19. Dezember 2011

'Nölle - der Glücksengel' von Tine Sprandel

Weihnachtsgeschichte über einen unerfahrenen Engel, der Gutes tun möchte und zunächst für einen Schmetterling gehalten wird.

Der kleine Engel Nölle wird in der Weihnachtszeit geboren und will sofort auf der Erde Gutes tun.

Er begegnet dem missmutige Schmetterlingssammler Xavier, der den Engel am liebsten für seine Sammlung konservieren will. Nölle wehrt sich nach Kräften und erhält Hilfe von einer Blume.

Ob es ihm gelingt, dem alten Griesgram ein bisschen Glück zu bescheren?

"Nölle - der Glücksengel" im Kindle-Shop

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'Salon Paula' von Sigrid Wohlgemuth

Ein humorvoller Kurzkrimi über haarige Nachbarschaftsprobleme. Paula zieht in eine Doppelhaushälfte und richtet sich im Haus einen Friseursalon ein. Herrn Wiesenhof von nebenan gefällt das garnicht.

Seit Paula in ihrem neuen Haus wohnt und dort einen Friseursalon eröffnen will, gibt es mit dem Nachbarn Ärger. Ständig ruft Herr Wiesenhof die Polizei. Die Umbauarbeiten sind beendet, der Sommer kommt, die Wiesenhofs unternehmen Fahrten an den Rhein, die Polizei lässt sich nicht mehr blicken.

Doch nicht alle Tage ist Sommer, der Winter naht, die Langeweile kommt auf und damit das neueste Hobby von Herrn Wiesenhof. Er legt sich, im Schlafzimmerfenster auf die Lauer und beobachtet, wer im Salon Paula ein und ausgeht.

Im Kindle-Shop: Salon Paula

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16. Dezember 2011

Allein schreiben, vereint vermarkten - eine Weihnachts-Vision

Schreiben ist eine stille, kontemplative Angelegenheit. Verkaufen ist das komplette Gegenteil. Beides ist Handwerk, will angeeignet sein, beansprucht Ressourcen und setzt unabhängige Autoren unter Spannung. Wir Indies (welch treffliches Kürzel) üben uns gerade in diesem Spagat - samt aller mit dieser ungewohnten Übung verbundenen Fortschritte und Blessuren. Ich will die allgegenwärtige weihnachtliche Stimmung, positiv besetzt von Vorfreude und Erwartung, nutzen, und zu ein paar besinnlich-beschaulichen Gedanken über das eBook-Marketing verführen.

Machen wir es uns am besten etwas gemütlich, zünden eine Kerze an, schauen in das warme Licht und träumen den Autoren-Traum. Er ist so schlicht wie verzaubernd und auch die innere Flamme lodert freudig auf: Die Leser finden mein Buch, sind begeistert, wollen mehr. All die Mühen, das Ringen, der Zweifel finden sich belohnt. Wirtschaftlicher Erfolg wird - vorsichtshalber und bescheiden - nur vage in Erwägung gezogen und schwebt höchstens als wohlige Brise durch die Gedanken, wenn von den atemberaubenden Erfolgsgeschichten einzelner Autoren die Rede ist.

Doch es ist ratsam, mutig zu träumen, um Optimismus, Ausdauer und Selbstvertrauen für die Wirklichkeit zu tanken. Denn als Indie-Autor bietet man mit seinen eBooks nicht nur der etablierten Verlagslandschaft Paroli, man betritt als Einzelkämpfer einen Markt, der bereits von unzähligen Kollegen bevölkert wird, die gleichfalls um die Aufmerksamkeit der Leser buhlen. In den sozialen Netzwerken wird so ambitioniert und massiv geworben, dass die einzelnen Botschaften - so originell sie auch seien - gleichsam als Schwall die Rezipienten überschütten. Der Neuling lernt dabei schnell: Es sind selten Leser, die Notiz von einem neuen eBook nehmen. Vor allem stößt man in den Netzwerken auf Gruppen, Listen, Portale und Foren, in denen sich Autoren tummeln.

Aber das ist überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil. So lange es das Internet gibt, wird es von Autoren genutzt, um die eigenen Texte zu präsentieren und sich über Fragen des Schreibhandwerks auszutauschen. Im gegenseitigen Geben und Nehmen haben sich Autorengruppen gebildet, die teilweise seit vielen Jahren Bestand haben und in denen ein freundschaftliches und kollegiales Klima herrscht. Mit den sozialen Netzwerken ist es für Autoren viel einfacher geworden, miteinander Kontakt aufzunehmen und zu halten. Mit dem rasanten Wachstum des eBook-Marktes und der damit verbundenen Möglichkeiten für das unabhängige Publizieren sind neue Communities entstanden, in denen es vorrangig um Fragen des Marketings geht. In dieser Bereitschaft, sich auch als potentielle Wettbewerber gegenseitig zu helfen, besteht die eigentliche Bedrohung für den bisherigen Buchmarkt. Noch treten die Indie-Autoren überwiegend als Einzelkämpfer auf und bündeln allenfalls ihre Aktivitäten, doch schon sind auch Kristallisationsprozesse sichtbar, die auf eine Verschmelzung der Kräfte setzen: allein schreiben, vereint vermarkten.

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich diese Entwicklung weiter beschleunigt und sich gemeinschaftliche Vermarktungsstrukturen herausbilden werden. Ich wage die Prognose, dass es stabile Autoren-Communities geben wird, die unter einem gemeinsamen thematischen Dach und mit gemeinsamen Qualitätskriterien ihre eBooks vermarkten - als Label, als Marke, als genossenschaftlich organisierter Indie-Verlag, wie auch immer. Die Positionierung am Markt und Sichtbarkeit für die Leser wird sich nur auf diese Weise nachhaltig verbessern können.

Das alles ist Zukunftsmusik und sicher gibt es viele Autoren, die in dieses Lied nicht einstimmen möchten. Vielleicht noch nicht. Die Entwicklungen sind in vollem Gange und erst langfristig wird sich erweisen, in welchem Umfang sich die Indie-Autoren auf dem eBook-Markt behaupten können. Ich denke, die Chancen werden wachsen, je besser es gelingt, die Kräfte zu vereinen - oder anders gesagt, die gebündelten Ressourcen so effektiv wie möglich einzusetzen. Es geht nicht darum, die künstlerische Unabhängigkeit oder kreative Identität zu beschneiden, sondern gemeinschaftlich den Marketing-Aufwand so zu lenken, dass auch noch ausreichend Zeit zum Schreiben bleibt. Und das eben nicht in der Form, sich mit einem Dienstleister zu verbünden - dann wären wir ja schon wieder auf den alten Wegen unterwegs - sondern durch die Entwicklung neuer Instrumente und Strukturen.

Leser finden und binden - das geht eine Weile ganz allein, bis Energie und Optimismus verpulvert sind - oder eben gemeinsam. Ich weiß, das alles steht noch ganz am Anfang und die Autoren sind erst dabei, die Möglichkeiten dafür auszuloten.

Vielleicht sehe ich auch viel zu viel, im munter flackernden Kerzenlicht. Es ist Weihnachten, die Zeit der Träume und Hoffnungen, der Besinnung und des Ausblicks, der Familie, der Geborgenheit, der Gemeinschaft ... und nun blase ich die Kerze aus und werde noch eine Weihnachtsgeschichte lesen - natürlich in einem eBook.

(c) Lutz Schafstädt, 2011

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'Der Reeder' von Brigitte Tholen

Ein Ostfriesland-Krimi. Morde in einer Reeder-Familie führen auf die Spur eines schmutzigen Geheimnisses.

Die Familie der Reederei Römer ist schockiert. Zuerst sorgt Tochter Stefanie für einen Skandal, dann wird der älteste Sohn und Erbe auf grausame Weise umgebracht.
Kommissar Rau und seine Assistentin tappen im Dunkeln.

Als auch noch ein zweites Mitglied der Familie tot aufgefunden wird, kommt der Kommissar nach und nach einem schmutzigen Geheimnis auf die Spur.

