschwarzgefärbten Haare und schaute weiter aus dem Fenster. Von der anderen Gangseite her meldete sich dafür Bert zu Wort, ein aufgeweckter Typ mit modernem Vollbart und braunen Locken:
„Du, mein Lieber, erinnerst mich nicht so sehr an Herakles, als vielmehr an Höllenhund Cerberus, den Türsteher des Totenreichs, den Herakles aus der Unterwelt herauflocken sollte!“

Im Kindle-Shop: Die dunkle Seite der Insel (Kriminalroman)

Mehr über die Autorin Numi Teusch auf ihrer Website.

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6. August 2012

'Die dritte Prinzessin' von J.R. Kron

Eine Kriminalgeschichte in einem mittelalterlichen Setting. Voller Spannung sieht Garvin den Aufnahmeritualen des Heerhaufens entgegen, denn in dieser besonderen Nacht soll er zum Mann werden. Doch stattdessen lässt sein Hauptmann ihn zu sich rufen. Als er unerwartet den Auftrag bekommt, die Prinzessin zu beschützen, weiß er noch nicht, dass er zum Spielball einer tödlichen Intrige wird.

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Leseprobe:
Behutsam streifte sich Libold das Kleid über. Dabei verzog er angewidert das Gesicht. Nicht dass an dem Kleid etwas auszusetzen gewesen wäre. Im Gegenteil, es war ein sehr schönes Kleid: weiß mit kleinen blauen Blumen darauf und Rüschen an den Ärmeln. Es hatte ihn und seine Kameraden eine Menge Geld gekostet. Der Anlass für seinen Gesichtsausdruck war, dass er ein Kleid anzog, das er lieber einem hübschen Mädchen ausgezogen hätte.
Neben der reinen Überwindung war das nächste Hindernis beim Ankleiden seine Statur. Das Kleid war offensichtlich für eine viel zierlichere Person gedacht. Gut, dann sollte es eben hinten offenbleiben. Es würde ja sowieso nur von vorne zu sehen sein. Ein Grinsen stahl sich in Libolds schmalwangiges Gesicht. Und je mehr er an die bald kommenden Ereignisse dachte, desto breiter wurde es. Bald war es so weit; das würde ein Spaß werden. Mit einem leichten Kribbeln durchströmte ihn die Vorfreude. Über diesen Streich würde der Heerhaufen noch monatelang reden und lachen. Hoffentlich nahm ihm Garvin das nicht allzu übel. Er mochte den Jungen. Das war auch der Grund, warum er sich dazu bereit erklärt hatte, in Frauenkleider zu schlüpfen. So konnte er Garvins Gesichtsausdruck im Augenblick der Erkenntnis aus erster Hand genießen.
Aber es gab noch einen Grund, warum er diese Rolle in dem Scherz übernahm: Mit seiner schlanken Figur und den langen blonden Haaren war er der Einzige im Heerhaufen, der im Dunklen auf den ersten Blick als Frau durchgehen konnte.
Rasch legte er noch den himmelblauen Umhang um und zog die Kapuze tief ins Gesicht. Wenn er sich im Schatten halten würde, hätte er die Chance, die Maskerade so lange aufrechtzuerhalten, bis er Garvin einen bärtigen Kuss gegeben hatte.
Er räusperte sich.
»Oh helft mir, ich bin ja so verzweifelt«, flötetet er mit seiner höchsten Stimme. »Ihr seid mein Held!«
Dann brach er in schallendes Lachen aus.