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Leseprobe:
Die Sonne schien durch die Buntglasfenster der Eingangshalle und legte ein Farbennetz auf die alten, mit Blätterwerk verschnörkelten Kommoden und den Terrazzoboden.
Tobias blieb einen Augenblick stehen, um sich für das Gespräch mit seinem Bruder und dem Vater zu wappnen.
Die massive Doppeltür zum Wohnzimmer war nur angelehnt, und als er den Raum betrat, umgab ein bedrohliches Schweigen die beiden Männer, die auf ihn warteten.
Er musterte das wütende Gesicht seines Vaters und warf einen kurzen Blick auf seinen älteren Bruder Harald, der mit trommelnden Fingern seine Knie malträtierte.
"Was gibt's?" Gereizt ließ er sich in einen der braunen Ledersessel fallen. "Was hat sie wieder angestellt?"
"Festgenommen wurde sie!", schimpfte der alte Römer. "Wegen Ruhestörung und Besitz von Rauschgift. Eine Römer!" "Verdammt!" Thomas biss sich auf die Unterlippe.
Harald nickte heftig.
"Sie ist verrückt. Seit Jahren zieht sie unseren Namen in den Dreck. Und es ist ihr scheißegal." Seine Stirn krauste sich unwillig. "Man sollte Stefanie endlich beibringen, ihren Verstand zu benutzen."
Sekundenlang war es still im Raum, dann klatschte der alte Römer mit seinen Handflächen auf die Sessellehnen. "Schluss! Aus! ... Das Maß ist voll. Gestorben ist sie für mich. Wagt es nicht sie hinter meinem Rücken in dieses Haus zu lassen. Ich will sie hier nicht mehr sehen. "
Mit einem Blick auf Harald grollte er: "Mit dir rede ich morgen. Deine Eskapaden müssen auch ein Ende haben. Bin ich hier in einem Narrenhaus?"
Schwerfällig wuchtete sich der Vater aus dem Sessel und schwankte zur Tür. Sein graues Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Die wulstigen Lider ließen nur noch Schlitze seiner Augen erkennen. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum.
Tobias seufzte. "Wann wird sie bloß vernünftig?" " Drogen? Alles Mögliche, aber Drogen … das glaube ich einfach nicht. " Mit einem raschen Blick versicherte er sich, dass der alte Mann die Tür geschlossen hatte. "Ich finde, Vater reagiert zu extrem. Der Ruhestand bekommt ihm nicht."
"Hör auf!" Harald drehte ihm langsam sein Gesicht zu. Du weißt so gut wie ich, dass sie total abgesackt ist." Seine Stimme wurde lauter. "Vor drei Wochen hat sie im "LeMonde" einen Strip hingelegt. Mein Disponent hat es mir erzählt. Das passt. Drogen und ..."
Tobias hob abwehrend die Hand und wollte etwas sagen, doch Harald ließ sich nicht unterbrechen: "Sie tut alles, um uns gesellschaftlich zu ruinieren. Vater hat Recht. Was zu viel ist, ist zu viel."
Als rede er von einer ansteckenden Krankheit, fuhr er fort: "Es ist besser, wenn sie nicht mehr kommt. Vor allen Dingen Diana will ich diesen Umgang nicht zumuten."
"Red nicht so einen Unsinn. Deine Frau ist tolerant und hat ihr Herz am rechten Platz. Außerdem scheint bei dir auch einiges im Argen zu liegen. Wäre der Alte sonst so zornig auf dich?"
Harald sprang auf. Er hatte die kleine Statur des Vaters ebenso wie dessen Korpulenz.
Seine rechte Hand, die sich zur Faust geballt hatte, schoss vor und machte kurz vor Tobias Nase Halt. Er keuchte, das Gesicht hochrot angelaufen.
"Na, schlag doch zu! Komm schon!", forderte Tobias ihn auf und schlug lässig ein Bein über das andere.
"Vielleicht wirst du dann ein wenig lockerer. Du kannst von Stefanie sagen, was du willst, aber dein Leben möchte ich auch nicht führen. Weißt du eigentlich, wie man eine Frau glücklich macht? Diana jedenfalls sieht nicht danach aus."
Haralds Gesicht verzerrte sich. "Ich warne dich", sagte er und packte Tobias Arm.
"Wovor?"
Unwillig schüttelte Tobias die Hand ab, strich sorgsam mit seinen schmalen Fingern den Anzug wieder glatt. In aller Ruhe erhob er sich.
Als die Brüder sich gegenüber standen, konnte man erkennen, wie unterschiedlich sie auch im Aussehen waren. Tobias war größer, hatte einen schlanken, durchtrainierten Körper. Das kurz-geschorene, dunkle Haar ließ sein Gesicht ein wenig eckig und hart erscheinen. Genau wie seine Schwester Stefanie hatte er die großen grau-grünen Augen der Mutter. Die vollen Lippen waren jetzt ärgerlich zusammengepresst.

Im Kindle-Shop: Der Reeder

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14. Dezember 2011

"24. Dezember" von Eva Markert

Nicht nur Kinder mögen Weihnachtsgeschichten. Mütter und Großmütter lassen sich ebenfalls gern in Weihnachtsstimmung versetzen. In diesen heiteren bis bittersüßen Geschichten wird das Fest voll Freude begangen oder aber boykottiert, es wird gebacken, eingekauft, geschmückt, geschenkt, gestritten – und hin und wieder auch mal geweint. Eins haben die Texte jedoch gemeinsam: Sie machen Lust auf Weihnachten.

Aus einer Lesermeinung bei Amazon: "Diese Geschichten für Mütter und Großmütter sind meines Erachtens durchaus für Jedermann (außer für Kinder und Weihnachtsmuffel) geeignet. Sie sind einfach herzerwärmend und schön! Weihnachten wird 'zufrieden boykottiert' oder voll Freude begangen, es wird gebacken, gezankt, 'hinter sich gebracht', eingekauft, geschmückt, beschenkt und, und, und ... Die Geschichten brachten mich zum Lächeln, zum Tränchen wegblinzeln und manchmal auch zum Nachdenken. Vor allem aber machten sie mir Lust auf Weihnachten."

Gleich lesen: 24. Dezember, Weihnachtsgeschichten für Mütter und Großmütter

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'Weihnachtsmann im Weihnachtsstress' von Annette Paul

24 amüsante Kurzgeschichten, in denen der Weihnachtsmann mit den Tücken des modernen Alltags kämpft.

Auch der Weihnachtsmann leidet heute in der Adventszeit unter Stress. Als alter Mann kämpft er mit gesundheitlichen Problemen, der modernen Technik und seinen Mitarbeitern.

Ob er sich nun über ein Callcenter ärgert, das Navigationsgerät falsch programmiert ist oder die Bahn liegenbleibt, früher war Weihnachten einfach besinnlicher.

Gleich lesen: Weihnachtsmann im Weihnachtsstress"

Leseprobe
Die Reifenpanne
Die Straße war schlecht. Voller Schlaglöcher. Wenn es so weiterging, würde er nie rechtzeitig alle beliefern können. Es rumpelte und der Wagen zog nach rechts. Vorsichtshalber hielt er an und stieg aus. Erst versuchte er noch um die Pfützen herumzugehen, doch dann nahm er keine Rücksicht mehr auf seine blankgeputzten Stiefel, sondern stapfte durch sie hindurch. Er hatte einen Platten. Auch das noch. Der hintere Reifen seines alten Lasters hatte seinen Geist aufgegeben. Dabei warteten die Kinder doch schon auf ihn. Aber es half nichts. Er zog seinen roten Mantel aus, krempelte die Ärmel seines Pullis hoch und kramte nach dem Wagenheber. Natürlich lag er unter den ganzen Geschenken. Dabei war der Laster auch noch überladen. Kein Polizist hätte ihn so weiterfahren lassen. Warum kamen jetzt keine Engel und halfen ihm? Aber das Personal war auch nicht mehr so, wie es mal gewesen war.
Also kippte er die vielen liebevoll verpackten Päckchen in die Fahrerkabine. Bis zum Dach musste er sie füllen, um wenigstens an den Wagenheber und das Ersatzrad zu kommen. Das reichte aber nicht. Denn der Wagenheber versank im Schlamm.
Der Weihnachtsmann kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf, dabei verrutschte seine Mütze und fiel in den Schlamm.
„Mist!" Laut und vernehmlich fluchte er. Aber auch das half nicht. Er musste erst einmal ein paar Steine suchen; und sie unter den Wagenheber legen, bevor er den Wagen aufbocken konnte. Schon bald rann ihm der Schweiß von der Stirn über das Gesicht und tropfte auf seinen Pullover. Doch schließlich hatte er den Wagen oben. Jetzt musste er nur noch mit verrotteten Muttern kämpfen. Er spürte, wie sein Kopf sich immer stärker rötete. Hoffentlich bekam er keinen Herzinfarkt. Wer sollte ihn hier in der Einöde finden und zum Krankenhaus fahren? Endlich saß das neue Rad, und er konnte das kaputte Rad und den Wagenheber wieder verstauen, die Geschenke auf die Ladefläche packen und weiterfahren. Wie viel einfacher war es früher mit seinem Rentierschlitten gewesen. Seine Tiere hatten ihr Ziel auch gefunden, wenn er zwischendurch einmal ein Nickerchen machte. Nein, die moderne Technik brachte nicht nur Vorteile.

Im Kindle-Shop: Weihnachtsmann im Weihnachtsstress

Mehr über und von Annette Paul auf ihrer Website.

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13. Dezember 2011

'Der Drache und die Prinzessin' von Caterina Nikolaus

Eine phantastische Erzählung, die 2010 im Rahmen des "Young Writers Program" des nanowrimo entstanden ist.

Die Geschichte ist in der einfachen Sprache von Kindern geschrieben und gut für Erstleser geeignet. Aus dem Italienischen übersetzt und herausgegeben von Annemarie Nikolaus.

Eine Prinzessin hat Angst vor einem Drachen, der in ihrem Reich aufgetaucht ist. Darum schickt sie ihre Soldaten und Ritter gegen ihn ins Feld. Elfen versuchen vergeblich, ihm zu helfen. Nun hat auch der Drache Angst und sieht sich gezwungen, zum Feind der Prinzessin zu fliehen.

Wird er sich damit retten können?

"Der Drache und die Prinzessin" im Kindle-Shop

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12. Dezember 2011

'Im Leben' von Marion Pletzer

Zehn Kurzgeschichten mitten aus dem Leben - mit einem Mord aus Verzweiflung, einer Reinkarnation und Personal, das sich selbstständig macht. So facettenreich wie im Leben selbst.

In den Geschichten wird erzählt, in welche Situationen Menschen geraten können und wie sie ihren Lebensweg verändern.

Da gibt es die totkranke Frau, die mit ihrem Schicksal hadert. Und eine Frau, die an der Bushaltestelle mit einer Episode aus ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, die sie längst vergessen hatte.

Manche Geschichten sind tragisch, in anderen steckt schwarzer Humor.

"Im Leben" im Kindle-Shop

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9. Dezember 2011

"Die Prinzessin mit der feinen Nase" von Tine Sprandel

Ein Märchen für alle, die den Duft und die Farben einer Blumenwiese lieben - erzählt von Tine Sprandel und illustriert von Gwen Kaase.

„Lila Kelche zierten die Türmchen, weiße Rispen prangten an den Zinnen, das Tor wurde von Ranken umhüllt. Auf der ganzen Wiesenwelt gab es kein schöneres Schloss und alle Wiesenwesen dachten, Prinzessin Penelope müsste das glücklichste Mädchen der Welt sein. Doch Penelope war unglücklich, sturzunglücklich, denn sie konnte nichts riechen. Nicht den Duft der Blüten, nicht das Flimmern der Sonnenstrahlen, nicht die kühle Brise aus der feuchten Erde. Nichts ...“

Gibt es Rettung für Penelope und ihr Königreich? Wird Wiesenwicht Viktor sie vor stinkenden, qualmenden und matschenden Kuhfladen bewahren können?

"Die Prinzessin mit der feinen Nase" im Kindle-Shop

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8. Dezember 2011

'Schuld' von Brigitte Tholen

Kriminalgeschichten über die Schuld bei geplantem Mord oder als Ergebnis einer unvorhersehbaren Begebenheit. Spannende, unheimliche und rätselhafte Geschichten, die den Leser mitnehmen auf die Reise in die Psyche des Menschen.

Auf unterhaltsame Weise spüren wir die Angst einer einsamen-, die Wut einer verratenen Frau, erfahren wie besessen Liebe machen kann und was daraus entsteht.

Lesermeinung: "Die Krimis sind kurz, aber knackig und das Tollste an den Shorties ist, dass die Charaktere und Stimmung, die beim Leser aufkommt, wirklich und wahrhaftig fesseln. Tholen braucht keine langatmigen Stoff, sie schafft es auf wenigen Seiten, eine Spannung zu erzeugen, die einfach Spaß macht."

Gleich lesen: "Schuld" im Kindle-Shop

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'Und innen so heiß' von Elsa Rieger

Fünf einfühlsame Erzählungen über das Altern. Lesermeinung: "Elsa Rieger hat ein sicheres Gespür für unverwechselbare Charaktere und besondere Momente. Es gelingt ihr, mit wenigen Details ihre Figuren für den Leser lebendig werden zu lassen."

Altwerden ist nicht die leichteste Übung im Leben, manch einer verfällt in Traurigkeit, wartet nur noch auf den erlösenden Tod. Andere wiederum suchen und finden einen neuen Lebenssinn, manchmal sogar erst jetzt die Liebe.

Und so vielschichtig und individuell, wie das Leben nun einmal ist, sind die Begebenheiten und Menschen, von denen Elsa Rieger erzählt.



"Und innen so heiß" im Kindle-Shop

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7. Dezember 2011

'Renntag in Kruschar' - Fantasy-Anthologie

Drei Fantasy-Geschichten, geschrieben von drei Autoren: Katja Obring, Utz-R. Kaufmann und Annemarie Nikolaus, illustriert von Sophia Konitzky. Die Wege ihrer drei Helden kreuzen sich beim Renntag in Kruschar.

Eine Hand voll gestohlener Pferde bringt sie zusammen und macht sie zu Gegnern des adligen Ratsherrn Margoro: Nanja, die Piratin, der ihre wertvolle Beute zur Bedrohung wird. Der junge Schamane Jaguar, der im Kanu einer ungewissen Zukunft entgegen paddelt.

Sondria, die magisch begabte Heilerin, und die Rebellen von Dhaomond - beim Renntag in Kruschar kreuzen sich ihre Wege. Die Dracheninsel hat eine besondere Eigenart: Es gibt dort keine großen Huftiere. Stattdessen werden die heimischen Drachen als Reit- und Zugtiere genutzt. Ein adliger Ratsherr will den Bewohnern von Kruschar mit Pferden vom "Kontinent" ein besonderes Schauspiel bieten.

"Renntag in Kruschar" im Kindle-Shop

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5. Dezember 2011

'Der Stalker' von Eva Markert

Für Lea Sonnenfeld aus der 9 a ist nichts mehr so, wie es einmal war. Offensichtlich hat es jemand auf sie abgesehen: Sie erhält anonyme Botschaften und wird Opfer übler Streiche. Lea zerbricht sich den Kopf. Wer könnte einen Grund haben, ihr so etwas anzutun? Und welche Rolle spielt dabei Marc, der Halbfranzose, in den sie unglücklich verliebt ist? Sie würde vollends verzweifeln, wenn sie Steffen Bonnig nicht hätte, mit dem sie schon ihr Leben lang befreundet ist und der ihr immer zur Seite steht.

Lea wünscht sich sehnlich, dass der Terror endlich aufhört. Und dass sie erfährt, wie es sich anfühlt, glücklich verliebt zu sein.

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Leseprobe:
Lea Sonnenfeld warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen war es trübe und ungemütlich. Trotzdem hockte Steffen Bonnig auf dem Mäuerchen, das die Gärten voneinander trennte. Dort saß er in letzter Zeit häufig, als ob er auf etwas warten würde.
Sie schaute auf die Uhr. Ihre Freundin Nele kam erst in einer Viertelstunde. Sie beschloss, kurz hinauszugehen, um ein paar Worte mit Steffen zu wechseln.
Sie kannte ihn schon seit ewigen Zeiten. Eigentlich von ihrem ersten Lebenstag an. Steffen war einen Tag älter als sie. Sie wurden im selben Krankenhaus geboren, ihre Mütter hatten sogar in einem Zimmer gelegen. Steffen und sie waren gemeinsam in den Kindergarten gegangen, in die Grundschule, nun saßen sie nebeneinander in der Klasse 9 a des Paulus-Gymnasiums. Und sie hatten von Anfang an nebeneinander gewohnt.
„Hi, Steffen!“, rief sie, als sie durch die Terrassentür trat.
Steffen fuhr zusammen, dann lächelte er. „Hi, Lea.“
Wie oft saßen sie zusammen auf diesem Mäuerchen und quatschten über Gott und die Welt! Sie vertrauten sich ihre Freuden, Sorgen, ihre Hoffnungen an und trösteten sich gegenseitig, zum Beispiel, als Steffens Eltern sich getrennt hatten oder als ihr Opa gestorben war. Steffen wusste mehr über sie als Nele. Nein, nicht mehr. Andere Dinge. Er war wie ein Bruder für sie. Das war schön, denn Lea hatte keine Geschwister. Steffen auch nicht.
„Was machst du heute?“, fragte er.
„Ich warte auf Nele. Wir wollen in die Stadt gehen.“
„Ich komm mit.“ Steffen machte Anstalten aufzustehen.
„Halt, warte.“ Lea legte ihm die Hand auf den Arm, um ihn zurückzuhalten. „Das ist keine gute Idee.“
Steffen saß ganz still.
„Nele will Klamotten kaufen“, fuhr Lea fort. „Das wäre zu langweilig für dich, wenn sie endlos Sachen anprobiert.“ Sie zog ihre Hand zurück.
„Das macht mir nichts aus. Währenddessen können wir uns ja unterhalten.“
„Nee, du, ich muss Nele beraten. Sie wäre bestimmt sauer, wenn du mitkämst.“
Steffen runzelte die Stirn.
„Sie hat nichts gegen dich“, fügte Lea hastig hinzu. „Aber deine Kumpels wären auch wenig begeistert, wenn ihr zusammen losziehen wolltet und plötzlich würde ich auftauchen.“
Ehe er antworten konnte, stand sie auf. „Ich muss los.“
„Vielleicht können wir morgen Nachmittag schwimmen gehen.“
„Vielleicht. Tschüss, Steffen.“
„Kommst du heute Abend aufs Mäuerchen?“
„Mal sehen. Mach’s gut.“
Bevor Lea ins Haus ging, drehte sie sich um und winkte ihm zu. Steffen starrte vor sich hin. Er war so in Gedanken versunken, dass er es nicht bemerkte.
„Der ist in letzter Zeit irgendwie komisch“, dachte sie. „Woran liegt das bloß?“
Als Nele kam, vergaß sie Steffen. Es gab dringendere Dinge zu besprechen: Carolins Geburtstagsfete am Samstag zum Beispiel. Was Lea anziehen würde, war sonnenklar: ihre neue schwarze Hose, dazu das rosaglitzernde langärmlige Shirt mit dem V-Ausschnitt.
Nele war mit dieser Wahl sehr einverstanden. Was sie selbst anziehen würde, stand noch nicht fest. Das mussten sie erst mit vereinten Kräften herausfinden.