***

»Es liegt was in der Luft, das sag ich dir.« Der Greis presste seinen Hintern gegen die raue Steinmauer und kratze sich daran. In sein Gesicht trat ein zufriedener Ausdruck. »Hör auf meine Worte«, fuhr er fort, »ich kann das spüren. Das alles hat nichts Gutes zu bedeuten.«
»Was?«, antwortete der andere Mann, der dem Ersten an Alter kaum nachstand. Er fingerte einen Käfer aus seinem verfilzten Bart und schnickte ihn auf den Boden. »Denkst du, weil dir die Hämorrhoiden jucken, bricht das Königreich zusammen? Du bist ein Narr, Gastar. Warst du schon immer.«
»Ha, ein Narr bin ich also?« Er zog sich die Beinlinge hoch, die bei seiner Kratzaktion verrutscht waren. »Und was, mein junger Freund, denkst du, haben all die Gerüchte zu bedeuten? Wo Rauch ist, da ist auch Feuer, das sag ich dir.«
Der Andere warf einem Passanten, einem wohlgenährten Kaufmann, einen finsteren Blick zu, den er auch nicht aufhellte, als dieser ihm eine Münze in die Schale warf. Er fingerte das Geldstück heraus, biss darauf und ließ es unter den Lumpen verschwinden, die an seinem dürren Körper klebten.
»Alles nur Geschwätz«, sagte er und spuckte auf das Pflaster neben seinem Sitzplatz. »Wenn die Waschweiber nichts anderes zu tun haben, dann schwätzen sie eben.«
»Das ist kein Geschwätz. Wenn so viele Leute dasselbe sagen, dann ist da was dran. Ich hab es selbst von Müllers Leo gehört. Und der hat es von einem Freund bei der Burgwache. Ich sage dir, die Prinzessin ist nicht ganz bei Sinnen. Sie ist verrückt und krank vor Gier nach Macht.«
»Der Leo, ja? Der hat ja noch nicht mal genug Verstand, um sich selbst die Schuhe zu binden. Wenn der einen von der Wache kennt, dann nur, weil der ihn betrunken aus der Taverne geschleift hat. Pah, die Prinzessin ist schon ganz in Ordnung. Hat es ja auch nicht leicht gehabt, das arme Ding, seit unser alter König und seine Frau tot sind. Ich bin selbst bei meinem Oheim aufgewachsen, und schau, was es mir gebracht hat.«
»Und was denkst du, warum der Heerhaufen in der Stadt ist? Hauptmann Menos war ein guter Freund des Königs und nun unterstützt er eben dessen Tochter. Und die will auf den Thron, das sag ich dir. Es wird Blut in den Straßen von Wieseleck fließen, merk dir meine Worte.«

Im Kindle-Shop: Die dritte Prinzessin

Mehr Informationen über den Autor J.R. Kron und seine Veröffentlichungen gibt es auf der Autoren-Website.

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2. August 2012

'Codewort Rothenburg' von Béla Bolten

Ein zeithistorischer Kriminalroman: Berlin, Frühjahr 1941. Ein mysteriöser S-Bahn-Mörder hält die Stadt in Atem. Als eine weitere Frauenleiche gefunden wird, führen die Spuren Kriminalkommissar Axel Daut aber in eine andere Richtung. Das Opfer arbeitete als Prostituierte in einem noblen Bordell. Warum will offiziell niemand etwas von diesem „Salon Kitty“ wissen? Trotz Anweisung von höchster Stelle, den Fall zu den Akten zu legen, ermittelt Daut weiter und betritt eine geheimnisvolle Welt aus Spionage und rauschhafter Begierde, der auch er sich nicht entziehen kann. Währenddessen schließt sich Dauts Ehefrau Luise ohne sein Wissen einer kommunistischen Widerstandsgruppe an.

Als deutsche Soldaten in Russland einmarschieren und Bomber Nacht für Nacht Tod und Zerstörung auch nach Berlin bringen, kommt es zu einem dramatischen Finale, an dessen Ende nichts mehr ist, wie es war.

Gleich lesen: Codewort Rothenburg (Axel Dauts Fälle 1)