Im Kindle-Shop: Der Stalker



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'Die Euch verfolgen' von Barbara Strohmenger

Ein Familienroman, mit dem die Autorin an ihren Roman "Briefe aus Kensington" anschließt. Nach dem Tod eines Onkels erben die Geschwister Haik und Ani ein Vermögen. Noch bevor sie sich daran gewöhnen und sich über die Verwendung Gedanken machen können, melden sich alte und neue Bekannte, die ein Stück vom Kuchen bekommen wollen. Haik wird außerdem von einem Freund um Hilfe für dessen schwerkranken Neffen gebeten. Er sagt zu, doch ein Foto des Jungen ruft Erinnerungen wach, die er eigentlich vergessen wollte ...

Gleich lesen: Die Euch verfolgen: Roman





Leseprobe:
Sonja goss sich noch eine Tasse Tee ein und sah gedankenverloren durch die Glastür des Esszimmers in den kleinen Garten hinaus. Es war ein diesiger Aprilmorgen und der Nebel hing über dem Rasen, den Haik unbedingt am Wochenende würde mähen müssen, denn die Feuchtigkeit vermischt mit zunehmender Wärme an den Tagen ließen die Natur förmlich explodieren und den Rasen sprießen. Sonja hätte ihn eigentlich auch selbst mähen können, aber ihr Mann bestand darauf, dass das seine Aufgabe sei. Genau genommen musste sie ihm insofern recht geben, als es natürlich gut war, wenn er sich von seiner Bürotätigkeit in der Woche am Samstag mit Arbeit im Freien erholte.
Sonja hatte ihre Arbeit, die ebenfalls fast ausschließlich im Büro stattgefunden hatte, aufgegeben, als im Februar ihre Tochter Siranush das Licht der Welt erblickt hatte. Leicht war ihr das nicht gefallen und sie hatte lange überlegt, ob sie es tun sollte. Von ihrem Gehalt hätte sie sich ohne Weiteres eine Tagesmutter für ihr Kind leisten können, so dass sie nicht gezwungen gewesen wäre, es in eine Einrichtung zu geben. Ihre Kollegen Caroline und Eric hatten eine gute Tagesmutter für ihren gemeinsamen Sohn Dylan, der sechs Monate vor Siranush geboren worden war, und das Arrangement funktionierte glänzend. Sonja war jedoch aufgefallen, dass es vor allem die Tagesmutter war, die die Fortschritte des Kleinen begleitete. Sie war immer die Erste, die mitbekam, wenn er etwas Neues konnte. Nur wenn so etwas zufällig am Wochenende passierte, waren es die Eltern, die ihn bei seinen neu gewonnen Fähigkeiten unterstützen konnten. Es war Sonja bald klar geworden, dass sie das so eigentlich nicht wollte, und dass sie sich deswegen würde entscheiden müssen. Eric und Caroline schienen zufrieden zu sein, so wie es war, aber sie spürte genau, dass dies bei ihr nicht der Fall sein würde. Sie wollte ihr Kind wirklich aufwachsen sehen. Also hatte sie gekündigt und zwei Monate vor Siranushs Geburt aufgehört zu arbeiten. Zu dem Zeitpunkt drehten sich ihre Gedanken schon so sehr um ihr Kind und sie fühlte sich bereits ungewohnt schwerfällig, so dass es ihr, als es soweit war, bei weitem nicht mehr so schwer fiel, ihre Arbeitsstelle aufzugeben, wie zum Zeitpunkt der Entscheidung. Sie war froh, dass sie zuhause bleiben und sich mit der Hilfe ihrer dreifach erfahrenen Schwägerin und Nachbarin Ani auf das Abenteuer des ersten Kindes vorbereiten konnte.
Natürlich war es eine Umstellung gewesen, aber sie hatte nicht das Gefühl, dass ihr Leben jetzt schlechter war als vorher. Was sie und Haik beide gespürt hatten, war das Fehlen ihres Gehalts, aber letztlich bekam er für seine Arbeit bei der Londoner Dependance einer amerikanisch-armenischen Stiftung immer noch genug, um davon leben zu können. Das Leben in der Hauptstadt war einerseits zwar relativ teuer, auf der anderen Seite musste man jedoch zum Beispiel nicht unbedingt ein Auto besitzen. Daher hatten sie bisher auch darauf verzichtet, denn sowohl in die Innenstadt als auch ins Grüne kam man hier ganz leicht und zu fast jeder Tages- und Nachtzeit auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Häufig ging dies sogar schneller, und in die City kam man mit dem Auto ohnehin nur noch mit einer Sondergenehmigung.
Siranush riss sie aus ihren Gedanken. Die Kleine lag in einem weißen Stubenwagen mit rosafarbenem Verdeck, der ein Geschenk von Sonjas Eltern zur Geburt gewesen war und der in einer Ecke im Esszimmer stand. Sonja stand auf und warf einen Blick in den Wagen. Sie sah jedoch sofort, dass kein Anlass zum Handeln bestand. Siranush träumte nur und gab daher leise Geräusche von sich und fuchtelte mit den Ärmchen. Ihre Mutter fragte sich, was in dem kleinen Köpfchen wohl vorgehen mochte. Als die Kleine sich wieder beruhigt hatte wandte Sonja sich ab und machte sich an die tägliche Haushaltsroutine.
Jetzt, nach insgesamt vier Monaten zuhause, war ihr das Ganze so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie anfing, sich zu langweilen. Die Beschäftigung mit Siranush machte ihr Freude, aber ein Säugling schlief nun einmal viel, und Sonja sehnte sich nach ein wenig Kopfarbeit. Haik brachte ihr manchmal Texte aus dem Büro mit nach Hause, die sie überprüfen konnte. Mit dieser Arbeit konnte sie auch einen kleinen Beitrag zur Haushaltskasse leisten, aber darum ging es ihr nicht in erster Linie. Ihr Kopf wollte beschäftigt werden. Sie hatte in der Marketingabteilung einer Firma gearbeitet und war daher abwechslungsreiche und auch kreative Tätigkeiten gewohnt. Etwas Ähnliches hätte sie gerne wieder gemacht, allerdings ohne Siranush dafür verlassen zu müssen. Zumindest solange sie sie stillte kam eine Arbeitsstelle außer Haus für sie nicht in Frage. Was danach sein würde, darüber dachte sie noch nicht nach. Es würde sich ergeben.
Es war Zeit zum Einkaufen. Sie legte Siranush in den Kinderwagen, den sie von Anis drei Kindern übernommen hatte, und machte sich auf den Weg. Es war eines jener leichten Gefährte, mit denen man zur Not auch die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt problemlos nutzen konnte.
Die nächste Einkaufsstraße war die Northfield Avenue. Dort gab es einige kleinere Lebensmittelläden. Sonja kaufte gerne dort ein. Nur ein- bis zweimal im Monat machte sie zusammen mit Ani und deren Auto einen Großeinkauf in einem Supermarkt, während die beiden Ehemänner auf die Kinder aufpassten. Wahlweise war ihre Einkaufspartnerin auch ihre Freundin und frühere Kollegin Melanie, die mit ihrem Mann allerdings im Norden Londons wohnte und daher für ein Treffen erst immer einige Kilometer mit dem Auto zurücklegen musste.


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2. Dezember 2011

Sind billige eBooks Ramsch?

Für unabhängige Autoren ist es eine knifflige Frage, mit welchem Preis sie ihre eBooks versehen. Einerseits wollen sie es ihren Lesern leicht machen, ihre Arbeiten kennen zu lernen, andererseits spüren sie die Gefahr, über den Preis ein negativ besetztes Qualitätssignal zu geben. Hält der Leser für weniger professionell, was wenig kostet?

Diese Gedanken sind begründet, denn noch orientieren sich Leser instinktiv am gewohnten Preisniveau des Buchhandels. Billige Bücher kennen sie nur vom Wühltisch mit den als Mängelexemplar gekennzeichneten Ladenhütern. Und die Verlage, die ihre Titel auch als eBook herausgeben, versuchen überwiegend, preislich möglichst nah an der Printausgabe zu bleiben. Genau genommen sind diese Preise nicht gerechtfertigt, müssten doch die Kosten für Druck, Logistik und Distribution bei der Kalkulation von eBooks eigentlich herausgerechnet werden.

Mit den wachsenden Möglichkeiten für Autoren, ihre Werke selbst digital zu publizieren, ist ein neues Marktsegment entstanden, auf das sich die Leser erst langsam einstellen. Es ist für sie eine neue Situation, dass unabhängige Autoren alle Fäden selbst in die Hand nehmen und ihre Bücher vermarkten. Etwas gesunde Skepsis ist dabei nur verständlich. Und um die Überwindung genau dieser Hürde geht es, wenn Autoren ihre Texte für ein Trinkgeld oder kostenlos anbieten. Sie wollen Leser finden, sich vorstellen, ihre Arbeit präsentieren. An Gewinn ist dabei zunächst nicht zu denken, der könnte höchstens als Ziel in weiter Ferne winken, wenn ein Autor eine große Zahl von Lesern überzeugt und an sich bindet.

Eine neue Perspektive ist nötig: Auf dem Markt der eBooks wimmelt es von Einladungen zu Lese-Erlebnissen, die es in dieser Form noch nie gegeben hat. Für ein paar Cent gibt es Entdeckungsreisen, die ganz nah an die Autoren führen, oft bis in ihre Schreibwerkstatt hinein. Wer die Instrumente des Internet nicht scheut, kann Feedback geben, Kontakt aufnehmen, weiteren Autoren begegnen - lebendiger und persönlicher geht es kaum. Leser, die sich auf dieses Abenteuer einlassen, werden schnell die Favoriten ihres Lieblingsgenres ausfindig machen und nicht mehr missen wollen.

Natürlich wird es auch Fehlgriffe geben. Wo gibt es sie nicht? Die Geschmäcker sind verschieden. Auch zwischen Buchdeckeln im Bestseller-Regal lauert einiges, was man persönlich als ärgerlichen, unerträglichen, langweiligen Fehlkauf abhaken muss. Doch bei eBooks geht da noch was: Hat der Fehlerteufel zugeschlagen, rutschen Formate durcheinander, holpert da etwas in der Handlung - der Leser kann eine gute Geschichte retten helfen, indem er den Autor darauf hinweist. Denn auch die Autoren lernen gerade, alle Arbeitsphasen vom Lektorat bis zum Layout selbst zu bestreiten. Wenig später kann dann garantiert eine überarbeitete Fassung auf den Reader geladen werden - und der Leser darf sich als Teil des Buches fühlen. Man stelle sich dies einmal bei einem gedruckten Buch vor.

Also keine Scheu vor eBooks für kleines Geld. Sie sind das Ticket in eine neue Lesewelt.

(c) Lutz Schafstädt, 2011 

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1. Dezember 2011

'Die Perle auf dem Hühnerstall' von Marion Pletzer

Ein Kinderbuch mit gefiederten Helden: Die Henne Clarissa, das Perlhuhn Perle und die Pute Consuela übernehmen die Aufgabe, ihre Stallgefährten und sich selbst vor dem Schlachter zu retten und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise. Wegen eines Erbstreites steht der Hof vor der Schließung und das Geflügel droht geschlachtet zu werden. Ein Blatt Papier, das den Tieren vor die Schnäbel fällt, scheint für die Menschen von großer Bedeutung zu sein. Das Leithuhn Clarissa vermutet darin den Schlüssel für ihre Rettung, aber niemand in der gefiederten Gemeinschaft kann die Schrift entziffern.

Ein einem fernen Ort soll es jedoch eine Taube namens Ugundi geben, die lesen kann. Also macht sich ein Trupp auf die gefährliche Reise, um die Taube zu finden, zu befreien und um Hilfe zu bitten. Um bei ihrer Mission erfolgreich zu sein, überwinden die Tiere ihre Vorurteile und Eitelkeiten und erleben mit ihren individuellen Eigenheiten, Stärken und Schwächen, viele spannende und humorvolle Episoden.

Gleich lesen: Die Perle auf dem Hühnerstall

Leseprobe:
Seltsames ging an diesem Morgen auf dem Hof vor. Nicht Valerie, sondern Hendrik hatte die Luke des Hühnerstalls geöffnet. Und was noch seltsamer war. Es gab kein Futter.
In der Nähe des Zauns, saß Clarissa geschützt unter einem Busch, und suchte die Umgebung nach Valeries vertrauter Gestalt ab. Doch nur Hendrik rannte über den Hof, verschwand im Haus und hastete gleich darauf erneut über das Grundstück. Auf der Terrasse, unmittelbar neben dem Geflügelauslauf, stapelte er Holzstühle, einen Tisch und Teppiche neben einem hohen Schrank.
„Das gibt es doch gar nicht“, murmelte er unentwegt. Er riss die Schubladen des Schranks weit auf, kramte darin herum und knallte sie wieder zu. Dann lief er zurück ins Haus. Kurz darauf fuhr ratternd und klappernd ein LKW auf den Hof. Er hielt mit einem zischenden Geräusch vor dem Möbelstapel und eine stinkende Wolke wehte zu Clarissa herüber. Der Rauch kribbelte so heftig in ihrer Nase, dass sie niesen musste. Zwei Männer stiegen aus und begutachteten die Möbel.
„Guten Morgen.“ Hendrik steckte den Kopf durch das geöffnete Fenster. „Das kann alles weg.“
Die Männer packten als erstes den Schrank und hoben ihn an. Er kippelte.
„Absetzen!“, schrie der eine. Zu spät. Der Schrank fiel vornüber und krachte auf den Boden. Es knirschte und quietschte, als das Holz zerbarst. Splitter flogen umher.
Die Männer schrieen sich an und fuchtelten mit den Armen. Ihre Gesichter waren rot angelaufen.
Wie die Hähne, dachte Clarissa.
Ein Windstoß wirbelte Späne und Holzstückchen über den Boden.
Clarissa verfolgte mit dem Blick ein Stück Papier, das vom Wind getragen aufstieg, über den Zaun segelte und direkt vor ihren Füßen landete. Kringel und Kreise bedeckten es, die aussahen, als sei ein Huhn darüber gelaufen. Clarissa stellte eine Kralle darauf.
Mit finsteren Mienen sammelten die Männer die sperrigen Einzelteile zusammen und warfen sie auf die Ladefläche des Wagens. Dann fuhren sie davon. Mit dem Verklingen des Motorengeräusches kehrte die Ruhe auf den Hof zurück. Noch glitzerte Morgentau auf der Wiese und die Feuchtigkeit wellte das Papier unter Clarissas Krallen. Neugierig kam Flo angelaufen. Mit der Hoffnung auf einen Leckerbissen, pickte sie hektisch an dem Zettel herum. Sie zupfte ein Stück ab und schluckte es herunter. Dann reckte sie den Hals und würgte, weil das Papier in ihrem Hals steckte. Doch der Fetzen kam nicht mehr zum Vorschein.
„Du wirst dich nochmal umbringen“, sagte Clarissa und schüttelte den Kopf.
„Ich hab Hunger!“
„Du hast immer Hunger. Guck doch wenigstens, was du frisst. Der Zettel gehört mir.“ Clarissa hackte Flo zur Seite. Sie nahm das Papier in den Schnabel und trug es zum Stall. Dort schob sie es unter das Stroh ihres Legenestes, so dass es nicht zu sehen war. Die anderen Hennen beachteten sie nicht. Zu eifrig waren sie damit beschäftigt, am Boden nach übriggebliebenen Körnern vom Vortag zu picken.
„Wo bleibt denn Valerie?“, krächzte Perle von der Sitzstange herunter. „Wann kapieren die Menschen, dass wir nur das zum Leben haben, was sie uns geben?“ Ihre breiten Kehllappen wackelten unwillig. Clarissa kam es vor, als wäre Perles grauweiße Gesichtshaut noch eine Spur bleicher als sonst.
„Sei nicht ungerecht. Valerie hat uns noch nie vergessen“, erwiderte sie. Der beruhigende Tonfall in ihrer Stimme galt nicht nur Perle, sondern besonders ihr selbst. In ihrem ganzen Leben gab es keinen Tag, an dem Valerie sich nicht um sie alle gekümmert hatte.
„Gib doch mal den Warnruf ab. Dann kommt sie auf jeden Fall“, bat Clarissa.
Sofort hüpfte Perle nach draußen und flatterte auf das Dach des Stalls. Ihre Krallen schabten über das Blech wie Kreide auf einer Schiefertafel.

Im Kindle-Shop: Die Perle auf dem Hühnerstall

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30. November 2011

'Die Kaliberkipper' von Tine Sprandel

Ein Jugendroman voller Abenteuer in einem fantastischen Wald. Leser meinen: Mit viel Spannung, Fantasie, Humor und für jedes Alter geschrieben.

Kaliberkipper sind Monster. Kaliberkipper sind gefährlich und schlau. Sie toben durch den verwunschenen Wald der einsamen Stimmen und verwüsten ihn. Kiki, Simona und Dirk wurden gerufen, den Wald vor diesen Monstern mit überdimensionalen Kräften zu retten. Doch sie erfahren nicht einmal wer der Chef im Wald ist: Fusulus, das Fuchsmännchen oder NockNock, der Buntspecht mit den Morsezeichen oder wer? Der Wald der einsamen Stimmen ist für die Kinder verwirrend, paradiesisch und gefährlich – alles in einem. Und genau deswegen wollen sie ihn retten.