Leseprobe:
Er hatte es sich schlimmer vorgestellt. Unangenehmer. Er sollte sich entspannen, dann könnte er es sogar genießen. Die Kameraden hatten recht, Inge war hübsch. Nicht schön, aber reizvoll. Weniger ihr Gesicht, in dem die Augen etwas zu eng beieinanderstanden und die Wangenknochen zu deutlich hervortraten. Sähe man nur ihren Kopf, könnte man sie für dürr halten. Er sah an ihrem Körper herunter. Sie war alles andere als das. Der Seidenkimono war aufgesprungen, und so hatte er einen freien Blick auf ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Beine. Ein seidiges Etwas, eher ein Nichts als ein Höschen, verbarg die Scham zwischen ihren runden Schen­keln. Sie stützte sich auf den linken Unterarm, trank einen Schluck Champagner und sah ihn herausfordernd an.
Na, Soldat! Genug gesehen?«
Er fühlte sich ertappt. Das Blut schoss ihm ins Gesicht.
»Du bist ja vielleicht ein Held!«
Sie prustete los, und einige Spritzer Sekt trafen seine Nase.
»Wirst ja rot wie ein kleiner Junge, wenn du nur ein paar Tittchen siehst. Hoffentlich wirst du mir beim Rest nicht ohn­mächtig!«
Wieder lachte sie lauthals.
»Nimm die Inge«, hatten seine Kameraden gesagt. »Die ist nicht nur hübsch, die hat auch richtig was drauf. Sachen macht die ...«
Mit seiner linken Hand umfasste er ihre rechte Brust. Inge drängte ihren Oberkörper gegen ihn.
»Na endlich. Ich dachte schon, du wolltest nie anfangen.«
Sie nestelte an seiner Gürtelschnalle und zog mit einem Ruck die Hose herunter. Als sie in seine Unterhose greifen wollte, schlug er ihre Hand weg. Sie riss die Augen auf.
»Aua, du tust mir weh.«
Er hatte zu fest zugepackt. Es war ein Reflex. Aus seinem Unterbewusstsein. Seit Jahrzehnten antrainiert.
Er lockerte den Griff.
»Tut mir leid. Aber ich kann nur ...«
»Ah, der Herr möchte bestimmen, wo’s lang geht. Nur zu!«
Sie lachte, hob den Hintern an und zog mit einem Ruck ihr Höschen auf die Knöchel.
»Den Rest kannst du ja wohl selber!«
Wieder gluckste sie, und in diesem Moment wusste er, dass er dieses Lachen schon einmal gehört hatte. Inge spreiz­te die Schenkel, und der Anblick, der sich ihm bot, lenkte ihn augenblicklich ab. Noch nie hatte er eine Frau gesehen, die an dieser Stelle rasiert war. Das Verlangen sprang ihn an wie ein Tiger sein Opfer. Er wollte diese Frau, die sich ihm so schamlos darbot.
»Dreh dich um«, sagte er in einem barschen Befehlston.
Sie schien es als Spiel aufzufassen.
»Jawohl, Herr Leutnant! Wie der Herr Leutnant befehlen!«
Lasziv und provozierend langsam drehte sie sich auf die Seite. Er fasste sie um das Becken, hob sie hoch und brachte sie mit einem Schwung in eine kniende Position. Sie stöhnte auf, es klang nicht schmerzhaft. Mit der Hand fuhr sie sich zwischen die Schenkel, und er spürte stechend, wie groß sei­ne Lust war. Die Hose hatte sich an seinen Beinen verhed­dert, und er brauchte einige Zeit, sie abzustreifen. Als er sei­ne Unterhose nach unten zog, drehte sie den Kopf.
»Nun mach schon, oder willst du ...«
Ihre Augen weiteten sich, und die Backen fielen in sich zu­sammen.
»Was ist das denn?«
Sie kreischte mehr als sie sprach und beendete den Satz mit einem hohen, fast quietschenden Kiekser. Sie blickte ihn direkt an. Wieder lachte sie schallend und brüllte los, wobei ihre Stimme fast eine Oktave tiefer zu sein schien als zuvor:
»Das kann doch gar nicht wahr sein. Wann habe ich denn so was das letzte Mal gesehen? Muss schon lange her sein! Das glaubt mir kein Mensch.«
In diesem Moment erinnerte er sich an alles. Er hatte einen Fehler gemacht. Einen folgenschweren Fehler.
Er griff in ihr dichtes, schwarzes Haar und drehte mit ei­nem kräftigen Ruck ihren Kopf nach vorne. Sie schrie auf. Diesmal vor Schmerz. Er verschloss ihren Mund mit seiner Hand. Mit Verwunderung spürte er, dass seine Lust nicht nachgelassen hatte.
»Sei still und tu deine Arbeit«, zischte er.
Dann drängte er sich an sie. Er wusste, dass er die Sache zu Ende bringen musste.

Im Kindle-Shop: Codewort Rothenburg (Axel Dauts Fälle 1)

Mehr über den Autor Béla Bolten gibt es im Internet unter belabolten.wordpress.com.

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