Einsamkeit führt die zwölfjährige Kiki an den Ort ihrer Träume: in den verwunschenen „Wald der einsamen Stimmen”. Mit ihr kommen zwei weitere Kinder an: Angeber-Dirk und die unerfahrene Simona. Doch mit überdimensionalen Kräften ausgestattete Kaliberkipper drohen alles zu zerstören. Das Fuchsmännchen Fusulus hat sich selbst zum Chef im Wald ernannt und versucht die Kinder ebenso zu verdrängen. Denn sie verstoßen gegen eine wichtige Regel: Sie bleiben nicht einsam sondern schließen Freundschaften. Doch als Kaliberkipper auch Menschenkinder verwandeln wollen, hilft Kikis Selbstversuch …

Gleich lesen: Die Kaliberkipper

Leseprobe:
Das Fuchsmännchen Fusulus verließ nie sein Revier. Warum auch. Um ihn herum herrschte grüne Wildnis. Wässrig grün, moosgrün, dunkelgrün und überall lindgrün. An manchen Ästen schimmerten Nadeln, an anderen große, gezackte oder glatte Blätter. Lianen gleich hingen Waldreben von den Wipfeln. Der Boden verschwand unter Beerensträuchern, riesigen Blättern des Bärenklaus, lila Blütenrispen vom Fingerhut, weißen Sternchen des Waldmeisters. Es duftete nach Wiese und morschem Holz.
Fusulus lebte fernab der lärmenden Welt. So fern, dass normale Menschen seinen Wald gar nicht betreten konnten. Für sie war vor einer haushohen, umgedrehten Wurzel Halt. Wer versuchte, die Wurzel zu durchqueren, wurde durch zahlreiche Windungen wieder zurück an seinen Ausgangspunkt gebracht – normalerweise.
Das Fuchsmännchen gehörte zu den Waldteufeln und war wie sie kaum größer als ein Meter. Er trug einen Fellmantel und statt Vorderpfoten kleine Hände. Sein silbrig grauer Fuchsschwanz leuchtete als Haarschopf. Am liebsten lebte er für sich allein – tagsüber in einem ehemaligen Dachsbau, der Fellmantel hing an einer Wurzelspitze. Nur das Rauschen des Windes, das Zirpen einiger Insekten und das Piepsen von Rotkehlchen war zu hören.
Wenn es dämmerte, schwärmten die Waldteufel aus. Fuchsmännchen, Waldkäuze, Wildkatzen, Siebenschläfer und die anderen zogen fröhlich plappernd durch den Wald, ohne sich gegenseitig zuzuhören oder gar miteinander zu plaudern. Sie schwangen an Lianen, höher und immer weiter, wenn einer runter fiel, hatte er Pech gehabt. Sie sangen wilde Lieder, die Töne passten nur zufällig zusammen. Der Wald und alle Bäume und Äste und Blätter und Nadeln schwangen mit den Geräuschen.
Doch dieser Abend gestaltete sich anders. Fusulus setzte gerade zum Sprung an, um einen Marder einzufangen, als ein Baum haarscharf neben ihm nieder krachte. Der Stamm zerbarst nicht, sondern der Baum steckte verkehrt herum im Boden. Seine Wurzeln wedelten wie wild durch die Luft. Kein Sturm hatte solche Kräfte.
Dem ersten Stamm folgten weitere, immer schnurgerade einer Linie nach. Fusulus verbarg sich hinter Gebüsch. Ein Schnaufen, Prusten und Rülpsen näherte sich, das er noch nie gehört hatte. Gleichzeitig drangen empörte Rufe der anderen Waldteufel an sein Ohr: Das fordernden „Juik“ der Waldkäuze, das wütenden Bellen der Füchse, das Fauchen der Wildkatzen.
Dann sah Fusulus die Eindringlinge.
Durch das verwüstete Unterholz staksten Wesen auf zwei Beinen, sie trugen lange Mäntel aus Schweineborsten und einen Schweinenasenstempel mitten im Gesicht. Über und über mit verkrustetem Schlamm bedeckt, beugten sie sich ab und zu vor, um auf allen Vieren weiterzulaufen, dann richteten sie sich auf und stolzierten wie dicke mächtige Könige.
„Die Kaliberkipper sind schon wieder da“, dachte Fusulus und ärgerte sich erst nur.
Der Dickste unter ihnen schnaufte tief durch. „Ist das ein Spaß! Folgt mir, wir richten den säuselnden Sonnenscheinchen im Wald der einsamen Stimmen eine richtige Sause aus!“
Fusulus verzog sich noch tiefer ins Gebüsch, aber nur so weit, dass er die Stimmen noch verstehen konnte. „Was für eine uneingeschränkte, unglaubliche, unermessliche Dummheit. Wo uns der Nachwuchs fehlt, will der große Anführer toben gehen“, nuschelte ein schmächtiger Schweineborstenmantelträger ganz in Fusulus’ Nähe. „Wo wir uns auf die Suche nach Opfern machen sollten, will der starke Napoleon nur Bäume ausreißen.“
Fusulus Ohren stellten sich spitz auf. Opfer hier in diesem Wald? Das gab es noch nie. Normalerweise verwandelten Kaliberkipper nur im Menschenwald die Wildschweine.

Im Kindle-Shop: Die Kaliberkipper

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'Ustica' von Annemarie Nikolaus

Dieser Kurzkrimi holt sich seine Puzzle-Steine aus dem Mix von Hinweisen und Annahmen, die sich um einen Flugzeugabsturz vor über 30 Jahren ranken und an dessen Aufklärung merkwürdig vielen bemerkenswert wenig gelegen ist.

Die Journalistin Laura Schreiner steht vor einer bitteren Entscheidung. Sie hat zu viele Fragen gestellt und nun ist das Leben ihrer Kinder in Gefahr. Die ehrgeizige junge Journalistin will es nicht hinnehmen, dass eine Katastrophe anscheinend nicht aufgeklärt werden soll. Bei ihren Recherchen trifft sie jemanden, der sie davon zu überzeugen versucht, dass es einen Zusammenhang zu einem anderen ungeklärten Drama gibt. Es mögen wilde Spekulationen sein, doch ihre Kinder sind entführt worden. Wer auch immer dahinter steckt, ist mächtig und rücksichtslos.

Gleich lesen: "Ustica" im Kindle-Shop

Leseprobe:
„Nina, schau, das sind die Farben der italienischen Fahne. Ihre Piloten sind die besten.“ Manni half seiner kleinen Schwester, sich auf die Fensterbank zu knien. „Wenn ich groß bin, werde ich auch Italiener!“
Von ihrem Hochhausfenster blickten sie ungehindert bis zum Luftwaffenstützpunkt, auf dem die Flugschau stattfand.
„Die malen ja den Himmel bunt!“ Nina klatschte begeistert in die Hände. „Oh wie schön. – Mammi, sieh doch nur!“
Laura ging zu ihren Kindern, die mit leuchtenden Augen die Manöver der Kunstflieger verfolgten. „Das ist die Staffel der Frecce Tricolore.“
Ein Flugzeug verließ die Formation, schraubte sich empor, wendete und flog den anderen in einer weiten Schleife entgegen. Plötzlich explodierte der Himmel in einem Feuerball, der die Sonne überstrahlte.
„Weg!“ Laura riss Nina von der Fensterbank.
Dann kollidierte der Solo-Pilot mit einem der entgegenkommenden Jäger; Metallbrocken flogen durch die Luft. Die Scheiben klirrten.
Laura stieß die Kinder zu Boden. Nina schrie auf.
Im nächsten Augenblick gerieten beide Maschinen in Brand. Brennende und qualmende Wrackteile stürzten vom Himmel.
„Nicht weinen, Schätzchen.“ Mechanisch wischte sie mit dem Ärmel ihres Pullovers Nina die Tränen ab.
Die Fenster waren unversehrt; langsam richtete sich Laura auf und lugte über den Sims. Dichter, schwarzer Rauch stieg draußen hoch.
Sie stürzte zum Telefon. „Laura Schreiner hier. Michael, eben ist ein Kunstflieger in der Luft explodiert. Mach eine Seite frei: In einer Stunde bin ich in der Redaktion.“
Die Kinder saßen auf dem Teppich; Manni schluckte heftig und umklammerte seine Schwester.
Einen Moment zögerte Laura; aber sie hatte keine Wahl. „Du passt gut auf Nina auf, ja? Ihr geht nicht aus dem Haus! Mammi muss kurz arbeiten gehen.“
Nina begann zu weinen. „Ich habe Angst.“
Laura kniete sich neben sie. „Ich hole Frau Breiner. Und Papa wird auch bald da sein.“
‚Hoffentlich’, dachte sie, während sie nach ihrer Fotoausrüstung griff und die Treppen hinuntereilte. ‚Wer weiß, was da draußen los ist.’

Im Kindle-Shop: "Ustica" von Annemarie Nikolaus

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29. November 2011

Wohin soll denn die Reise gehen?

Hier ist er also, mein neuer Blog. Seit einem Klick kann er gefunden, besucht und begleitet werden. Und weil ich ein höflicher Mensch bin, sage ich zunächst einmal: Herzlich Willkommen, schaut euch um und kommt recht bald wieder. Denn dieser Blog wird sich füllen, mit Funden aus den Weiten des Internets, mit Empfehlungen für die digitale Lektüre und dem, was ich zum Thema eBook für erzählenswert halte. In dieser ersten Wortmeldung will ich euch erläutern, was mich zu diesem Blog-Projekt bewogen hat und was ihr davon erwarten dürft. Auf denn, zum Editorial.

Die eBooks machen gegenwärtig in einer Breite Furore, dass es schwerfällt, dabei den Überblick zu behalten. Täglich kommen unzählige neue Titel auf den Markt, überall im Web wird das Für und Wider debattiert, Plattformen werben für ihre Angebote. In den sozialen Netzwerken wird getwittert, gebloggt und gepostet was das Zeug hält. Eine Flut von Meldungen brandet auf alle ein, die sich für das Thema interessieren. Kaum ist eine Nachricht in der Welt, wird sie auch schon von den Nachfolgenden überlagert und verschwindet, ohne wahrgenommen worden zu sein. Was allein bei Twitter und Facebook binnen Stunden an ganz gewiss Spannendem vorbeiscrollt, lässt mich oft genug frustriert zurück - und stetig wächst der Vorrat an nie geöffneten Links, die ich für irgendwann später vorgemerkt habe. Aus dieser Erfahrung entstand die Idee, einen Blog aufzusetzen, der relevante Neuigkeiten über eBooks einfängt und bewahrt.

Ein zweites Motiv für diesen Blog sind die Akteure, die mit ihren eBooks den etablierten Buchmarkt in Bewegung versetzen. Die Zahl der Autoren, die ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen - und ich zähle mich auch dazu - wächst sprunghaft. Wer seine Werke selbst verlegt und vermarktet, hat es jedoch sehr schwer, sich auf dem Markt zu etablieren. Unabhängige Autoren machen das Lesen vielseitiger, lebendiger, persönlicher und sympathischer - doch es ist ein mühsamer Weg, dies zu vermitteln. Deshalb werde ich, als Form der gegenseitigen Unterstützung, in diesem Blog die eBooks befreundeter Autoren empfehlen. In der ersten Zeit können diese Vorschläge sehr zahlreich sein, denn in den vergangenen Monaten sind bereits viele Titel erschienen, die das Lesen lohnen. Über die Kommentarfunktion darf jeder Besucher meines Blogs bekannt geben, ob er diese Meinung teilt.

Ich nenne meinen Blog eBook-Sonar, weil ich das damit verbundene Bild für äußerst treffend halte: In einem Ozean aus Meldungen orte ich, was mit dem Stichwort eBook unterwegs ist, fische heraus, was ich für beachtenswert erachte und halte es sichtbar. Mein Ziel ist es, so einen regelmäßig aktualisierten und schnellen Überblick über angesagte Trends und lesenswerte eBooks zu bieten. Wer mag, kann diesen Service für sich nutzen - und seinen Freunden davon erzählen.

(c) Lutz Schafstädt, 2011

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'Schatten' von Brigitte Tholen

Ein eBook mit Kriminalgeschichten, in denen es um gefährliche Gedanken und Menschen geht, die in ihrer Gier auch vor Mord nicht zurückschrecken.

Wo kein Licht, da kein Schatten, sagt man. Es sind die Schatten, die uns begleiten, es ist der Schatten des eigenen Ichs mit dem wir uns beständig auseinandersetzen müssen. In unserem Leben treten sie aber auch als Bedrohung in Gestalt einer uns negativ gesinnten Person auf.

Ob es der eigene Ehemann/frau ist, die gefährliche Gedanken in die Tat umsetzen wollen, oder ob es um Macht oder Reichtum geht, an der er/sie teilhaben möchten. In meinen Geschichten geht es um Menschen, die in ihrer Gier auch vor Mord nicht zurückschrecken. Schatten, die lebensbedrohlich sind.

Gleich lesen: Schatten

Leseprobe:
Wieder kommt ein Schwächeanfall. Es ist keine Krankheit zu erkennen, sagen die Ärzte. Sie sind ratlos. Trauer steckt in deiner Seele und in deinem Körper, sagen die Therapeuten. Auch sie sind ratlos.
Es ist das Tattoo, sage ich. Alle schütteln den Kopf, blicken mich mitleidig an. Meine Welt schwimmt kraftlos im Meer, die Mediziner haben kein Netz, um sie einzufangen. Seit Leo vor einem Jahr gestorben ist, verliert mein Körper seine Lebenskraft.
Müde lege ich mir die Jacke über die Schultern und gehe aus dem Haus. Richtung Küste, Richtung Hafen. Der einzige Punkt, der mich seit einigen Tagen magisch anzieht. Weil ich „ihn“ dort sehen werde, meinen Kelten, wie ich ihn nenne.
Schon von Weitem sehe ich die Aufbauten der Schiffe und die Masten der Boote, die längs der Stege angelegt haben.
Melodien, mal schnell, mal langsam, tanzen mit Frauen und Männern um die Wette. Es ist Sommersonnenwende. Die modernen Kelten sind mit Booten gekommen und feiern im Hafen. Von hier aus sind ihre Vorfahren nach Irland gefahren. Genau vor fünftausend Jahren. So steht es auf den Plakaten, so hat „er“ es mir erzählt.
Hinter den Dünen flackern Feuer, über denen sich Spieße drehen. Es riecht nach frischgebackenem Fladenbrot und würzigen Kräutern. Und dazwischen der salzige Geruch nach Meer und Fisch. Vor einem Zelt sitzen Männer, schnitzen Pfeile für ihre Bögen. Daneben ein Schmied. Mit der Zange hält er ein Schwert in die Glut. Gleichmäßig schlägt sein schwerer Hammer auf und nieder. Funken sprühen.
Erschöpft treibe ich durch die Menschenmenge. Verliere die Orientierung. Jedes Mal, wenn ich in Richtung Wasser gehe, streift etwas Schwarzes meine Beine, reißt mich zurück wie eine Monsterwelle. Mein Körper wird von glühender Hitze durchzogen, und Tränen springen aus meinen Augen wie Flammen aus dem Feuer. Es sind nur Sekunden, mir erscheint es wie eine Ewigkeit.
Ein Gesicht beugt sich zu mir, sanfte, mattgrüne Augen sehen mich an. Eine Hand umfasst meinen Oberarm, reißt mich hin zu einer Gruppe mit Blumen geschmückter Paare. „Endlich Huflattich-Lady“, sagt er. „Ich habe auf dich gewartet.“
Es ist, als hätte er die Schattenwellen um meine Beine vertrieben. Sie haben sich aufgelöst, genau wie die Hitze in meinem Körper. Der junge Mann legt ohne Scheu einen Arm um meine Schultern und wiegt sich und mich im Takt der Musik. Ich fühle mich besser. Fühle mich in seiner Nähe wieder gut. In meinem Magen sitzt ein Schmetterling, dessen Flügel meine Kehle kitzeln.
„Wenn ich ein Huflattich bin, was bist dann du?“, frage ich den Mann, der Finn heißt und in dessen Haaren Efeuranken verwoben sind.
„Ich bin die Schafgarbe. Oder auch Augenbraue der Venus genannt“, sagt er und schmunzelt. „Man sagt uns nach, wir wären die geborenen Diplomaten.“
„Was sagt man dem Huflattich nach?“
„Dass es eine Pflanze ist, die blüht, bevor sie Blätter treibt.“
„Das alles lernt man bei den modernen Kelten?“
„Und noch viel mehr. Wir sind die Hüter einer alten Kultur. Eine starke Gemeinschaft aus Forschern, Laien und Esoterikern. Wir lassen früheres Wissen wieder lebendig werden. Neuzeitliche Kelten führen zwei Leben, das hektische berufliche jeder für sich und das bunte unverfälschte in der Gruppe. Werde eine von uns und du wirst sehen. “
Die Melodien verstummen. Finn zieht mich zur Seite auf einen kleinen Dünenhügel. „Bleib sitzen, ich hole uns etwas zu trinken.“ Er geht zu einem Boot, auf dem die kunterbuntesten Getränke verkauft werden.
Erst jetzt merke ich, dass ich Durst habe. Ich spüre, dass mein Körper selbst durch das Tanzen keine Kraft verloren hat. Im Gegenteil, es ist, als hätte er neue Energie getankt. Mit meinen Fingern fahre ich über das Tattoo an meinem linken Oberarm. Bald wird es wieder anfangen zu brennen, zu schmerzen.
Eine alte Frau steht auf einmal neben mir. Sie sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus. Ihr Gesicht hat die Farbe alten Pergamentleders, in dessen unzähligen Narben und Rissen sich schwarzer Dreck eingegraben hat. In der Hand hält sie einen dicken Stock, der oben gegabelt ist. „Du hast das Zeichen“, sagt sie. Ihre Stimme ist sanft und klingt wie die einer jungen Frau. Ich verstehe nichts. „Was meinen Sie?“

Im Kindle-Shop: Schatten

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'Alle Jahre wieder' von Elsa Rieger

Erzählungen und Gedichte, die auf verschiedene Weise das Weihnachtsfest thematisieren.

Wird Weihnachten eines Tages abgeschafft werden?
Was macht wohl ein Professor der Astronomie mit einem Lottogewinn: Sterne kaufen! Oder?

Die Pest war dreimal in Wien, manche wünschen sich, auf schnelle Weise von dieser Seuche ausgelöscht zu werden, andere, wie der liebe Augustin, überleben sie trotz einer Nacht in der Pestgrube.

Gleich lesen: Alle Jahre wieder





Leseprobe aus "Nur ein kleiner Bär":
Papas Glubschaugen quollen noch weiter hervor; bald würden sie die Brille sprengen.
Er stammelte: „Ich ... ich hab im Lotto ...“
Dann verstummte er und schwankte ein bisschen. Wir saßen in der Küche, mein kleiner Bruder Thom riss die Augen auf wie Papa. Mama briet gerade Eier, wie an jeden Feiertag – erst brunchten wir, dann machten wir einen Ausflug. Sie drehte sich grinsend um.
„Wie viel ist es denn diesmal? Zehn Euro?“
Wir alle wussten, wie sehr Papa auf den Haupttreffer wartete. Alle paar Wochen – er spielte nur, wenn es einen Jackpot zu knacken galt – hing er zur Ziehung vor dem Fernseher. Gestern hatte er eine Sitzung in der Uni und konnte erst heute im Internet das Ergebnis studieren.
„An Peanuts bin ich nicht interessiert“, sagte er, wenn wir ihn aufzogen. Als ob eine Million nichts wäre!
Und nun stand er da und stotterte, nachdem er zuvor die Lottoseite gecheckt hatte. Der Schein in seinen Händen bebte.
„Nicht im Ernst! Du machst doch Spaß, Werner?“, sagte Mama.
Es roch verbrannt. Ich stürzte mich auf die Pfanne und schob sie von der Platte.
„Keine blöden Eier heut“, sang Thom vergnügt und schmierte Nutella auf den Toast und sein Shirt.
„Doch, ich meine, nein, kein Scherz.“ Papa hielt den Schein über seinen Kopf und auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Er machte einen Luftsprung. Als er auf dem Holzboden landete, schepperten die Gläser im Schrank.
Ein schriller Juchzer teilte die Luft, er kam von Mama, gefolgt von einem Knall, als die Bratschaufel in der Spüle landete. Und ich? Als Vierzehnjährige ist man gesegnet mit Wünschen.
„Wie viel?“ Meine Stimme klang wie Staub, ich hustete. „Wie viel, Papa?“
Er sah mich an. „Genug, Baby, um euch die Sterne vom Großen Bären zu kaufen.“ Als Astronom liebte er solche Aussprüche. Er hatte tatsächlich einen Fünfer mit Zusatzzahl, kein Scheiß! Knapp hundertfünfzigtausend Euro wert. Und das kurz vor Weihnachten! Da würde doch für mich auch was rausspringen, nech?
„Wenn einer von euch nur einen Muckser darüber verlauten lässt, reiß ich ihm das Herz raus“, sagte er.
Wir hielten Familienrat ab.
„Ich will den neuen Nintendo!“ Thom unterstrich die Forderung mit einem Hopser. Er machte Papa alles nach.
Ich ratterte herunter: „Nachdem dein Gewinn mit Weihnachten zusammen fällt, wünsche ich mir Laptop, Silberstiefel von DKNY, den Ledermantel von H&M, ’nen Vollbodenflokati, ein rundes Bett in Rosa und endlich Dreadlocks um zweihundert Euro, Nagelstudio ...“ „Stopp“, brüllte Papa und verstaute die Quittung in seiner Brieftasche, „ich wollte jedem von euch einen Stern kaufen.“
„Ich will einen Nintendo“, heulte Thom und rotzte ins Nutellaglas; Mama nahm es ihm schnell weg. Gott sei Dank esse ich das Zeug nicht.
„Einen Stern?“ Mamas Augenlider flatterten.
„Warum?“ Vor Entsetzen riss ich mir ein Büschel Haare heraus.
„Weil Sterne haltbar sind“, sagte Papa bestimmt.
„Komm“, Mama bewegte sich langsam auf ihn zu und nahm ihn an der Hand, „lass uns in aller Ruhe überlegen.“ Sie führte ihn zu seinem Stuhl und drückte ihn sanft darauf nieder.
„Behandle mich nicht wie einen Schwachsinnigen, Rita.“
Sie lächelte auf ihn herab; ich sah ihr an, dass sie in ihrem Hirn nach Argumenten grub, um zu beweisen, dass er sich tatsächlich wie ein Irrer aufführte.

"Alle Jahre wieder" im Kindle-Shop

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15. Januar 2011

Eva-Maria Farohi

Eva-Maria Farohi wurde in Wien geboren. Sie studierte am Horak Konservatorium und ist als Schauspielerin, Malerin und Autorin tätig.

"Als Malerin beschäftige ich mich mit der Natur als Quelle des Lebens. Die Farbe ist das Ausdrucksmittel für die Stimmung. Als Autorin interessiere ich mich vor allem für die Beziehungen zwischen Mann und Frau - mit all den Missverständnissen, die durch die verschiedenen Zugangsrichtungen entstehen."

Von 2003 bis 2009 lebte Eva-Maria Farohi auf Mallorca.

"Mallorca hat mich verändert. Das Leben auf der Insel ist grundverschieden zu dem in Mitteleuropa - die Wertigkeit der Dinge ist eine andere. Dadurch ergibt sich ein anderer Lebensrhythmus und ein anderer Umgang zwischen den Menschen. In meinen Geschichten erzähle ich von der Schönheit der Insel, von kleinen Alltagsgeschichten und von großen Gefühlen."

Weblink: www.farohi.at


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12. Januar 2011

Reinhard Kratzl

Reinhard Kratzl wurde 1969 in der Steiermark geboren und zog nach dem Schulabschluss nach Wien, weil der Arbeitsmarkt dort größere Chancen bot. Ständig auf der Suche nach einem Beruf, der seine Leidenschaft erfüllte, entdeckte er 2008 das Schreiben und stellte fest, dass dies der richtige, erfüllende Beruf für ihn wäre.

Zu Beginn schrieb er Kurzgeschichten und Gedichte, die er im Internet veröffentlichte und die von den Lesern begeistert aufgenommen wurden. Spontan entschied er sich, ein Buch zu schreiben und sein erster Mystery-Roman entstand.

Weblink: www.kratzl.at


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11. Januar 2011

Sabine (Joey) Schäfers

Sabine (Joey) Schäfers wuchs in der Kurpfalz, im Südwesten Deutschlands auf, war dort als Rechtsanwältin tätig und studierte Informatik. Anfang des neuen Jahrtausends zog sie an den Rand des Münsterlands - der Liebe wegen. Heute lebt und arbeitet sie mit ihrer Familie im Niemandsland zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. Statt Schriftsätzen oder Programmcodes verfasst sie nun Agenten- und Mystery-Thriller und hat einen Jugendroman veröffentlicht.

Unter dem Pseudonym Billie Kibitz widmet sie sich einem anderen Genre: pfiffiger Cosy-Crime. In der Reihe um die junge Ermittlerin Lea Walsh dreht sich alles um unterhaltsame Kriminalfälle mit einem Schuss Liebe.

Weblink: sabine-schaefers.de


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10. Januar 2011

Ulla Schmid

Ulla Schmid wurde 1955 in Aalen geboren. Sie erlernte den Beruf der Verwaltungsangestellten, arbeitete viele Jahre in der Stadtverwaltung Aalen und wechselte dann nach Stuttgart, wo sie Chefsekretärin beim Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde. Nach fünf Jahren fand sie eine ähnliche Stelle in der Nähe Aalens und kehrte in ihre Heimat zurück.

Ihr beruflicher Lebensweg hatte mit dem Schreiben zunächst nichts zu tun. Doch bereits während ihrer Schulzeit wurde das Interesse an der Historie geweckt. Ulla Schmid erinnert sich an eine Bemerkung ihres Lehrers über die Antike: "Ab diesem Zeitpunkt war ich wie elektrisiert und ich habe Bücher, hauptsächlich über die Antike, verschlungen. Das brachte mir unter meinen Klassenkameraden den Spitznamen 'Geschichtsprofessorin' ein und bei meinem Lehrer hatte ich ein Stein im Brett. Es gab mal eine Zeit, da wollte ich am liebsten nach Ägypten, Israel, Griechenland, Persien reisen um dort selbst mit einem Spaten in der Hand Tonnen von Erde und Sand umzudrehen und nach Altertum zu suchen."

Mitte der 70er Jahr begann Ulla Schmid die Welt zu bereisen und ging später dazu über, ihre Eindrücke in Reisenotizen festzuhalten. Den Schritt zum literarischen Schreiben im Jahr 2000 beschreibt sie so: "Bei einer Reha-Maßnahme lernte ich eine 'schreibende' Musiklehrerin kennen. An ihrem letzten Abend hat sie mir aus einem von ihr verlegten Buch über einen Jugendlichen etwas vorgelesen und das war so faszinierend, dass ich für mich den Entschluss gefasst habe, selbst schreiben zu wollen. Themen hatte ich schnell gefunden: Die Historie, und da besonders die Antike, und Reiseberichte."

Ulla Schmid absolvierte ein dreijähriges Fernstudium bei der Schule des Schreibens in Hamburg und begann an ihrem ersten historischen Roman zu arbeiten. Im September 2006 erschien ihr erstes Buch "Die List des Arminius" über die Varusschlacht im Teutoburger Wald.

Weblink: Amazon-Autorenseite


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